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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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auch ein paar Sterne
hindurchblinzelten. Das war mein Lieblingshimmel, Wolken, die vereinzelt zogen
und den Blick auf die Weite des Universums freigaben. Wenn jetzt noch der Mond
zu sehen wäre, dachte ich, wäre es nahezu perfekt, denn dann hätten die Wolken
einen silbernen Schimmer. Jetzt waren sie leicht orange, von dem Licht der
Stadt, das sie reflektierten. Ich schaute herum und war ganz still, ich genoss
es gerade jetzt, in diesem Augenblick, hier zu stehen und noch dazu mit einem
hübschen Mädchen. Aber ich verspürte auf der anderen Seite einen riesigen
Hunger.
    Ich wandte mich gerade an Clara, um sie zu fragen, ob wir
wieder rein gehen könnten, da erschreckte mich ein lautes Reifenquietschen ganz
in der Nähe von der Straße hinter uns.
     Es schrillten schnell fünf Schüsse durch die Luft,
ohrenbetäubend, dass ich gar nicht begriff, was geschah.
    Clara schrie nach Raffaele und rannte zur Straße, ich stürzte
hinter ihr her, dann noch drei Schüsse, die mich erschreckten. Clara kreischte,
Luigi, der uns entgegen gekommen war, hatte sie fest im Arm und versuchte, sie
zu beruhigen. Ich wollte zu Sabatino und stob weiter. Kurz vor der Biegung vor
das Restaurant, stand plötzlich Maurizio und wollte mich abfangen: „Paolo, Paolo,
komm her, komm her!“, rief er. Ich versuchte an ihm vorbei zu rennen, doch er
bekam mich am Arm zu fassen: „Sabatino! Sabatino! “, schrie ich in meiner
Verzweiflung, ich konnte gar nichts sehen, Maurizio riss mich herum: „Sabatino
lebt Junge, bleib stehen!“ Er hielt mich grob an den Armen gepackt, da lag
jemand am Boden und da war Blut, viel Blut! Dann sah ich, wie ein paar Männer
Piero und Toni an mir vorbei und in ein Auto trugen, sie waren voller Blut.
    „Toni und Piero! Was ist mit ihnen? Maurizio, was ist mit ihnen!“ Er sah mich
scharf an: „Paolo bewahre Ruhe!“ Er lockerte eine Sekunde seinen Griff und ich
riss mich los, wo war Sabatino?
    Dann fand ich ihn, er stand am Straßenrand und half Raffaele,
der fast unmächtig war, ins Auto.
    Keiner stand herum, alle waren in Eile und achteten auf die
Befehle von Sabatino. „Raffaele, halt durch, wir bringen dich ins Krankenhaus,
gleich bist du da! Ich komme dann hinterher.“ Das Auto fuhr reifenquietschend
davon. Im selben Augenblick kam Clara weinend angelaufen „Onkel, Onkel! Wo
fährt er hin?“ Ich nahm sie in die Arme und erklärte ihr, er würde ins
Krankenhaus gebracht. Alles ging so schnell, Sabatino sagte ein paar Worte in
diese Richtung, dann zu jenen Männern. Er hielt uns beide fest, als Maurizio
mit dem Auto vorfuhr.
    „Steigt ein!“
    Ich war wie benommen. Plötzlich saßen wir im Auto und fuhren
durch San Benedetto und weg von diesem Ort. Clara saß neben mir auf der
Rückbank und weinte und schluchzte unablässig, ich hielt ihre Hand, aber in
meinem Kopf herrschte das absolute Chaos. Sabatino drehte sich herum, er saß
auf den Beifahrersitz, Maurizio steuerte die Limousine. „Alles in Ordnung?
Clara, Liebes, es wird alles gut. Wir fahren dann gleich zum Krankenhaus, es
ist eine Privatklinik, er ist dort sicher. Paolo?“
    Er schaute mich besorgt an, Clara hatte noch nicht einmal
aufgeschaut, sie weinte noch immer und hielt den Kopf zwischen den Händen, ihre
Haare waren völlig zerstört und ihr Gesicht nass vor Tränen. Ich schaute ihn
an, wusste nicht, was ich sagen sollte, am liebsten wollte ich ihm sagen, wie
froh ich war, dass ihm nichts passiert war und dass ich ihn liebte, ja, ich
spürte in diesem Moment Liebe, aber dann besann ich mich.
    „Es geht schon, ich kümmere mich um sie.“ Er nickte. Maurizio
schaute durch den Rückspiegel „Luigi und zwei von Raffaeles Leuten sind hinter
uns.“
    „Gut, sie folgen uns und halten die Augen auf. Die anderen
bringen unsere Leute weg, es geht in Ordnung. Fahre langsamer und benutze
belebte Straßen, wir fahren erstmal aus der Stadt raus und kehren später wieder
zurück, sicher brauchen die Ärzte auch noch Zeit und keiner soll wissen, wo die
Klinik ist, falls da noch jemand anderes ist.“ Sicher.
    Maurizio sah zu Sabatino.
    „Kann ich noch gar nicht fassen, Piero und Toni.“

„Das klären wir später.“, gab sein Boss etwas gereizt zur
Antwort, doch ich konnte mir vorstellen, dass er innerlich vor Wut tobte. Er
hatte zwei Männer verloren, oh, ich hatte sie lieb gewonnen, die ganzen Parties
und netten Raufereien, Piero mit der Hakennase, der immer einen frechen Spruch
auf Lager hatte, Toni, der aalglatte, stets im Anzug und mit

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