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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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zurecht. »Dann sollten wir herausfinden, wo sich das Kinderspielzeug in dieser Anlage befindet.«
    »Suchen wir es!« Sinistra folgte der Linie nach links, sich wohlbedacht immer ein paar Schritte von ihr fernhaltend.
    »Doktor MacAllon, sehen Sie irgend etwas, das diese Fahrzeuge in der Luft hält?« Der Professor war hinter mir stehen geblieben, an der Stelle, die uns am dichtesten an das erste der vier Fahrzeuge herangeführt hatte.
    Ich verstand zuerst nicht, was er mit der Frage meinte. Dann sah ich genauer hin. Er hatte natürlich Recht. Das Fahrzeug schwebte. Es war mir aufgrund der Entfernung und des Verhältnisses seiner Größe zum Bodenabstand nicht aufgefallen. Jetzt standen wir knapp zehn Meter von ihm entfernt und ich hätte unter ihm hindurchgehen können, wenn das Schutzfeld mich nicht davon abgehalten hätte.
    »Ich kam nichts erkennen, Professor.« Ich ging zu ihm.
    »Vielleicht Antigravitation, Doktor, ein Meilenstein der Physik.« Warrens Augen glänzten. »Die Batterien reichen nach über eintausendfünfhundert Jahren noch immer aus, diese riesigen Transporter im Schwebezustand zu halten. Das ist es, was ich suche, verstehen Sie, Doktor?«
    Er stierte zu den Fahrzeugen. »Wenn wir nur herausfinden könnten, wie das funktioniert, würde ich mein Leben dafür geben.« Der Art, wie er das sagte, entnahm ich, dass er es ernst meinte.
    Wir gingen weiter. »Da hinten zumindest funktioniert es nicht mehr, Professor!« Sinistra war wie immer weit voraus gegangen. Hinter der ersten Reihe der vier gigantischen Transporter folgte eine zweite Reihe, beladen mit unterschiedlichen Fahrzeugen und Maschinen. Der letzte Transporter in der zweiten Reihe lag mit einer Fahrzeughälfte auf dem Boden auf. Die Behälter auf seiner Ladefläche waren leicht verrutscht und hatten kleinere Maschinen und Fahrzeuge, die neben ihm gestanden hatten, unter sich begraben.
    Professor Warren hörte Sinistra nicht. Er schien vollkommen in Gedanken versunken zu sein.
    »Was ist das?« Karen zeigte auf eine große, flache, elegante Silhouette, die allein in der dritten Reihe stand.
    Wir gingen neugierig näher. »Das ist ein Flugzeug.« Sinistra schrie es fast heraus. Das Design erinnerte an einen abgeflachten Wassertropfen. Am vorderen Ende waren Fenster und geschlossene Türen zu erkennen. An der Seite ragte eine vorwärts gepfeilte Stummeltragfläche hervor. Ein Leitwerk war nicht zu erkennen. Im hinteren Teil waren Linien am Rumpf sichtbar, die eine größere Ladeluke verbergen mochten.
    Der Stil des Flugzeugs erinnerte entfernt an das Raumschiff, welches in der holografischen Projektion im Hieroglyphenraum zu sehen war. Das Material der Außenhaut sah zumindest ähnlich aus.
    Wir hatten das Ende der Halle erreicht. Ich drehte mich um und sah in die Richtung, in der der Eingang liegen musste. Ich schätzte ihre Länge auf gut zweihundert Meter, ihre Breite auf die Hälfte.
    »Gehen wir auf der anderen Seite zurück.« Karen wies den Kameramännern den Weg, die mit Detailaufnahmen beschäftigt waren.
    »Ich denke, dieses Flugzeug ist ein Raumschiff!« Der Professor war um das Ende des Flugzeugs auf die andere Seite herumgegangen und deutete auf eine schwarze blasenartige Fläche am Rumpf, aus der nur noch verformte Reste der einstigen Stummeltragfläche herausragten. »Diese Art der Beschädigung deutet auf extrem hohe Temperaturen hin. Es kann bei einem Eintritt in die Erdatmosphäre geschehen sein. Das heißt, es war in der Lage, von hier zu starten und in den Weltraum zu fliegen. Vielleicht ein Shuttle.«
    Sein Finger zeigte auf ein düsenähnliches Gebilde. »Sehen Sie sich das Triebwerk an. Dort in der Mitte des Schiffes. Ein einziges, um 270 Grad und um alle Achsen schwenkbares Aggregat.«
    Ich trat neben ihn. »Ein weiteres Forscherleben, wenn wir das nachbauen könnten, was, Professor?«
    Er sah mich mit gerunzelter Stirn an. Dann sah ich ihn das erste Mal lächeln, seitdem ich ihn kennen gelernt hatte. »Ganz genau, Doktor MacAllon, und zwar das von Professor Young. Ich bin sicher, das wäre es ihm wert.«
    »Seht mal, hier ist das Schutzfeld defekt.« Die Worte Sinistras lösten bei Professor Warren fast einen Herzinfarkt aus. Er rannte förmlich zu ihr. Sie hatte den defekten Transporter erreicht, dessen Ladung verrutscht war. Einige haushohe Behälter waren von der Ladefläche heruntergefallen, hatten sich über ein anderes Fahrzeug abgerollt und waren bis zur Warnlinie im Boden vorgedrungen. Wie Bauklötze lagen sie

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