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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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angelegtem Delta-Gleitschild absprungbereit auf der Empore des ferngesteuerten Sturmbootes. Zu beiden Seiten unter ihm verharrten die Offiziere seines Rodonns in den Landemodulen. Ihr vorläufiger Zielpunkt lag etwas abseits des Flughafens, den er bei seinem letzten Besuch Raoulas benutzt hatte.
    Diesmal würde er nicht in Demut zu ihr kommen und auch nicht zu Fuß in Sandalen.
    »Kampfdrohne bereit«, vernahm er die Stimme der Feuerleit-KI der Riddec auf dem offenen Gefechtskanal.
    Er verfolgte ihre Annäherungsflugbahn auf dem zentralen Navigationsholodisplay bis zum Erreichen der Zwanzig-Kilometer-Wartezone. Noch hatten die Aufklärungsdrohne, die Benedictine im Bereich der Kathedrale nicht lokalisiert. Vorher würde es keine großflächigen Zerstörungen geben.
    »Zielobjekt identifiziert!« , löste die Nachricht der Schiffs-KI schlagartig seine unbewusste Anspannung.
    Der Rumbler befand sich bereits auf seinem Zielkurs. Unbehelligt von irgendwelchen Abfangdrohnen näherte er sich wie von einer Schnur gezogen, dem nur einen Kilometer vom persönlichen Bereich der Benedictine entfernten Zielpunkt in der Kathedrale. Dort sollte sich den Angaben der Aufklärer zufolge das Hauptquartier der Garde Raoulas mit der Kommunikationszentrale befinden – befunden haben – dachte er bei sich, während vor seinen Augen die halbkugelförmige Reaktionswolke von Materie und Antimaterie in die Höhe wuchs und das Holodisplay auszufüllen begann.
    Die Crops der fünf begleitenden Sturmboote waren ausgestiegen und bewegten sich in einer tief gestaffelten Angriffslinie auf die noch von schweren Luftverwirbelungen gezeichnete Unterdruckzone über dem Krater zu.
    Das war wirklich zu einfach.
    Von der Bodenkontrolle bereitgestellte Neerds und schwere Antigrav-Panzer seines Rodonns warteten in einigen Kilometern Entfernung auf das Abklingen der Strahlungswerte unterhalb der kritischen Marken.
    Der Positionsmarker der Benedictine wurde ihm genau all der Stelle ihrer letzten Begegnung angezeigt – Erinnerungen griffen nach ihm, eine Welle der Unsicherheit rollte heran Bilder einer jungen, attraktiven Frau flackerten vor seinem inneren Auge auf.
    Er dehnte seine Nackenmuskulatur, verdrängte das unbehagliche Gefühl, etwas zu übersehen, Fehler zu machen, nur ansatzweise.
    Dann gab er seinen Offizieren das Zeichen zum Aufbruch, aktivierte die Anzug-Mimikry verließ das Sturmboot als Letzter in drei Kilometern Höhe durch eine der Ausstiegsöffnungen, erlaubte der Anzug-KI, dem Leitstrahl der Bodenkontrolle zu folgen und konzentrierte sich ganz darauf, die Sensordaten der tief in die Kathedrale vorgedrungenen Aufklärungsdrohnen zu analysieren.
    »Kommunikation ist ausgeschaltet, Toreki, die Kampfdrohnen haben die autarken Zentren abseits der Hauptenergieversorgung aufgespürt und neutralisiert«, melde sich der Landsucher von Bord der Riddec.
    »Ihre Kernschilde sind am Zusammenbrechen, in einer halben Stunde sind die Kirchentruppen dort drinnen wehrlos.«
    »Wir verzeichnen keinen Widerstand, Cektronn. Empfehlen Strategiewechsel auf Sturm!«, vernahm er die Einschätzung der Bodenkontrolle. Es könnte jetzt sehr schnell gehen.
    Er erteilte den Befehl mit einem Druck seines linken Zeigefingers auf das Sensorfeld im Handschuh.
    Seine Genugtuung wuchs. Jetzt wäre es auch für eintreffende Verstärkungen der Kirchentruppen zu spät, noch etwas am Ausgang des Angriffs zu ändern.
    Neerds drangen in großer Zahl durch den Krater in die Kathedrale ein und machten sich auf den Weg, die restliche Infrastruktur zu zerstören.
    Warum wehrte sie sich nicht?
    »Ich möchte die Benedictine isolieren, schnellstmöglich!«, sprach er auf dem offenen Gefechtskanal, »ihr darf absolut nichts passieren!«
    »Nach wie vor alles ruhig, Toreki, keinerlei Aktivitäten an den Sprungpunkten oder in den Transfersystemen«, informierte ihn Pleet auf dem privaten Kanal.
    Seine Augen strichen unruhig über den weitläufigen Komplex der Kathedrale, suchten nach dem Turm, auf dessen Balkon er beinahe den Kräften der schönen jungen Frau verfallen wäre, deren Körper den Geist dieses Monsters beherbergte.
    Sein Anzug änderte automatisch den Kurs in Richtung auf einen neuen, von seinem Rodonn gesicherten Zugang in die Kathedrale. Er spürte die leicht berauschende Wirkung des Reflexbeschleunigers, den die in seinem Blut schwimmenden Botenfabriken ausschütteten.
    Sieben Offiziere umringten ihn, drei mit schweren Waffen flogen voraus, seine Kampfdrohnen starteten

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