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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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es hängt mit den Besuchern – wie du sie nennst – zusammen, Don. Frag mich nicht nach dem Wie oder dem Warum – aber das ist meine Meinung, nach dem, was du in den letzten zwei Stunden erzählt hast und was Fergus mir zwischen den Zeilen mitgeteilt hat.«
    Der Name meines Freundes, des Dekans der Universität in Edinburgh, weckte weitere Fragen in mir. »Wie geht es ihm, wann kann ich Fergus sehen?«
    Brian zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir nicht sicher. Er ist zurzeit viel in London – ist Mitglied in der neuen Beratungsgruppe des PM für die Strahlenkatastrophe. Versuch ihn in ein paar Stunden anzurufen, er hat sich gestern nach dir erkundigt. Ich kann mir vorstellen, dass er dich auch dringend sehen und sprechen will.« Er leerte seinen Whisky. »Noch einen?«, fragte er mich eher rhetorisch, während er mein Glas erneut halb füllte.
    »Wie kam es, dass das Ausgrabungslager durch die Strahlungswelle derart verwüstet wurde, Don, willst du mir das erzählen?« Er stellte die Chinabone Flasche vorsichtig auf der Tischplatte ab und sah mich abwartend an, ob ich das bereits wieder würde leisten können. Als ich nicht sofort antwortete, ergänzte er: »Rory hat durchklingen lassen, dass die Gegend aussah wie nach einem schweren Erdbeben und es auch Verluste unter den amerikanischen Soldaten dort gegeben hat.«
    Ich lehnte mich auf der Sitzbank zurück und legte meine nackten Füße auf einen Stuhl neben ihm. »Das war ganz bestimmt kein Erdbeben, Brian«, sagte ich niedergeschlagen, »zumindest nicht am Anfang. Das war ein Angriff der Besucher auf das Lager und uns mit der Absicht, dort alles auszuradieren. Und die Amerikaner hatten selbst Schuld.«
    Fast wäre ihm das Glas aus der Hand gefallen. » Aye… « Er rückte mit seinem Stuhl dicht an den Tisch und legte beide Unterarme auf. So schien er auf alles weitere gefasst zu sein und fragte ungläubig: » Angriff? « Ich nickte. »Du wurdest von außerirdischen Aliens angegriffen, du? Ein Schotte?«
    Seine gespielte Empörung entlockte mir das erhoffte Grinsen. »Sie hätten mich im Lager fast erwischt. Ein Mitarbeiter von Karen hat mir das Leben gerettet.« Ich verzichtete darauf, die Geschichte von Raymond und mein undefiniertes Verhältnis zu ihm wiederzugeben und erzählte Brian stattdessen von dem nächtlichen Angriff auf das Lager und unserer überstürzten Flucht in Sturgis’ Truck, während um uns herum der Hurrikan die Welt untergehen ließ.
    »Wo ist eigentlich Sturgis?«, fragte ich unvermittelt. Brian schreckte förmlich auf, als ich die Geschichte unterbrach. Mit einer Hand raufte er sich die unordentlichen Haare und zupfte seinen weißen Hemdkragen zurecht.
    » Wer? «
    »Der Amerikaner, den Rory mit mir zurückgebracht hat. Ungefähr so groß wie du, könnte eigentlich dein Bruder sein, wenn ich es genauer überlege.«
    Brian legte für einen Moment den Kopf auf die Arme und besah sich die Tischplatte aus der Nähe. Dann richtete er sich ruckartig wieder auf und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Das nehme ich persönlich. Seine Haare waren ungepflegt.« Dann ergänzte er: »Der ist bei Fergus. Ich habe ihn nur kurz gesehen, als sie dich aus dem Flugzeug in den Krankenwagen umgeladen haben. Fergus hat ihn eingeladen, bei ihm zu wohnen, bis es dir besser geht, und ihm zwischendurch ein paar Fragen zu beantworten.« Er sah mich lächelnd an. »Hat einen weit weniger ramponierten Eindruck gemacht als du, mein Guter, obwohl ihr ja die gleiche Vergangenheit hattet.«
    »Ich verdanke ihm mein Leben, Brian. Wir müssen uns um ihn kümmern.«
    Mein Cousin blickte mich kurz an und nickte dann. »Ich denke, du wirst ihn bei Fergus treffen.«
    »Wie bin ich zurückgekommen?«, fragte ich, »ich meine – seit wann bin ich hier?«
    Er sah kurz auf seine Armbanduhr. »Heute ist der vierzehnte – seit zwei Tagen.«
    »Dann ist der Angriff auf Coruum vor ungefähr acht Tagen erfolgt«, überlegte ich, »wir sind in den Wald geflohen, in den Cenote gestürzt«, ich tastete unbewusst meinen Bademantel ab. » Wo ist der Finger, Brian?«
    Er sah mich ein paar Sekunden schweigsam an. »Da, wo sie hingehören, mein Guter, zähl nach«, sagte er mit besorgt hochgezogenen Augenbrauen.
    »Nein, der Finger des Besuchers, der uns aus dem Cenote retten wollte, bevor er selbst überwältigt wurde!«, geriet ich außer Fassung.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, Don. Wieso hattest du seinen Finger, wenn er euch helfen wollte?«
    Ich holte

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