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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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herum. Ein Hohlraum unter einem der silberfarbenen Behälter führte ins Innere des durch das Schutzfeld abgetrennten Bereiches. An den Stellen, wo das Schutzfeld die Behälterkanten berührte, waren sie von schwarzer Asche übersät.
    Warren duckte sich und machte sich bereit, die Öffnung zu durchschreiten.
    »Warten Sie, Professor!« Der Klang meiner Stimme ließ ihn anhalten. Nachdenklich richtete er sich wieder auf. »Sehen Sie sich bitte zuerst das hier an und sagen Sie mir danach, ob Sie immer noch hineinwollen.«
    Im bronzefarbenen Licht der indirekten Hallenbeleuchtung war eine weitere Maschine sichtbar. Sie befand sich im Innern des geschützten Bereiches und erinnerte mich von ihren Proportionen her entfernt an einen Menschen.
    Ihre Oberfläche war überwiegend mattgrau, ich hatte den Eindruck, als verändere sich die Farbe fließend. Die Maschine besaß keinen Kopf und keine Beine, Ihre Arme ähnelten mehrgliedrigen Zangen. Wie die Fahrzeuge schien auch sie über eine Technologie zu verfügen, die ein gewichtsloses Schweben ermöglichte.
    »Ich habe sie eben erst entdeckt, glaube aber, dass sie uns schon lange beobachtet.«
    Professor Warren näherte sich der Leuchtlinie so weit es ging und betrachtete die Maschine. »Das sind keine Waffen an ihren Armen, Doktor MacAllon. Vielleicht ist sie hier für die Reparaturen zuständig.« Er drehte sich zu mir um. »Danke für die Warnung, Doktor.«
    »Dann ist sie mit diesem Problem aber deutlich überfordert.« Sinistra wies auf den defekten Transporter.
    »Da ist noch etwas, Don!« Karen stand auf der anderen Seite des umgestürzten Behälters. Sie flüsterte. Wir waren in wenigen Schritten bei ihr.
    Warren und ich folgten ihr langsam, die Maschine nicht aus den Augen lassend.
    Ein Skelett lag im Innern des Schutzfeldes, neben dem beschädigten Fahrzeug, den Mund zu einem längst verhallten Schrei geöffnet, die Augen ermattet. Ein kleinerer Behälter befand sich in unmittelbarer Nähe des mumifizierten Kopfes. Er war geöffnet worden und lag mit der offenen Seite von uns abgewandt.
    »Ein Maya!« Karens Nasenspitze verharrte gefährlich nah an der Grenze zum Schutzfeld, »und ein hoher!« Sie deutete auf einen armlangen Gegenstand, der halb unter seinem Oberkörper hervorragte.
    »Das ist ein rituelles Zepter in Form einer Axt. Wahrscheinlich aus Schiefer.« Karen kniete an der leuchtenden Linie nieder und nahm jedes Detail in sich auf.
    Er war kostbar in Leder und Federgewändern gekleidet; Gold und Jadeschmuck an Hals und Handgelenken sowie komplexe, mehrteilige Ohrringe zeugten von seinem ehemaligen Rang als hoher Würdenträger.
    »Das ist der reine Wahnsinn, Don. Noch nie wurde eine so vollständige Leiche eines Maya-Herrschers gefunden.« Karen erhob sich und lief aufgeregt hin und her.
    »Achtung, der Hausmeister kommt!« Sinistra deutete auf die Maschine, die einen Umweg um den Transporter herum gemacht hatte, um auf die Seite zu kommen, auf der wir standen.
    Sie verharrte neben dem toten Maya. Obwohl sie nicht über Augen oder sichtbare Sensoren im herkömmlichen Sinn verfügte, wandte die Maschine uns immer die gleiche Seite zu. Ein leichtes Gefühl der Vorsicht strich über meinen Nacken.
    »Ich denke, wir sollten unser Glück nicht herausfordern.« Ich flüsterte unbewusst. »Im Moment beobachtet sie uns. Offenbar haben wir die Schwelle, bei deren Überschreiten sie aktiv wird, noch nicht erreicht. Ich finde, wir sollten es dabei fürs erste belassen!«
    Karen nickte zögernd. »Vielleicht lässt sie uns in Ruhe, solange wir nichts mitnehmen.« Ich fühlte, wie sie auf den Beginn der Untersuchung dieses Herrschers hinfieberte.
    Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und schob sie langsam zurück zum Ausgang. »Gehen wir wieder nach oben. Ich denke, es gibt einiges zu besprechen und zu planen.«
    Warren sah mich kurz an. »Wir müssen die Energiequellen finden, die diese Anlage über die Jahrhunderte am Leben gehalten haben, und die Kontrolleinrichtungen. Dann können wir die Maschine auch deaktivieren. Sonst kommen wir nicht weiter.«
    »Hoffen wir, Professor, dass diese Einrichtungen nicht innerhalb dieses Feldes liegen«, antwortete ich nachdenklich.
    Sinistra betrachtete die Maschine. »Ich glaube nicht, dass wir an ihr vorbeikommen, wenn wir das wollten.«
    Warren kniff die Augen hinter den dicken Brillengläsern zusammen und hob seinen Zeigefinger. »Gehen wir und beraten wir. Am Abend muss diese Halle genau vermessen sein. Ich bin sicher, wir

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