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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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einer durch eine schmale Brücke mit dem Festland verbundenen Insel inmitten des Sees Petén Itzá. Als Ausgangspunkt für Touristenausflüge zu den in der Umgebung liegenden Maya-Metropolen, vor allem Tikal, besaß er die erforderliche Infrastruktur, um auch als Basis für die möglicherweise neue Ausgrabung zu dienen.
    Flores lag im Bundesstaat Petén in Guatemala, von allen Seiten vom Regenwald umgeben. Von dort waren es ungefähr 180 Kilometer ostwärts bis zur karibischen Küste.
    Auf einem beiliegenden Digitalfoto war die schmale Brücke zu erkennen, welche die Stadt mit dem umliegenden Festland verband. Der kleine Flughafen lag fast mittig zwischen der Stadt und Karens Ausgrabungsstätte.
    Der Flug nach Flores dauerte keine Stunde.
    Die Luft bei meiner Ankunft war deutlich besser und der strahlend blaue Himmel zeigte die heruntergekommenen Flughafengebäude wenigstens in einem gutem Licht. Die Gulfstream war das größte Flugzeug auf dem Rollfeld und erhielt die entsprechende Behandlung. Mein Gepäck und ich wurden ohne Verzögerung in einen wenigstens fünfundzwanzig Jahre alten Ford Taurus unbestimmter Farbe verladen, der sich als Taxi zu erkennen gab und sich zügig auf der Hauptstraße in Richtung Inselstadt in Bewegung setzte.
    Trotz der langen Reise fühlte ich mich entspannt und frisch. Eine große Befriedigung, das Büro hinter mir gelassen zu haben und wieder an die Feldarbeit gehen zu können, erfüllte mich. Mittelamerika war zwar nicht meine bevorzugte Gegend für Ausgrabungen, doch war das Thema diesmal außergewöhnlich spannend, und die Aussicht, Karen zu treffen, hätte mich auch motiviert, in der Antarktis mit ihr zusammen zu arbeiten.
    Ich war ein wenig enttäuscht, als das Taxi nicht über die Brücke auf die Insel fuhr, sondern vorher in eine Uferstraße einbog und nach einigen hundert Metern vor einem schmucklosen Komplex aus mehreren kleinen und einem vierstöckigen Gebäude anhielt.
    An der Hotelrezeption des Maya International, die in dem großen Gebäude untergebracht war, hatte Karen eine Nachricht für mich hinterlegt. Darin bat sie mich, gegen 17 Uhr abfahrbereit in der Hotellobby auf sie zu warten. Ich sah mich um. Die Lobby war nicht besonders groß. Etwa vier Sessel, ein kleiner Tisch und die Rezeption teilten sich einen mittelgroßen Raum. Ich würde sie nicht verfehlen.
    Ich bestellte mir etwas zu essen aufs Zimmer und zog ein.
    Mein Zimmer lag im vierten Stock des Hauptgebäudes und bot mir einen schönen Ausblick auf die Inselstadt und einen bequemen Ledersessel. Ich sprang unter die Dusche und zog mich anschließend um.
    Als meine Bestellung kam, stellte ich sie auf den Tisch, rückte den Ledersessel so, dass ich beim Essen aus dem Fenster sehen konnte und sichtete das weitere Material, welches Fergus mir über das Institut zugeschickt hatte. Es war eine aktuelle Zusammenstellung der verfügbaren Informationen über die Umgebung der Fundstätte, inklusive eines auf den ersten Blick sehr vollständig erscheinenden Kartensatzes hoher Auflösung. Um kurz vor fünf schob ich alles auf dem Tisch zusammen und ging hinunter.
    Karen wartete bereits.
    In ihrer dem Klima angepassten Arbeitskleidung sah sie einfach hinreißend aus. Sie trug kein Gramm zuviel mit sich herum, hatte eine gleichmäßig braune Haut und eine tadellose Figur. Sie war einen guten Kopf kleiner als ich und stellte sich zur Begrüßung auf die Zehenspitzen, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben.
    »Ich bin so froh, dich zu sehen, Donavon!«
    »Aye!«
    Verschmitzt lächelnd wie ein Teenager bei der ersten Verabredung, zog sie mich an der Hand aus der Lobby in Richtung eines alten VW Passat, den sie neben dem Hotel geparkt hatte.
    Dort ließ sie meine Hand los, um den Wagen an der Fahrerseite aufzuschließen. »Steig ein. Wir fahren ins Institut.«
    Ich öffnete die Beifahrertür und hob einige Pappkartons und etikettierte Beutel vom Sitz auf die zu einer Fläche mit dem Kofferraum umgelegte Rückbank, die mit weiteren beschrifteten Päckchen und Beuteln gefüllt war, und stieg ein.
    Ich sah sie an. »Ich platze vor Neugier, Karen. Wie geht es dir? Wie läuft die Ausgrabung?«
    Mit einem Seufzen verzog sie die Mundwinkel und startete den Wagen.
    »Insgesamt gut, Don. – Du weißt, wenn ich etwas ausgraben kann, geht es mir meistens gut.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    »Allerdings hatten wir die letzten Tage große Schwierigkeiten. Wir kamen mit der Lösung des Wasserproblems nicht so recht voran. Es

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