Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
Leben gekommen ist. Nach Ablauf der Zeit für das primäre Rendezvous konnte Rory Kontakt zu dem Bordhubschrauber des U-Bootes aufnehmen, der den sekundären Rendezvouspunkt überwacht hat. Mit vier Stunden Verspätung war das letzte Mitglied an Bord des U-Bootes. Das Material ist zurückgelassen und unbrauchbar gemacht worden.« Brian leerte seinen Kaffeebecher und griff nach einer kalten Scheibe Toasts.
    »Das U-Boot hat euch mit Höchstgeschwindigkeit in Hubschrauberreichweite der Kanaren gebracht, da hat eine gecharterte Maschine für den restlichen Rückflug gewartet.« Er biss in den Toast und verzog das Gesicht, aß ihn aber auf.
    »Du hast von dem Ganzen nichts mitbekommen. Die Männer haben modernes medizinisches Zeug dabei gehabt. Rory sagt, du hättest eine fortgeschrittene Blutvergiftung in beiden Armen gehabt, die dich sicherlich in wenigen Stunden nach dem Treffen umgehauen hätte. Du solltest dich auch bei den amerikanischen Sanitätern bedanken, die für die Erstversorgung zuständig waren, falls du je Gelegenheit dazu bekommst.«
    Ich lehnte mich zurück und nippte an meinem Whiskey. Ich spürte bereits die Wirkung – trotz des reichlichen Frühstücks. Die Wärme des Alkohols brachte mein Denken auf Touren.
    »Bist du dir darüber im Klaren, Brian, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Besucher noch dort sind?«, fragte ich meinen Cousin.
    »Und dann?«, erwiderte er ohne Begeisterung.
    »Es sind wenigstens zwei Parteien von Besuchern, die sich gegenseitig bekämpfen. Wir müssen die gute Seite finden und mit ihnen reden«, meinte ich.
    »Na klar! Und warum sollten die mit uns reden wollen?«
    Seine Skepsis war nicht zu überhören. Ich nahm das als Aufforderung, logisch zu argumentieren und erklärte ihm: »Sie sind nicht hier wegen der Artefakte oder des Lagers. Das ist aus ihrer Sicht alter Schrott. Sie suchen Informationen. Und ich weiß, wo sie die bekommen.«
    Seine Skepsis schien nicht aufgelöst. Er sah auf seine Armbanduhr. »Ich denke, das musst du mit Fergus besprechen. Er sollte mittlerweile aufgestanden sein. Außerdem solltest du Megan anrufen.«
    Brian erhob sich. »Gehen wir dich anziehen und dann ins Büro deines Vaters.« Grinsend ergänzte er: »Dein Arzttermin ist gegen neun Uhr, Verband und Bettpfanne wechseln.«
    Ich grinste gequält zurück.
    »Hilf dem Kranken hoch. Ich ziehe ab jetzt die Toilette vor und bis die Schwester da ist, kannst du mir ja zur Hand gehen.«
     
    *
     
    Die Maschine der British Airways landete von Edinburgh kommend um siebzehn Uhr in London – Heathrow. Durch den Ausfall der Satelliten-Navigation hatte sich die Flugzeit um gut dreißig Minuten verlängert. Die europäische Flugsicherheitszentrale hatte alle Anflug- und Abflugslots aus Sicherheitsgründen vergrößert. Das Rote Licht hatte keinerlei Auswirkungen auf irgendetwas – zumindest nicht in Europa. Es war noch nicht genügend Zeit verstrichen um über Auswirkungen auf die lokale Flora oder Fauna faktenbasiert sprechen zu können. Die Zeitungen waren jedoch voll von Berichten über Unruhen und ernste Konflikte im Nahen Osten – ausgelöst durch Ängste großer Bevölkerungsgruppen über den nun offensichtlich bevorstehenden Jüngsten Tag. Das erinnerte mich an eine Bemerkung Brians, der nicht ohne Hintersinn gemeint hatte, das Rote Licht berge in den Gebieten der Erde, wo Religion einen höheren Stellenwert als Bildung genieße, erhebliches Konfliktpotential. Ich hatte die Artikel nur überflogen und festgestellt, dass allgemeine Ratlosigkeit unter der Elite der Wissenschaftler herrschte, nachdem die am höchsten gehandelte Hypothese (Staub oder feinste Sandpartikel aus Wüstengebieten in den oberen Atmosphäreschichten) tags zuvor durch die Analysen der deutschen Wetterballons einwandfrei widerlegt worden war. Ich tendierte gefühlsmäßig dazu, Brian zuzustimmen, wobei mir keinerlei Grund oder Ursache für dieses Rote Licht in Zusammenhang mit den Besuchern einfallen wollte.
    In unserem Telefonat vom Morgen hatte Fergus erwähnt, dass Sturgis die Geistesgegenwart bewiesen hatte, den Finger samt Ring aus meiner zerschlissenen Jacke zu retten, als der SAS-Trupp die RLAVs zur Sprengung zurückgelassen und mich bereits in den Hubschrauber verladen hatte. Nach unserer Ankunft hatte der Hüne ihn an Fergus weitergereicht, den er – wie Fergus nicht ohne zu lachen wiedergab – als kompetent und zuständig betrachtete. Resümierend hatte Fergus am Ende des Gesprächs angedeutet, dass ich

Weitere Kostenlose Bücher