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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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zu und verließ die Terrasse.
    Ich war mit meinen Gedanken allein. Ich hatte meine Situation offenbar falsch eingeschätzt. Es war noch viel schlimmer. Im Hintergrund war sehr viel mehr abgelaufen, als an der Oberfläche zu bemerken war. Meine Beurlaubung war der einzige für mich sichtbare Hinweis auf Aktivitäten. Kamir hatte offensichtlich sein Äußerstes geben müssen, um mein Leben zu bewahren. Bis jetzt. Er war an eine Stelle gekommen, wo er sich nicht weiter für mich verbürgen konnte.
    Ich atmete durch und entspannte mich aktiv.
    Der Abend versprach aufregend zu werden. Ich dachte nicht im Ernst daran, nicht zu erscheinen. Ich war lange genug beim Extraktionscorps, um zu wissen, dass niemals jemand entkam. Nicht auf Dauer.
    Ich bestellte mir noch ein paar reife Ramova-Früchte und überlegte wie ich den Rest meines kurzen Lebens verbringen konnte.
    Es war kurz vor Mittag. Die Temperatur stieg langsam in den unangenehmen Bereich und würde diesen auch erst wieder am Abend verlassen, wenn die warme Luft über dem Land aufsteigen und kühlere Meeresluft nachfolgen würde. Ich wollte mich ablenken, der Strand kam aus dem Grund zur Zeit nicht in Frage, dort würde ich nur rumgrübeln und vielleicht wirklich auf die Idee kommen, zu verschwinden.
    Ich beschloss daher, direkt in die Archive zu gehen und mich bis zum Abend mit der Suche nach Antworten auf ein paar offene Fragen bezüglich Xee zu beschäftigen. Mit viel Glück würde der Strand auch morgen noch auf mich warten.
    Ich aß die letzte Ramova-Frucht und verließ den exklusiven Bereich des Gilden-Trading-Centers. Ich würde es mir merken für meinen nächsten Besuch unter glücklicheren Umständen am Cap. Der Diener nickte mir höflich zu und räumte dann schnell meinen Tisch ab. Ein Sensor irgendwo im Gang las meine Körper-Identifikation, und sorgte für die Abbuchung des korrekten Betrages von meinem Konto – sofern nicht Kamir bereits dafür aufgekommen war.
    Ich ging hinunter ans Ufer der Bay und schlenderte im Schatten hundertjähriger Mendeego-Bäume in Richtung des Flugboot-Anlegers.
    Ein ausgedehnter Fußmarsch hätte mich ebenso ans Ziel gebracht, doch wäre nach dem Weg vom Hafen in der Unterstadt am Ostufer der Bay entlang bis zu den Ausläufern des Deltas und von dort über eine der zahlreichen Brücken hinüber auf die Halbinsel und wieder zurück ins Zentrum der Konnega nicht viel Zeit für den eigentlichen Besuch der Archive übrig gewesen.
    Mittlerweile waren viele Touristen unterwegs, und ich war dankbar über die Abwechselung durch die entspannt umherblickenden Besucher, die sich die Wartezeit auf das Ablegen des nächsten Bootes mit dem Konsum leichter alkoholischer Getränke verkürzten.
    Ich nahm ein Boot, das mich in direkter Linie an den Anleger zu Füßen des sandfarbenen Gebäudekomplexes der Universität auf der Konnega übersetzte. Der Fahrtwind war erfrischend, und der Kontrast der zu Füßen des dunklen Massivs im Binnenland liegenden, sandstein- und terracottafarbenen Bauten der Konnega überwältigend.
    Ein mächtiger Vulkankegel, der das ganze Jahr an der Spitze mit Schnee bedeckt war, ragte als Kennzeichen aus der Gebirgskette vor dem tiefpurpurnen Himmel hervor. Die Gilde hatte diesen Berg das »Leitfeuer« getauft – was nur zu verstehen war, wenn man das ungeheure Alter der Gilde in Betracht zog. Es gab Überlieferungen aus der Zeit, als der Vulkan noch aktiv war und damit den heimkehrenden Schiffen bei jedem Wetter ein untrügliches Signal für die Position des Heimathafens gab. Später, als die Schiffe nicht mehr nur das Wasser befuhren, sondern zwischen den Sternen reisten, reiste das Leitfeuer als Symbol der Gilde mit.
    Die Überfahrt dauerte nur ein paar Minuten und ich beeilte mich, vom Anleger in den Schatten des ersten Universitätsgebäudes zu kommen.
    Ich betrat den Campus durch einen hohen, sandsteinfarbenen Torbogen. Der Anblick war fantastisch.
    Der Campus war ein Sammelsurium von Bauten aus unterschiedlichen Epochen und Stilen. Kuppelbauten jeder Größe reihten sich, verbunden durch wunderschöne Säulengänge, aneinander. Die Wände der Gebäude reflektierten das Licht der grellen Mittagssonne durch ihre hellen Sandfarben in die im Schatten liegenden Straßen.
    Ich beschloss, dem Campus wenn möglich einen extra Tag zu widmen, und versuchte in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit einen möglichst direkten Weg zum Hauptgebäude des Archivs einzuschlagen.
    Der Zufall wollte es, dass ich an der

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