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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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begebt euch auf die Transportscheibe dort drüben. Sie wird Euch ein Stockwerk tiefer zum Index-Archiv bringen. Dort wird man euch weiterhelfen. Ich wünsche eine sichere Heimreise.«
    Mit dem formellen Gruß und einer leichten Verbeugung, die ein dezentes Handzeichen in die Richtung der Transportscheibe einschloss, verabschiedete sie sich.
    Ich nickte ihr dankend zu und ging in die angedeutete Richtung. Die Scheibe schloss so perfekt mit dem Boden ab, dass ich sie erst beim Näherkommen bemerkte.
    Mit der Aussage ein Stockwerk tiefer verband ich intuitiv eine gewisse Entfernung. Die Transportscheibe brachte mich nach dieser Intuition in gleichmäßiger Geschwindigkeit ungefähr zwanzig Stockwerke tiefer.
    Unten angekommen, stand ich an einem Ende eines länglichen, mit indirektem Licht beleuchteten Raumes. Vom entgegengesetzten Ende führten drei Öffnungen wahrscheinlich in weitere Archivbereiche. Davor befanden sich die angekündigten Helfer hinter ihrem Tisch. Diesmal waren es zwei Schiffer und ein Korvettenkapitän, die mich alle erwartungsvoll ansahen, während ich zügig den Raum durchquerte.
    »Dawn, es freut mich, dass Ihr den Weg zu uns gefunden habt. Würdet Ihr mir sagen, in welche Richtung Eure Informationswünsche gehen, damit ich Euch die Suche erleichtern kann?«
    Der Korvettenkapitän lächelte mich – wie er meinte, verführerisch – an, beugte sich vor und deutete auf endlose Datenketten in der Oberfläche des Tisches, die mich beeindrucken sollten.
    Die beiden Schiffer hielten sich respektvoll zurück und ich war mir sicher, dass der Kapitän in der Zeit, die ich brauchte, um mit der Transportscheibe nach unten zu fahren, durch eine der Türen gerufen wurde, um mich hier zu empfangen und mir diese Frage zu stellen.
    »Ich habe ein paar diskrete Aufgaben zu erledigen, Kapitän, über die ich keine Angaben machen kann.
    Ihr könnt mir helfen, indem Ihr mir die Handhabung Eurer Datenbanken und Instrumente erklärt.«
    Er nickte geschäftsmäßig, seine Enttäuschung darüber, dass ich ihm nichts verraten wollte, nur schlecht verbergend. »Könnt Ihr etwas genauer auf Eure Aufgaben eingehen, Dawn? Ich muss Euch darauf hinweisen, dass alle Zugriffe aufgezeichnet werden, – natürlich streng vertraulich – aber sie werden aufgezeichnet, um im Falle eines Verdachts auf Missbrauch der Informationen dieses dokumentieren zu können«, spulte er seinen Vortrag ab, sichtlich verlegen.
    »Diesen Hinweis müssen wir gegenüber jedem Besucher aussprechen, Dawn, ich bitte um Nachsicht.« Ich erwiderte sein Lächeln nicht, und er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte.
    »Bringt mich an einen freien Platz, wo ich in Ruhe arbeiten kann, Kapitän.«
    Er nahm Haltung an und wies auf den linken Durchgang hinter ihm. Ich kam der Aufforderung nach und umrundete den Tisch mit den beiden Schiffern, die mich mit verdeckter Neugierde anglotzten. Der Kapitän schritt voraus und wir gelangten in den angrenzenden Raum, der eigentlich ein langer Gang war, indirekt beleuchtet wie der Raum zuvor. Auf beiden Seiten befanden sich in regelmäßigen Abständen Automatiktüren, die alle bis auf eine geöffnet waren. Die Räume dahinter waren leer. Er führte mich in den Raum neben dem mit der geschlossenen Tür.
    »Dawn, der Zugriff ist einfach.« Er deutete auf ein in der Luft schwebendes Holodisplay, welches im Moment nur das langsam rotierende, dreidimensionale Logo der Gilde, ein stilisiertes Leitfeuer, zeigte. Davor stand eine sehr bequem aussehende Liege mit gepolsterten Armlehnen.
    »Ihr bedient das Holodisplay mit der Synchro-Steuerung der Liege.«
    Ich legte meinen Rucksack neben dem Sitz auf den Boden und nahm Platz. Der Sitz brachte sich unter mir in Position. Ich legte den Arm auf die Armlehne. Als der dort integrierte Sensor meine ID entdeckte, wurde meine rechte Hand vom weichem, blauen Licht der Synchro-Steuerung umspielt.
    Es war vergleichbar mit der Bedienungseinheit der Pilotensitze von Gildenschiffen. Ich ließ die Finger spielen und das Logo wurde durch den Hauptindex abgelöst. Ich wählte den Sektor von Ankatarh aus und rief anschließend Systeminformationen über geringfügige Bewegungen meiner Finger im Lichtstrahl ab.
    »Ich sehe, Ihr kennt euch mit diesem System bereits aus, Dawn. Darf ich fragen, ob Ihr weitere Hilfe benötigt?«
    Er hätte mir sicher gern noch mehr darüber erzählt, aber ich kannte das System durch meine Flugerfahrung im Schlaf.
    »Vielen Dank, Kapitän, ich denke, ich komme jetzt

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