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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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als er fortfuhr: »Ich denke aber, wir sind uns einig in der Bewertung und Bedeutung dessen, was Sie bisher entdeckt haben.« Er machte eine kurze Pause, in der er auf die Stele hinter uns wies. » Dieser Stein – Stele – wie sie ihn fachlich korrekt nennen, mit den unbekannten, eingravierten Zeichen, den Raum unter dem Hügel dort drüben.« Er zeigte mit der Hand nach Süden, wo der Hieroglyphenraum lag, »mit seinem fantastischen Archiv, die Technik, die er uns andeutet und doch bisher vor uns verborgen hält, und nicht zuletzt der geheimnisvolle Schlüssel«, bei dem Wort geheimnisvoll sah er mich kurz an, ich dachte an einen Hai, der sein Opfer betrachtet, »der nach Aussage von Experten von keiner Wissenschaft der Erde heute hergestellt werden kann, macht deutlich, dass wir hier über Produkte sprechen, die nicht mit irdischen Mitteln hergestellt werden konnten. «
    Ich hatte den Eindruck, er wollte das Wort außerirdisch vermeiden. Doch das war es eindeutig. Nicht irdisch um 560 nach Christus war für mich ganz klar außerirdisch.
    Warren und Johns nickten zustimmend, der Professor schob seine Brille zurecht. Karen wartete schweigend ab, worauf Shoemaker hinauswollte.
    »Behalten Sie dies bitte vor Augen, wenn Sie jetzt dort hineingehen.« Sein Blick richtete sich auf die jetzt klar erkennbare, rechteckige Öffnung am unteren Ende der Rampe. Das rote Feld war im Gegenlicht der Sonne nicht mehr zu erkennen, ich zweifelte jedoch nicht daran, dass es nach wie vor dort war.
    »Seien Sie vorsichtig. Wir wissen nicht, was Sie dort erwartet. Ich biete Ihnen an, ein paar Soldaten als Vorhut hinunter zu schicken, um mögliche Gefahren zu erkennen. Diese Männer sind darauf spezialisiert.« Er sah mich eindringlich an.
    »Vielen Dank, Sir.« Karen nahm mir die Antwort ab. »Wir haben darüber bereits im Vorfeld mit dem Captain gesprochen. Es besteht aus unserer Sicht kein Anlass, so etwas zu vermuten. Das Risiko, Jahrtausendealte Spuren zu beschädigen, ist dagegen real.« Sie hielt seinem Blick stand.
    »Bitte sorgen Sie nur dafür, dass niemand den Schlüssel entnimmt, solange wir nicht wieder hier oben sind.« Sie zwinkerte ihm zu.
    »Nun gut. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.« Kalte, grüne Augen musterten uns kurz, dann drehte er sich um und trat an den Rand der Rampe zurück. Die Soldaten machten Platz, als Karen zielstrebig auf die Rampe zuging.
    Wir folgten ihr langsam und vorsichtig. Der Boden der Rampe war nicht einfach zu begehen. Zerschmetterte Felsen inmitten eines rutschigen, schlammigen Untergrundes auf einer schiefen Ebene machten das Fortkommen zu einer hochkonzentrierten Angelegenheit. An den Seitenwänden konnte ich ablesen, wie dick die Felsschicht über der ursprünglichen Oberfläche gewesen war. Sie schwankte zwischen einem und drei Metern. Mit den bereits ausgehobenen zehn Metern Erdreich und Gestein über der einstigen Höhle waren das im Mittel fast zwanzig Meter. Durch natürliche Erosion umliegender Berge war das nicht zu erklären – das Tiefland war flach wie ein Blatt Papier gewesen. Die einzigen Hügel in der Umgebung verbargen weitere Ruinen von Coruum. Etwas Gewaltiges musste diesen Zugang verschüttet haben.
    Wir erreichten die Stelle, an der sich die hoch aufragende Dachkonstruktion auf den Seitenwänden abstützte. Das Aussehen der Seitenwände veränderte sich von einem hellgelben bis weißen Kalkstein zu einem kalten, fast schwarzen, metallähnlichen Material, welches ohne Fugen oder sonstige Nahtstellen die Wände bis zum unteren Tor auskleidete. Der massive, meterdicke Kalkbelag auf der Rampe hatte beim Absenken nicht einen einzigen Kratzer auf den Wänden hinterlassen.
    Wasser ran in feinen Fäden von oben herab. Beim nächsten Regenguss würde diese Rampe sehr schnell vollaufen. Raymond würde die Ansaugstutzen der Pumpen nach hier unten verlängern müssen.
    Karen hatte das Ende der Rampe erreicht. Sie stand auf einem Felsen, der bis kurz vor das rotflimmernde Feld des Eingangs gerollt war. Er lag an einer Kante, die etwa zwei Meter steil nach unten abfiel. Das war der Belag auf der Rampe, der sich mit abgesenkt hatte, und jetzt wie eine große Treppenstufe vor dem Eingang zum unterirdischen Komplex lag. Bevor irgendetwas aus dieser Anlage herausgeholt werden konnte, würde dieser Belag entfernt und der Zugang erweitert werden müssen.
    Ich trat an die Kante heran. Die Toröffnung, vor der wir standen, war etwa fünfzehn Meter hoch und doppelt so breit. Alle Torseiten waren

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