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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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O’Shadiif gerade diese Gruppe zum Überlaufen zu Z-Zemothy bewegt hatte. Es hatte damals nicht viel der materiellen Verlockungen bedurft, jedenfalls weit weniger, als er durch die folgende Ernennung zum Cektronn selbst erfahren hatte. Er hätte nicht in der Haut Rastolons stecken mögen – wo es Gewinner gab, musste es Verlierer geben.
    Das Bild um diese Person herum hatte sich für ihn damit geklärt. Die Benedictine hatte ihren Agentenführer bestraft, auf eine Verwaltungsposition abgeschoben und ihm die üblichen Annehmlichkeiten, wie ein langes Leben, verwehrt. Rastolon hatte eine zweite Chance gewollt, dafür hatte sie ihn benutzt – um ihm, Ten O’Shadiif, irreführende Informationen zu liefern.
    Das geheimnisvolle Verschwinden O’Lamdiirs von seinem Posten im Risidor-System vor ziemlich genau zwei Monaten erklärte sich damit noch nicht, vielleicht hatte Rastolon einen späten Weg der Vergeltung gesucht, gefunden und beschritten.
    Jedenfalls waren die Berichte über den wahrscheinlichen Tod des Abtes – einen gewaltsamen, durch die Hand der Benedictine – etwas, das ihn zumindest kurzfristig aufgeheitert hatte. Offenbar hatte der ehrgeizige Rastolon die Erwartungen Raoulas ein weiteres Mal enttäuscht und ihm war ein Fehler unterlaufen – mit diesmal irreversiblen Folgen.
    Er grinste, löschte das Holodisplay.
    Sollte sich der Geheimdienst der Kirche doch selbst aus dem Nebel schaffen.
    Um die Benedictine würde er sich persönlich kümmern. »Pleet, haben wir endlich Spuren dieser Od’Fer?«, rief er ungeduldig seinen Landsucher.
    Seit zwei Tagen bombardierten die Z-Zemothy-Truppen jetzt das System der Benedictine – vor allem durch schwere Kampfdrohnen, nachdem zuvor mehrere Wellen von Antimaterie-Rumblern die großen Kampfschiffe der Kirche neutralisiert hatten.
    »Nichts, Toreki. Wir haben das Triumphane-System vollkommen isoliert. Kein Anzeichen davon, dass irgendwo ein Versuch unternommen wurde, durchzubrechen – es ist fast so, als würden diese Einheiten hier im Stich gelassen!«
    Genau das spiegelte das Holodisplay vor ihm wieder. Die schweren Kampfdrohnen besaßen inzwischen die vollkommene Herrschaft im System der Benedictine. Sie hatten jegliche Raumstation, Planetenbasen und alle überlebenden Schiffe der Rumbler-Angriffe zerstört, die sich nicht sofort ergeben hatten. Alle Sprungpunkte nach Triumphane hatten von außerhalb unter nur geringen Verlusten besetzt werden können.
    Wo blieb die Unterstützung Ramones für ihre Benedictine? Das konnte doch nicht alles gewesen sein? Wünschte die Urmutter ihren Untergang – oder waren ihre Truppen durch die Auseinandersetzungen mit den Königreichen inzwischen so weit geschwächt, dass sie keine Einheiten erübrigen konnte?
    Er musste sich entscheiden. Die Benedictine selbst konnte er nur mit den intelligenten Drohnen nicht bekommen. Sie würden landen müssen, den Bodenkrieg um ihre festungsähnliche Kathedrale gewinnen – ohne sie dabei zu töten, ihre Leibgarde niederkämpfen und hoffen, dass sie sich nicht das Leben nehmen würde, um der Gefangennahme zu entgehen.
    Der Wein schmeckte mit einmal fad.
    »Wir landen, Pleet. Dieses System hier bleibt unser Rückzugsweg, sollten doch noch Verstärkungen eintreffen.«
    Die Niederlage im Ruthpark-System zehrte an ihm. Er würde diesmal noch gründlicher und vorausschauender vorgehen.
    »Die Lancer-Verbände decken sich gegenseitig und bleiben in einer Linie vom Sprungpunkt bis zu Triumphane II, so wie es die KI errechnet hat.«
    Ten O’Shadiif stellte das halbvolle Glas auf einem kostbaren Tablett ab. Seine Bartperlen funkelten im akkurat gestutzten Bart.
    Keine Fehler diesmal – oder er würde sich selbst verabscheuen. Eine erfolgreiche Operation hingegen würde seinen noch offenen Besuch beim Overteer leichter machen.
    »Ich komme direkt auf das Landungsdeck, wir starten, wenn die Bodenkontrolle sich eingerichtet hat.«
     
    *
     
    Die Riddec und ihr Begleitschutz waren aus dem Transfersystem nach Triumphane gesprungen.
    Die Sturmboote folgten den vorausfliegenden, schweren Schilddrohnen in enger Formation durch die Ausläufer der Atmosphäre. Die Bodenkontrolle hatte ihre Freigabe für seinen Landeanflug gegeben, das bedeutete, die Lancer hatten ihre Arbeit bereits getan, sämtliche bekannten, bodengestützten Abwehrwaffen zerstört – doch er war lange genug im Geschäft, um zu wissen: Überraschungen konnte es jeden Moment geben.
    Der Cektronn stand mit verriegeltem Gel-Anzug und

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