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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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dort wohl einen sehr interessanten Fund gemacht hatte – weitaus interessanter all der Schlüssel zum unterirdischen Lager.
    Jetzt saß ich im Fond eines dunkelgrünen Range Rovers auf dem Weg vom Flughafen durch den spätnachmittäglichen Berufsverkehr zum Büro des Premierministers. Noch nie war ich durch die Downing Street gefahren und wurde auch diesmal enttäuscht, als der Fahrer zwei Straßen vorher links abbog, durch ein Tor in den Innenhof eines großen Gebäudes fuhr und anhielt.
    Ein Polizist öffnete meine Tür und schickte mich in Richtung eines schmalen Durchgangs in ein benachbartes Haus. Am oberen Ende einer kurzen, hölzernen Treppe erwarteten mich zwei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
    Fergus Young sah aus wie immer, wenn er dienstlich unterwegs war: Harris-Tweed-Jacket, dunkle Hose, seine randlose Brille in der Hand – eher zum Gestikulieren gedacht als zum Durchsehen. Sturgis hatte sein Holzfällerhemd gegen einen dunklen Rollkragenpullover getauscht, trug Jeans und Wildlederstiefel. Seine langen blonden Haare hatte er zu einem Zopf gebunden und das Gesicht war frisch rasiert. Von der üblen Schramme auf seiner Wange war nur noch eine dünne rote Linie zu erkennen. Er überragte Fergus fast um einen guten Kopf und kam mir mit großen Schritten entgegen.
    »Scotsman! Schön, dich wieder allein laufen zu sehen.« Da er mir nicht die Hand geben konnte, schlug er mir in alter Gewohnheit schwer auf die Schulter.
    »Ich freue mich auch, Sturgis«, brachte ich mit zusammengebissenen Zähnen heraus. »Wie ich sehe, bist du gut erholt.«
    Er drehte sich zu Fergus um. »Fergus und ich hatten eine Menge guter Unterhaltungen. Ich glaube, du kannst gespannt darauf sein, was er an Ergebnissen hat.«
    Ich ging an Sturgis vorbei und begrüßte Fergus. »Was für eine Reise!« sagte ich lächelnd.
    Er hielt mich an beiden Armen fest und sagte ernst: »Mein Beileid, Don. Der Ausgang der Expedition hat mich wirklich erschüttert.« Bevor ich darauf etwas Passendes erwidern konnte, drehte er sich um und öffnete eine Tür. »Komm mit, ein paar Leute warten gespannt auf dich!«
    Wir gingen durch eine wirre Abfolge von Gängen, schmalen Treppenhäusern und überdachten Innenhöfen, bis wir zu einer Personenkontrolle kamen, an der uns zwei Polizisten erwarteten. Als sie Fergus erkannten, winkten sie uns durch.
    »Hier entlang, Don.« Fergus stand vor einer hohen, dunkelbraun polierten Eichentür. Wir waren in einem langen, hohen Gang, der von kleinen kristallenen Lüstern schummrig beleuchtet wurde. Ein handgroßer Messingschuh hing auf Kopfhöhe an einem Gelenk an der Tür. Er hob den Schuh und klopfte mit ihm zweimal vorsichtig auf eine Messingscheibe unter der Sohle. Die Tür wurde leise geöffnet und Fergus winkte mir, als Erster einzutreten. Ich machte einen Schritt durch den dicken Türrahmen und befand mich in einem hohen, taubenblau gestrichenen Raum, dessen Wände im unteren Drittel mit hellem Holz abgesetzt waren.
    Ein smarter Mittvierziger kam hinter einem ausladenden Schreibtisch hervor, eilte mir ein paar Schritte entgegen und reichte mir die Hand.
    »Oh, ups!« Verlegen zog er sie zurück, als er meine bandagierten Hände sah, und berührte mich stattdessen an der Schulter. »Doktor MacAllon, ich freue mich sehr. Offensichtlich hat das Regiment wieder einmal gute Arbeit geleistet.«
    »Don, darf ich dir Colin Rogers vorstellen, Leiter des MI6«, sagte Fergus etwas förmlich, fügte dann aber lächelnd hinzu, »einer meiner besseren Physik-Studenten in Edinburgh. Wenn du dich bei Brian und dem SAS-Trupp für die Rettung vor Ort bedanken kannst, so ist Colin für euren Rücktransport verantwortlich gewesen.«
    Ich nickte Rogers dankend zu.
    »Keine Ursache Doktor«, entgegnete er verschmitzt, »nach dem, was Sie dort entdeckt haben, wird der britische Steuerzahler damit einverstanden sein, die Kosten zu übernehmen – auch wenn er vorerst nichts davon erfahren wird. Nach der Gammastrahlenwelle und dem Roten Licht halten wir es im Moment für angebracht, keine zusätzlichen Geschichten von Stützpunkten Außerirdischer auf der Erde an die Presse zu lancieren.«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, antwortete ich ernster als eigentlich beabsichtigt, »vor allem, wenn man bedenkt, was für einen Stellenwert wir bei einem erneuten Treffen mit ihnen einnehmen würden.«
    Rogers sah mich irritiert an. Dann schien er sich an etwas zu erinnern und verzog den Mund zu einem Lächeln. »Vermutlich haben

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