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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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tief Luft und erzählte ihm den letzten Teil unserer Flucht aus dem Lager, bis zu dem Punkt, wo wir in Dunkelheit auf dem unterirdischen Plateau zurückblieben, in der Gewissheit, dass Sturgis nicht mehr am Leben sei und wir ohne Chance, da je wieder heraus zu kommen.
    »Hat jemand außer dir diesen Finger gesehen?«, fragte er möglichst neutral.
    »Karen und Sturgis!«, stieß ich reflexhaft hervor, spürte unmittelbar die Wirkung des mentalen Tiefschlags und verstummte.
    »Noch jemand?«, ging er über meine letzte Antwort hinüber.
    »Ein paar von den Amerikanern«, antwortete ich, in meiner Erinnerung die Chronologie der Ereignisse mühsam zurechtrückend.
    »Dann ist er wahrscheinlich noch bei deinen alten Sachen. Es wurde wohl alles aufgehoben«, beruhigte er mich. »Wenn ich dir jetzt die Geschichte der Rettungsaktion erzähle, bleibt das unter uns – klar?«
    Seine Augen hatten jeden Humor verloren und ich verstand das sehr gut.
    »Aye – ich war verletzt, aber nicht blöd, Brian, O.k.? Ich erkenne die SAS, wenn sie vor mir steht.«
    Er lächelte hintergründig vor sich hin. »Das wollte ich schon immer mal sagen, mein Guter, also pass auf.«
    Brian stand auf, holte die Thermoskanne mit Kaffee an den Tisch, stellte Toast, Butter und Marmelade dazu und setzte sich wieder.
    »Ich habe mir große Sorgen gemacht, nachdem in den Medien ein maximales Katastrophenszenario für den Südwesten der USA und Mittelamerika durchgegeben wurde. Deine Schwester hat mich im Stundentakt angerufen und gefragt, ob wir nicht irgendetwas tun könnten, um Kontakt zu dir zu bekommen – die Telefone über den Atlantik waren natürlich schon platt.« Er schenkte mir Kaffee nach und rückte sich den Stuhl zurecht.
    »Ich habe mit Fergus am Tag nach der Strahlenwelle gesprochen, weil ich wusste, dass er den regelmäßigen Kontakt zu dir hatte – aber er war genauso ratlos.« Brian lehnte sich zurück und sah mich über den Tisch hinweg an. »Du erinnerst dich an unsere Niederlage in Breamar gegen das royale Team. Wir hätten ein großes Thema daraus machen können, wie sie gewonnen haben. Bei dem abendlichen Gelage hier warst du schon unterwegs zum Flughafen. Der König und ich haben uns prächtig unterhalten. Nach der Katastrophe und meinem Telefonat mit Fergus dachte ich, es wäre ein gute Idee, dem König Gelegenheit zu geben, das wieder gut zu machen.« Jetzt grinste er selbstzufrieden über das ganze Gesicht.
    Ich suchte nach Worten. »Du hast den König unter Druck gesetzt, die SAS zu schicken, um mich zu retten?«
    Brain hob abwiegelnd beide Hände. »So dramatisch würde ich es nicht ausdrücken. Er kennt dich und Fergus und hat eine extrem hohe Meinung von euch. Außerdem hat der Name deines Vaters noch erhebliches Gewicht. Sagen wir, ich habe die Sache ein wenig beschleunigt.«
    »Und dafür gesorgt, dass Rory Commander des Trupps wird«, warf ich ein. Diese Seite von Brian war mir bislang gar nicht so bewusst gewesen.
    »Es waren glückliche Umstände. Der Trupp wäre in jedem Fall schnell bei euch gewesen – aber das Problem bestand darin, wie alle wieder zurückkommen sollten«, begann er. »Die Planungssektion in Credenhill hat eine Mission-Agenda erarbeitet, die die Nutzung von Luftlande- und seegestützten Einheiten vorsah. Der Fracht-Airbus hat Rory und seinen Trupp über Afrika nach Guatemala gebracht. Dort sind sie mitsamt dem Material aus großer Höhe abgesprungen. Die Planungssektion ist davon ausgegangen, dass in den meisten mittelamerikanischen Staaten nach dem Verlust der Infrastruktur bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen würden. Der Landeort ist mit Bedacht einhundert Kilometer vom Ausgrabungsort entfernt gewählt worden, um einen gewissen Sicherheitsabstand zu einem potentiellen undefinierten Einwirken seitens fremder Kräfte – und damit war nicht die guatemaltekische Armee gemeint – zu schaffen.
    Es war geplant, dass der Trupp die Strecke bis Coruum in drei Stunden schaffen würde – es wurden neun daraus. Als sie euch schließlich gefunden hatten und den Rückmarsch zur karibischen Küste antraten, hatten sie noch sechs Stunden Zeit für einhundertachtzig Kilometer Wegstrecke, um das Rendezvous mit dem britischen Unterseeboot einzuhalten, das euch alle wieder abholen sollte. Die vier RLAV’s haben es nicht geschafft. Der Trupp ist wiederholt von marodierenden Teilen der guatemaltekischen Armee aufgehalten worden und musste zeitraubende Umwege nehmen. Es ist ein Wunder, das niemand ums

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