Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
des Absprungs entdeckt und zerstört.«
    »Dann hat dieser Marwiin einflussreiche Freunde außerhalb der Königreiche.« Sie sah in die Tiefe des Benedictinen-Saals. »Wir stehen mehr und mehr allein. Wenn sich jetzt die Gilde noch mit den Königreichen verbündet, können sie uns isolieren ohne ein Kriegsschiff zu schicken – was hat Ramone vor?«
    »Die Od’Fer haben sich eine Schlacht mit den Königreichen geliefert, Mutter – um Chrunus.«
    Raoula wirbelte herum.
    Was sagst du?
    Die Augen im Schlitz des geöffneten Helmvisiers hielten ihrem Blick stand. »Die Od’Fer wurden dort vernichtet. Auch reguläre Kirchentruppen waren beteiligt – niemand kehrte zurück. Das war vor sieben Tagen, wir haben nichts gewusst.«
    Wütend schlug sie die Klingen des Zepters in die steinerne Wand des Saals, dass grelle Funken aufstoben.
    »Dann sind wir im Krieg mit den Königreichen, ohne dass Ramone etwas gesagt hat? Ohne, dass es eine offizielle Kommunikation gibt?«
    »Alles läuft darauf hinaus, Mutter, sie hat uns nahezu vollständig isoliert – fast alle Agenten wurden neutralisiert – Ihr seid hier in größter Gefahr!«
    Raoula schüttelte traurig lächelnd den zarten Kopf und berührte den Schwertarm des Primus.
    »Die Urmutter hätte mich längst erleuchten können, Erster. Du hast gesehen, was mit dem König von Dominion geschehen ist. Früher oder später wird es mir genauso ergehen, mein neuer Körper ruht sicherlich bereits hier irgendwo – nur wird Ramone beim Transfer eine Überraschung erleben. Nein, Primus – sie kann nicht alles allein machen, sie benötigt mich zur Verwaltung der Kirche – noch! «
    »Sie wird Euch dabei töten, Mutter – gleichgültig ob aus Versehen oder mit Absicht. Euer Geist wird nach dem Aufbau der Barriere durch das Papit nicht mehr zu reinkarnieren sein.«
    Ihr Blick wurde entschlossen. »So soll es sein!«
    Sie kehrte zu ihrer Ruhe zurück. Straffte sich, fokussierte ihre Gedanken.
    Lass uns keine Zeit verlieren – hast du mein Kind gefunden?
    »Ja, Mutter.«
    Ein Holodisplay erfüllte einen Teil des Saals, zeigte einen Ausschnitt des Grundriss’ der Kathedrale Ramones, fokussierte auf immer tiefere Gebäudeteile, weit eingegraben im Fels.
    »Staubdrohnen haben dieses Areal aufgeklärt, Mutter. Es handelt sich um den zentralen Reinkarnationsspeicher. Ein einziger Zugang. Weit über zehntausend Geister erwarten ihre Wiedergeburt. Damon wird hierunter sein. Es ist leider unmöglich, dort unbemerkt einzudringen.«
    Raoula erwiderte nichts. Sie war ihrem Sohn nahe – so nahe wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Die Benedictine teilte die Einschätzung ihres Primus. Auf Triumphane verfügte sie über einen ähnlichen Komplex, nicht in dieser Dimension, aber ähnlich gesichert durch Bio- und Gedankenscanner.
    Sie würden den Bereich niemals ohne Zustimmung Ramones betreten dürfen.
    »Dann dringen wir bemerkbar ein, Primus!«
    »Mutter?«
    Sie sah ihn scharf an. »Ich wusste bis vor ein paar Tagen nichts davon, dass ich Kinder hatte. Nun, da ich es weiß und bereits eines von ihnen verloren habe, möchte ich, dass Damon frei aufwächst – außerhalb des Einflussbereichs der Urmutter.«
    Der Kirchenritter schwieg.
    »Es wird deine letzte Aufgabe für mich sein, Primus. Du wirst ihn in Sicherheit bringen – ich werde Ramone ablenken.«
    »Das ist Euer Tod, Mutter!«
    Sie lächelte bitter. »Das hatten wir schon öfter, Erster. – Geh und bereite alles vor. Du kennst die Positionen der kirchlichen Reinkarnationsumgebungen im Nebel. Sag mir nicht, welche du auswählst, sag mir nur, dass du Erfolg haben wirst.«
    Er zögerte. »Das kann ich nicht tun, Mutter. Meine Aufgabe ist es, Euch zu schützen!«
    Sie drehte sich zu ihm um, hob den Kopf, sah in seine hellen Augen, tief im Helm des Anzugs.
    »Glaubst du wirklich, du kannst mich vor Ramone beschützen?«
    Er erwiderte nichts.
    »Dann bereite alles vor, Erster. In zwei Stunden habe ich eine Audienz bei der Urmutter – das ist ein guter Zeitpunkt.«
     
    *
     
    Ein Ritter ihrer Garde setzte die Antigrav-Scheibe Raoulas unmerklich auf dem Boden vor dem Tor zur Audienzhalle der Urmutter auf.
    Sie betrat den Zugang in Form einer aufgehenden Blüte, getrieben aus Mysalik, welche den Gedankenscanner verbarg, der ihre Gehirnmuster-ID las und das Tor für sie öffnete.
    Die Audienzhalle der Urmutter im Komplex ihrer Kathedrale war der größte, künstlich geschaffene, umschlossene Raum in den Nebelwelten.
    Raoula betrat ihn durch

Weitere Kostenlose Bücher