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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Zentrums-Geheimdienstes gefallen sein und bis heute isoliert auf einem geheimen Planeten von Z-Zemothy überlebt haben. Auf die hatte ich spekuliert, als ich meinen Kommunikationsring am Höhleneingang mit dem allgemeinen Notruf der Königreiche platzierte.
    Meine Augen hatten sich an die Helligkeit gewöhnt. Die Tempi warteten geduldig und gaben mir Zeit, sie zu betrachten. Nicht zwei der sechs Einheiten in meiner Nähe sahen gleich aus, ließ ich die meterhohen Antigrav-Repulsoren an ihren Waden und die Tatsache, dass alle zwei Beine und zwei Arme hatten, einmal unberücksichtigt.
    Bevor ich mit ihnen reden konnte, musste ich meinen Kommunikationsring wieder aufsetzen. Ich kniete mich hin, holte ein letztes Mal tief Luft, deaktivierte mein Schutzfeld, nahm den Ring aus der Klaue des einen Tempus und drückte ihn auf die freie Ringplattform meiner linken Hand. Dann aktivierte ich das Feld erneut und wartete darauf, dass mein Körper aufhörte, vor Kälte zu zittern. Die Deaktivierung des Feldes hatte die angewärmte Lufthülle innerhalb des Schutzfeldes in die Höhle entweichen lassen – die Umgebungstemperatur dort lag auch nach dem längeren Gefecht noch sehr weit unter dem Gefrierpunkt.
    Ich hob den Kopf und suchte das Gesicht oder etwas Entsprechendes an dem vordersten Tempus, der gut sechs Meter von mir entfernt stand. Oberhalb eines mächtigen Brustpanzers saß auf Schulterhöhe vertieft eine V-förmige Ansammlung von Sensoren und Objektiven. Ich blickte dorthin.
    » Herrscher , ich danke für Eure Unterstützung – sie kam zur rechten Zeit«, begrüßte ich ihn. »Mein Name ist Keleeze Peerl, ich bin ein Offizier der Schattentruppen im Rang eines Merkanteer. Mein Königreich ist Treerose/Restront. Ihr habt mir das Leben gerettet. Das Königreich und ich stehen in Eurer Schuld.«
    Mehrere Sekunden lang erwiderte er nichts.
    »Merkanteer«, erklang die fremdartige Stimme. »Wir nehmen Euren Dank an.« Es knirschte, als er sich auf ein Knie hockte, um näher an mich heranzukommen.
    »Sagt mir, Merkanteer, kanntet Ihr Harkcrow Treerose?« Ich bekam eine Ahnung von der Furcht, welche die Erbauer der Tempi zu der Entscheidung veranlasste, seine Art wieder auszurotten. Nach einer endlos langen Zeit der Isolation traf dieser Tempus wieder auf einen Menschen der Königreiche und mit seiner zweiten Frage bohrte er bereits nach dem Namen des Königs, der die größten Vereinigungskriege in den Königreichen zu verantworten hatte.
    »Ich kenne seinen Namen, Herrscher.« Ich stand auf und ging zwei Schritte an ihn heran.
    Die Oberfläche seines Panzers sah aus der Nähe gar nicht so mitgenommen aus, wie er es nach meinem ersten Eindruck eigentlich gewesen war. Einzelne Schrammen zogen sich – während ich sie betrachtete – zusammen und verschwanden gänzlich.
    Ich stockte.
    »Remodulierende Nanostrukturen, Merkanteer. Wir haben die Regenerationstechnik unseres Gehirns auf unsere Komponenten übertragen«, erläuterte die synthetische Stimme nebenbei. »Ihr kanntet seinen Namen?«, erinnerte er mich an den Anfang meiner Ausführungen.
    »Die Königreiche Eurer Zeit haben sich neu geordnet«, sagte ich. »Heute sind es die Sieben Königreiche, Treerose/Restront und Metcalfe/Dominion sind unter ihnen die größten. Harkcrow Treerose hat sie vor seinem Tod in intensiven Kriegen geeint. Er hat auch die gegenwärtige Exekutive der Königreiche unter der Leitung von drei Overteers gegründet, die Organisation. Seit mehr als eintausend Jahren herrscht Frieden unter den Königreichen und ihren Nachbarn, den Nebelwelten und dem Zentrum.«
    Er erwiderte nichts. Möglicherweise tauschte er sich mit den anderen Einheiten aus.
    »Und wer ist nach Harkcrows Tod der Troyian der Königreiche geworden, Merkanteer?«
    Überrascht sah ich ihn an. Woher wusste er, dass Harkcrow ein Troyian gewesen war? Ich überlegte, wie ich es ausdrücken sollte, und entschied mich für den direkten Weg:
    »Nach meiner Information war Harkcrow Treerose der letzte Troyian der Königreiche. Er ist gestorben, ohne einen Nachfolger zu ernennen.«
    »Er war ein guter Troyian, Merkanteer – aber es gibt immer einen Nachfolger!«, entgegnete der Tempus zu meiner Bestürzung in einer Art, als könne er es beurteilen. Knirschend richtete er sich auf. »Gibt es noch einen Troyian in den Nebelwelten oder im Zentrum?«
    Ich begann mich wieder unwohl zu fühlen. Es hatte sich bereits während meiner Ausbildung auf Chrunus nicht als opportun erwiesen,

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