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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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hatte sich Keleeze zugewandt und erklärte ihm ein Schichtbild des Archenkomplexes auf einem vor ihnen in der Luft schwebenden, masselosen, dreidimensionalen Bild.
    »Das hier ist ein Erdrutsch, ausgelöst durch eine mehrere zehntausend Jahre zurückliegende Serie von Eruptionen einer gigantischen Magma-Kammer, in einhundertsiebzig Kilometern Tiefe, die zu dem sehr viel weiter unten liegenden tektonischen Graben gehörte«, flüsterte mir der Übersetzer die Worte des alten Mannes ins Ohr. »Nach einem sehr heftigen Ausbruch dieses Vulkans und eines noch größeren in gut siebenhundert Kilometern Entfernung, südöstlich von hier, der zusammen mehr als einhundertzwanzig Kubikkilometer Gestein in die Atmosphäre geschleudert hat, sind die größten Hohlräume eingestürzt und haben beim Zusammensinken die mit Wasser gefüllte Caldera auf der Oberfläche entstehen lassen. Leider wurde dabei auch der ursprüngliche Tunnel hier auf vierhundert Metern Länge zerstört.«
    Er bemerkte unsere entsetzten Blicke in seinem Rücken nicht, sondern fuhr leise fort: »Wie Ihr seht, Höchster, befand sich die Arche glücklicherweise am Rand des Haupt-Magmakanals, sie wurde höchstwahrscheinlich verschont. Wir müssen uns entscheiden, ob wir hier einen Zugang bohren und versuchen, den ursprünglichen Verlauf irgendwie zu rekonstruieren, oder direkt unter dem Schacht.« Er deutete mit einem Daumen über seine Schulter, um deutlich zu machen, welchen Schacht er meinte. Das Bild auf der dreidimensionalen Darstellung wanderte. »Dieser Tunnel vor uns müsste in wenigstens einem weiteren Schacht enden, denn die Sensoren der Expeditionsdrohnen haben die Arche noch weitere vier Kilometer unter uns geortet, zwischen weiteren Hohlräumen, in direkter Linie mit dem ersten Zugangsschacht.«
    Keleeze schwieg eine Zeitlang und bediente seinerseits die Darstellung. »Wir müssen den schnellsten Weg wählen, Syncc«, sagte er eindringlich. »Das Risiko muss akzeptabel bleiben, aber wir müssen die Zeit nutzen.«
    Der hagere Alte senkte den Kopf. »Die Drohnen müssen das machen, Siir, es kann sein, dass dort unten noch immer ein extrem hoher Druck herrscht. Der obere Teil des Archenkomplexes mit dem See könnte zerstört werden.«
     
    *
     
    Also warteten wir angespannt im Habitat auf Ergebnisse der Expeditionsdrohnen. Keleeze hatte gesagt, dass es hier drin sicher sei, ganz gleich, was passieren würde.
    Fergus und Karen fachsimpelten über Supervulkane und ob dieser hier vor siebzig- oder fünfundsiebzigtausend Jahre, ausgebrochen sei.
    »Es würde einiges erklären, Don.« Sie rutschte auf dem Sofa an mich heran und wedelte mit der Schichtenzeichnung eines Vulkans. »Die Eruption, die diese Caldera verursacht hat, hat auch sämtliches Leben im Umkreis von mehreren hundert Kilometern ausgelöscht. Du hast Syncc Marwiin gehört, er sprach von einhundertzwanzig Kubik kilometern Gestein, das herausgeschleudert wurde. Solch eine Menge genügt, um eine vulkanische Eiszeit auszulösen.« Sie atmete hörbar aus. »Das kann als Ursache für einen evolutionären Flaschenhals gelten.«
    Fergus saß uns gegenüber und hatte seine Ellenbogen auf den Knien abgestützt. »Du vergleichst das mit der Toba-Katastrophen-Theorie – nicht wahr? Danach wurde die weltweite Population, vor ungefähr siebzigtausend Jahren, als Folge von einschneidenden Verschlechterungen der Lebensbedingungen – und da würde eine Verdunkelung der Atmosphäre durch eine Vulkanexplosion sehr gut passen – auf eine Größenordnung von zwei- bis maximal zehntausend Exemplare reduziert.« Er verstummte.
    »Damit wären alle Nachfolgelinien der Sole-Sourcer-Erben, die sich soeben von den Auswirkungen der Potentialkatastrophe erholt hatten, durch genetische Inzucht erneut stark bedroht gewesen.« Warren schob sich seine Brille auf dem langen Nasenrücken zurecht. »Das könnte erklären, warum die Menschheit bis heute keine eigenen Spuren der Sole-Sourcer – Zivilisation gefunden hat.«
    »Ganz genau, Warren.« Fergus nickte ihm zu. »Ihre Nachfahren wären damals vollständig ausgelöscht worden. Die heutigen Einwohner Afrikas hingegen entstammten nur noch zum Teil dem Evolutionsbaum, der nach gängiger Meinung seine Wurzeln hier gehabt hat. Ein Großteil von ihnen hat bis zum Eintreffen der Potentialkatastrophe nie oder nur vorübergehend in Afrika gelebt, sondern kam erst nach einer Verbesserung der Lebensbedingungen von den umliegenden Kontinenten hierher.«
    »Es würde aber auch

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