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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Bomben einsetzt, stürzt das alles zusammen«, sagte ich auf dem offenen Kanal, bevor ich bemerkte, dass es keiner mehr hören würde.
    Ich drehte eine kleine Runde, landete vor dem Crownie und nahm ihn wieder auf meine Stiefel. »Wir brauchen Tunnel mit kleinem Querschnitt, wenn wir eine Chance haben wollen«, schrie er in meine Richtung.
    Wir flogen in die Höhle, die sich zu einer großen Kathedrale erweiterte, mit meterdicken Stalaktiten als beeindruckende Säulen. Das Fiepen des Drohnendetektors beendete den Rest Hoffnung in mir, unentdeckt geblieben zu sein.
    »Er hat uns«, sagte ich überflüssigerweise, denn nur Sekunden später hagelten Wolken von Killbees auf uns nieder und zwangen mich zu einer Notlandung inmitten eines Trümmerfeldes aus teilweise sturmbootgroßen Felsen.
    » Die kommen durch mein Feld nicht durch, schützt Euch! «, schrie der Crownie angestrengt in meine Richtung.
    Das konnte ich leider nicht behaupten. Die Feuerleitautomatik meiner IXUS war ausgelastet. Längst war sie dazu übergegangen, einen tödlichen Vorhang aus Partikeln vor mir zu errichten, da sie nicht mehr in der Lage war, die einzelnen Flugbahnen aller Angreifer zu verfolgen. Das Feld des Crownies entlud sich knatternd – so laut – dass ich es durch den Exor hindurch hörte. Ich hatte mich ein paar Meter von ihm entfernt, um nicht zu riskieren, dass er von Querschlägern meines Trägheitsfeldes verletzt wurde – auch wenn das möglicherweise unwahrscheinlich war – bei der Stärke seines eigenen Schutzfeldes. Mein Trägheitsfeld arbeite am Limit. Die angreifenden Drohnen wurden durch die Hyperbeschleunigung des Feldes nicht zerstört – nur wenn sie beim Verlassen des Feldes zufällig mit anderen Drohnen oder dem Höhlenboden kollidierten. Doch das war auch für mich gefährlich. Ich sah bereits zwei stark überlastete Segmente des Feldes auf der Statusanzeige meines Visiers.
    »Wir müssen eine bessere Deckung finden«, schrie der Crownie eindringlich gegen den gewaltigen Lärm an. »Hier verlieren wir sehr bald!«
    Er wusste nicht, wie Recht er hatte. Auf meinem Radar waren drei neue Objekte erschienen. Die Automatik übernahm sie sofort auf höchste Priorität. Die Detonation des ersten von ihnen überzog uns mit einem Regen aus Felssplittern, die beiden anderen kamen direkt auf mich zu. Ich aktivierte im letzten Moment die Antigravs und ließ mich von der Automatik in die Höhe katapultieren. Eine weitere Drohne explodierte – hoffentlich nicht zu nah am Crownie – doch die verbleibende folgte meiner Ausweichbewegung. Die IXUS meldete noch Munition für zwei Minuten.
    Die Kampfdrohne erreichte meinen Anzug.
    Die Explosionswelle überlastete die Antigravs wie auch das Trägheitsfeld und schleuderte mich hart der Länge nach auf den unebenen Höhlenboden. Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Wirbelsäule – ich schrie.
    Sterne funkelten vor meinen Augen, dazwischen sah ich die ausgefallenen Sensoranzeigen meines Visiers. Mit ohrenbetäubenden Lärm meldete der Drohnendetektor sieben neue Objekte – noch größer – aus der Tiefe der Höhle. Ziit! Der Mercenary hatte uns eingekreist. Das Trägheitsfeld zeigte zehn Prozent Leistung, die Antigravs waren hinüber.
    »Tut mir leid, Merkanteer«, sagte ich frustriert über den Außenlautsprecher, Blutgeschmack im Mund, Schmerzen überall. »Aus Eurer Verabredung wird wohl nun doch nichts mehr.«
    Er antwortete nicht.

 
14 Sieben Königreiche
Roter Nebel, Nebelwelten, Enchrome
30397/1/27 SGC
31. Oktober 2014
     
     
Ruf Astroon
     
    Die Aufklärungsdrohne verließ mit knapp zweihundert Kilometern pro Sekunde den Sprungpunkt in den oberen Schichten des Roten Riesen, im Zentrum des Enchrome-Systems. Ihr leistungsstarkes Trägheitsfeld blitzte auf, als es mit der immer noch dichten Atmosphäre der Sonne in Berührung kam.
    Zum Zeitpunkt der Invasion, 29286, hatte sich der Sprungpunkt noch knapp oberhalb der Chromosphäre der Sonne befunden, deren Verwandlungsprozess zum Roten Riesen jedoch in den vergangenen eintausendeinhundert Jahren unaufhaltsam vorangeschritten war. Der Wasserstoffvorrat in ihrem Kern war nahezu aufgebraucht und die Fusionsprozesse verlagerten sich eine Etage nach außen – in die nächste Region um den Kern, die noch über eine ausreichend hohe Konzentration an Wasserstoff verfügte. Das führte zu einer massiven Erwärmung dieser den Kern umhüllenden Schicht und zu einer Ausdehnung des erhitzten Gases – die Sonne veränderte das

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