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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Alstortruppen drehte sich zur Holo-Projektion von Torkrage Treerose um, die eingefroren ein paar Meter hinter ihm auf der Brücke verharrte.
    »Overteer?«
    Die Holo-Projektion verschwamm einen Augenblick, während neue Daten nachgeladen wurden, und machte dann einen Sprung dicht an Ruf heran.
    »Ja?«, meldete sich die Stimme des Königs über den Schiffsthieraport.
    »Wir sind soweit, Siir. Die Aufklärungsdaten sind positiv. Die Drohne hat die Nachricht überspielt. Wir werden voraussichtlich keine Antwort aus dem Kommunikationszentrum bekommen, bevor wir nicht auf dem Planeten sind.«
    Treerose sah seinen Adjutanten nachdenklich an. »Ihr müsst sehr vorsichtig sein, Ruf!« Er rückte seinen Reif zurück. »Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Angelegenheit. Geht da rein, holt die Informationen und das Zepter und verschwindet wieder. Kontakt zu den Sole-Sourcern können wir von hier aus aufnehmen.« Sein Blick streifte die anderen Anwesenden auf der Brücke der T3. »Bewahrt Eure Wärme, Alstortruppen!«
    Die Holo-Projektion erlosch.
    Ruf sah den Wissenschaftler kurz an. »Ihr bleibt an Bord, Hud!« Dann aktivierte er sein Kommunikationsvisier.
    »Certeers der Alstor- und Schattentruppen: Wir springen nach Enchrome. Volle Gefechtsbereitschaft!«
    »Schiffs-KI!«, fuhr er fort. »Wir springen. Kursvariante drei!«
    Während die Schiffs-KI den erhaltenen Befehl bestätigte, drehte er sich zu Kooi. »Sehen wir zu, dass wir in die Anzüge kommen!«
    Die T3 trieb mit minimaler Geschwindigkeit auf die kreisrunde Membran des Sprungtores zu. Die Schwerkraftlinse zeigte das verzerrte Flirren und Sengen des Inneren der Systemsonne von Enchrome. Der letzte existierende Prototyp des MSD aktivierte sich und hüllte die kompakte Silhouette des Kreuzers in die gelbe Haut des Konduktionsfeldes. Die 36 Verteilerstationen des Nullgravitationstores führten letzte Korrekturmanöver aus, um das Schiff am Punkt seiner größten Ausdehnung hindurchzulassen. Unmittelbar nach Passieren des Hecks deaktivierte sich das Tor. Das Transfersystem im Tiefraum war verlassen – bis auf die mächtige, hinter ihren aktiven Schilden nur schemenhaft zu erkennende Kampfstation, die den Sprungpunkt bis zur Rückkehr der T3 bewachen würde.
     
    *
     
    Über sein Kommunikationsvisier verfolgte Ruf den Eintritt ins Enchrome-System. Das Konduktionsfeld funktionierte einwandfrei, keinerlei Hinweise auf vergleichbare Abweichungen wie beim Eintritt von Merkanteer Keleeze ins Ruthpark System.
    Das Magnetfeld des Sterns, in dem sie sich befanden, verhinderte jegliche Sensorenaktivität bis auf die Temperaturmessung an der Außenseite des Feldes: 1,5 Millionen Grad, rapide fallend, während die RAM-Jets die T3 an der Grenze der Belastungsfähigkeit ihres Trägheitsfeldes beschleunigten. Ruf verschwendete keinen Gedanken an die Möglichkeit eines Versagens des Feldes innerhalb der Sonne. Er würde es nicht mitbekommen, wenn die T3 sich mit ihrer Masse von zwanzig Millionen Tonnen innerhalb von Sekundenbruchteilen dem Plasmastrom des Roten Riesen hinzufügen würde.
    »Zehn Sekunden bis zum Verlassen der Sonnenkorona, fünfzehn Sekunden bis zur vollen Sensoraktivität«, meldete die Schiffs-KI auf das Vorbereitungsdeck.
    Ruf ließ seine Beine baumeln und genoss die letzten Momente von Bewegungsfreiheit, bevor er in seinen Zerstöreranzug klettern würde. Im Moment saß er auf der linken Schulter desselben, drei Meter über dem Boden, am Rand der Sensorphalanx und beobachtete, wie sich die ersten Kampfgruppen der Schattentruppen vorbereiteten, das Schiff zu verlassen, sobald sie ihre Einsatzgebiete erreichen würden.
    Er spürte, wie langsam das Kribbeln von ihm Besitz ergriff. Noch nie war er als Schlacht-Merkanteer ausgezogen – als kommandierender Offizier einer so großen Kampfeinheit aus Elitetruppen der Organisation – auch wenn er nur einen Kreuzer zur Verfügung hatte – aber was für einen.
    »Aufklärungsgeschwader starten – zwei – vier – sechs. Schilddrohnen starten«, meldete die Schiffs-KI.
    Sie waren angekommen, außerhalb der Sonne, im freien Raum des Enchrome-Systems. Er würde sich um die Navigation und Steuerung der T3 nicht kümmern müssen. Die Schiffs-KI folgte ihrer eigenen Logik und Situationsbewertung – ein ausgereiftes Modell nach mehr als fünftausend Jahren Kampf-Evolution. Ruf würde sich blind darauf verlassen, immer ein Maximum an Unterstützung von den kreuzerseitigen Systemen zu bekommen.
    »Sekundärschild

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