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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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fühlte die Unruhe der Menschen. Er spürte kurze, harte Bewegungen tief im Untergrund – etwas entriegelte und aktivierte sich.
    »Siir – ich empfange eine Vielzahl von Aktivierungssignalen komplexer Module. Auch autonome Einheiten sind darunter. Der Energielevel im gesamten Komplex steigt exponentiell an – ich empfehle, dass Ihr und die Menschen dort sofort herauskommt!«, meldete sich der Schattenoffizier eindringlich bei ihm.
    »Ich denke, es besteht keine direkte Gefahr, Certeer, die Arche erwacht«, entgegnete er.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen entstand eine kreisförmige Fuge an der Berührungslinie von Kuppel und Boden, aus der grelles, blaues Licht in die Halle hinein explodierte. Sinistra sah angsterfüllt und ratsuchend zu ihm.
    »Überprüft den Innenraum, Certeer!« Mit einer leichten Drehung eines Segments seines Schildringes aktivierte Syncc Marwiin sein Körperschutzfeld und befahl die Expeditionsdrohne zum Schutz der Menschen herein.
    Nur wenige Sekunden später – die Fuge an der Berührungslinie war bereits einen halben Meter breit – sah er den Positionsmarker des Schattenoffiziers in der Mitte der Halle und kurz darauf das halbkugelförmige Schutzfeld der Drohne über den am Boden dicht zusammengekauerten Menschen.
    Weitere Momente vergingen in einem ohrenbetäubenden Lärmpegel, unter lautem Knirschen anlaufender Mechaniken, denen nach einem Zeitalter der Inaktivität plötzlich Höchstleistung abverlangt wurde.
    Die riesige Kuppel hob sich weiter. Nach gut einer Minute wusste er, dass die Gemeinschaft der Synccs diesmal nicht enttäuscht werden würde und dass er sich in seiner anfänglichen Einschätzung bezüglich der Harmlosigkeit der Aktivierung geirrt hatte. Diese Arche war voll funktionsfähig – doch das betraf auch ihre Abwehrmaßnahmen.
    Mehrere helle Icons erschienen blinkend auf seinem Visier. Das infernalisch laute, langanhaltende Kreischen von Elektronen, die von Disruptorstrahlen des Zerstöreranzugs und der Drohne getroffen von ihren Bahnen um den Protonenkern gerissen wurden sich plötzlich voneinander abstießen und jegliche Materie im direkten Umfeld vaporisierten, lähmte sein Denken.
    Der Certeer und die Expeditionsdrohne, unterstützt von zusätzlichen autonomen Kampfdrohnen, vernichteten vorsorglich jede waffenähnliche Einheit, die ihre Feuerleit-KIs in den tiefen Nischen hinter der aufsteigenden Kuppel entdeckten.
    Syncc Marwiin hatte sich mit einem Knie aufgestützt. Den Kopf gesenkt, beide Hände fest auf die Ohren gepresst, erwartete er das Ende des durch Mark und Bein dringenden Lärms, der durch die Kuppelform der Halle ins Unermessliche gesteigert wurde. Plötzlich jedoch fiel die Lautstärke merklich ab. Ein dumpfes Dröhnen lag weiterhin auf seinen Ohren – sein erster besorgter Blick galt den Menschen, die nur wenige Meter von ihm entfernt am Boden lagen – durch das Schutzfeld der Expeditionsdrohne gut vor Energien, jedoch nicht im gleichen Maße vor Schallwellen geschützt.
    »Karen!« Sinistra schrie auf und beugte sich über die Frau. Mehrere der Männer rollten sich schwerfällig auf den Rücken, er war sofort bei ihnen, sah das Blut aus ihren Ohren und Nasen laufen – wusste um seine vernachlässigte Verantwortung.
    »Certeer – wir brauchen Hud Pasuun und Medikits schnell! «
    Der große Mann stützte sich langsam auf seinen Händen hoch, schüttelte ganz vorsichtig seinen Kopf, wischte sich ein Blutrinnsal von der Wange, half einem anderen – Donavon – schwankend in eine sitzende Haltung. »Ich dachte, es ist alles vollkommen ungefährlich?!«, hörte Syncc Marwiin ihn zynisch fragen, von einem wütenden Blick in seine Richtung begleitet.
    Hellblaues Licht erhellte die dichten Rauchschwaden in der Halle. Die Höhe der Kuppel in ihrem Zenit lag jetzt genau bei fünfzig Metern. Die Trennwände der hohen Nischen dienten als Stützpfeiler. An ihrem oberen Ende waren massive Gelenke ausgeklappt, auf denen die Kuppel ruhte.
    Aus gut einem Drittel der Nischen wallte weiterhin dichter, dunkler Qualm – hier waren Waffen oder autonome Drohnen gelagert worden, welche der Feuerleit-KI des Schattenoffiziers als unberechenbar aufgefallen waren, die Folgen der Disruptorentreffer hatten tiefe Löcher in die Wände der Nischen gerissen.
    Hud Pasuun kam mit einem weiteren Schattenoffizier durch den Qualm geflogen, sprang ab, bevor der Zerstöreranzug aufgesetzt hatte, und rannte zu Sinistra und Karen.
    Erstarrt blieb sie stehen, als sie ihn

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