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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Marwiin und Keleeze sehr besorgt sind, sie haben den Verband in Kampfbereitschaft versetzt.«
    Vor meinem inneren Auge entstand ein Bild von Rory und seinen SAS-Männern, die im Kraterbereich zurückgeblieben waren.
    Fear no Fear!

 
Guatemala, Region um Coruum
25. November 2014
30397/2/5 SGC
     
     
Miles Shoemaker
     
    Ihnen rann die Zeit zwischen den Fingern hindurch.
    Das Barrel Öl hatte gestern erstmals in der Geschichte jenseits der Fünfhundert-Dollar-Marke gelegen. Seit dem Zusammenbruch der Infrastruktur auf dem amerikanischen Kontinent nach dem 4. Oktober hatte sich der Preis vervierfacht. Die nationalen Reserven würden noch für einhundertfünfzig Tage reichen – wesentlich länger als erwartet – einer der wenigen positiven Nebeneffekte des Gammastrahlenblitzes. Er lächelte bitter – der Energieverbrauch hatte sich durch den Technologie-Genozid auf ein Zwanzigstel des durchschnittlichen reduziert. Allein die Anzahl der noch betriebsbereiten Autos war auf ein Promille zurückgegangen. Er war noch nie so schnell per Limousine vom Weißen Haus zum Flughafen gekommen – vorbei an in Dreierreihen am Straßenrand zusammengeschobenen schrottreifen Fahrzeugen.
    Die OPEC hatte sich vor zwei Wochen zu einer geschichtlichen Höchstförderquote entschieden – der Effekt auf den Rohölpreis waren fünfzig Dollar gewesen – für einen Tag. Die Experten schätzten die benötigte Zeit, um die Förderung auf den kanadischen Ölsandfeldern wieder auf den normalen Level zu bringen, auf achtzehn Monate.
    Die Chinesen und die Russen waren in der Zwischenzeit dabei, den Markt aufzukaufen – gegen die geschwächten USA und die Europäer. Unter ihrer hilfsbereiten politischen Schicht der Wiederaufbauhilfe war der Wirtschaftskrieg im vollen Gange. Russland beherrschte den Gasmarkt bereits uneingeschränkt, Europas Gegenmaßnahmen zeigten Wirkung – aber nur langsam. Regenerative Energien lieferten dort zwar um die zwanzig Prozent der benötigten Gesamtleistung, waren aber immer noch zu störanfällig – die Investitionen zu hoch.
    Fusion war die Zukunft – in fünfzehn Jahren frühestens in ausreichender Menge verfügbar. Bis dahin brauchten sie diese Generatoren aus Coruum so dringend! Die Schätzungen des britisch-amerikanischen Forscher-Teams vor Ort waren euphorisch. Sie bezifferten die konstante Leistung nur eines der drei Stromerzeuger dort im Depot auf ungefähr zehntausend Megawatt! Das entsprach der Leistung von zehn mittelgroßen Atomkraftwerken. Problematisch würde allein der Ausbau und Transport in die USA – sollte so etwas überhaupt möglich sein –, ein weiteres Team arbeitete bereits an einem geschützten Leitungsnetz von Mittelamerika nach Florida.
    »Fünf Minuten, Sir«, meldete ihm der Pilot der Lockheed A-117. Er hatte sich auf all seinen Flügen der letzten Wochen dieser Maschine bedient – schnell und nahezu unsichtbar. Jetzt würde er auf einem britischen Hubschrauberträger vor der Küste von Belize landen, zweihundert Kilometer von Coruum entfernt, den Leiter des MI-6 treffen und mit ihm in einen Comanche umsteigen, der sie in einer halben Stunde zur Ausgrabungsstätte bringen würde.
    Er hatte in seiner Rolle des nationalen Sicherheitsberaters mit dem Präsidenten und dem Notfall-Kabinett gemeinsam entschieden, den Fundort und das Land im Umkreis von einhundert Meilen für die USA zu annektieren. Die Regierungen von Guatemala und Belize würden großzügig mit Entwicklungshilfemaßnahmen entschädigt werden, Mexiko würde dafür etwas abgeben müssen, wollte es von der Energielieferung profitieren. Die CIA hatte auf Regierungsebene nur wenig zu argumentieren gehabt. Guatemala war dankbar über die militärische Präsenz der Marines und der Special Forces, die dem Land halfen, die bürgerkriegsähnlichen Zustände seit dem 4. Oktober wenigstens in einigen Regionen besser in den Griff zu bekommen.
    Der Nachthimmel über dem Golf von Honduras schimmerte in einem dunklen Violett, als die A-117 auf ihrem Triebwerkstrahl nur wenig entfernt vom Hubschrauber weich aufsetzte. Der Schutzschild der geheimnisvollen Besucher war seit gestern wieder aktiv. Ärger überkam ihn. Er hatte bis jetzt nicht den Grund dafür herausfinden können – wahrscheinlich würde ihm sein Gesprächspartner in wenigen Minuten mehr darüber berichten können. Die Briten waren über diesen Donavon MacAllon und seine Freunde wesentlich besser mit dem aktuellen Geschehen um die Außerirdischen verdrahtet als er –

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