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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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gegelten Haaren,
viele Frauen aus Spoleto würden sehr trauern. Irgendwie schien alles noch weit
weg von mir. Clara hatte sich etwas beruhigt und ich nahm sie vorsichtig in die
Arme, sie ließ es zu und lehnte sich an meine Schulter. „Es wird alles gut“,
flüsterte ich ihr zu „Wir fahren dann zu ihm, sicher wird er gut versorgt, wir
sind bald da.“
    „Warum nur?“ Sie blickte mit roten Augen zu mir auf und sah
schlimm aus.
    „Ich weiß es nicht, warte noch.“ Ich wusste doch auch nichts
und auch mir kam es wie ein Traum vor. Verflixt, dachte ich, das hast du nun
davon! Es hätte genauso gut mich oder sie erwischen können und was wäre, wenn
sie Sabatino getroffen hätten? War es so, wie mein Vater sagte, war es nur eine
Frage der Zeit, bis auch ich in Gefahr wäre?

Ich konnte es nicht glauben, das war so eine verdammte
Schießerei wie sie in Filmen gezeigt wird, gewesen.
    Draußen herrschte Dunkelheit und es fing wieder leicht an zu
nieseln. Es fuhren zwei Polizeiwagen mit Signal an uns vorbei, zu spät, dachte
ich, aber hätten sie uns erwischt, säßen wir alle in Untersuchungshaft. Aber
das sind Anfänger. Castelli hat schnell gehandelt und Befehle verteilt. Nach
der Schießerei war alles und jeder in Bruchteilen von Sekunden verschwunden
gewesen und der Restaurantbesitzer würde nichts wissen.
    Das war, wenn man es so sehen wollte, Profiarbeit.
    Mein Gott, auf uns ist geschossen worden, mir fielen die
Worte meines Vaters ein. Ich war trotz des Schocks gespannt, was Sabatino zu
mir sagen würde, wenn wir allein waren. Es war sicher auch für ihn unglaublich
und unvorhersehbar gewesen, nur blieb er äußerlich sehr gefasst. Wir erreichten
die Klinik am Hintereingang, nach fast einer Stunde Ablenkungsfahrt und warteten
auf das andere Auto, was rückwärts eine andere Strecke gefahren war. Zusammen
mit noch einem Mann von Raffaele Leuten betraten wir das Gebäude, die anderen
blieben draußen.

 Luigi telefonierte mit jemand, nachdem ihm Sabatino etwas
gesagt hatte. Die Klinik war nicht besonders groß und sehr übersichtlich, Sankt
Angela. Nachdem sich Sabatino vorgestellt hatte, führte uns eine nette
Schwester in das Zimmer von Raffaele in der zweiten Etage, Maurizio und der
andere warteten vor der Tür.
    „Oh Gott, Onkel !“ Clara lief sofort an uns vorbei und an das
Bett von Raffaele, setzte sich auf den Stuhl und ergriff seine Hand. Er war an
ein paar Geräten angeschlossen und an einem Tropf. Um seinen Oberkörper spannte
sich ein wuchtiger Verband, sein Gesicht sah blass aus und verzerrt, trotzdem
lächelte er seine Nichte und dann uns beschwichtigend an.
    „Clara, meine Liebe, mach dir keine Sorgen, das wird schon
wieder.“ Seine Stimme war sehr leise und schwach. „Diese Schweine haben mich
nicht erwischt. Die Kugel ging daneben. Das waren sehr schlechte Schützen,
Stümper, Anfänger. Die Ärzte sagten, dass ich trotzdem Glück hätte, ein paar
Zentimeter weiter, na ja. Da zieht man einmal seine Schutzweste nicht an, zum
Teufel! Es tut mir so leid, Liebes.“

 Dann musste er husten, was ihm sichtlich weh tat.
    „Ruhig“, sagte Sabatino ernst „Reg dich nicht auf. Wir regeln
das alles, wenn du wieder raus bist. Die Sache wird geklärt.“
    Clara war wieder den Tränen nahe. „Aber wer waren diese
Leute, Onkel, warum haben sie auf dich geschossen? Ich begreife das alles
nicht!“ Sie schaute in ihrer Verzweiflung zu mir, als wüsste sie, dass ich mich
dasselbe fragte und das tat ich auch. Sie sah wunderschön aus, aber ich bekam
meinen Mund nicht auf. Raffaele sah eine Weile Sabatino an „Messino, “ knurrte
er dann verächtlich. „ Das müssen Leute von ihm gewesen sein. Verräter!“
Sabatino machte ein überraschtes Gesicht, sah dann mich und Clara an und wandte
sich wieder an Raffaele.
    „Das klären wir, mein Freund. Warte noch etwas.“ Man sah,
dass Raffaele vor Schwäche kaum noch die Augen aufhalten konnte.
    Gar nicht lange später saß ich mit Maurizio und Sabatino in
unserem Wagen zurück nach Spoleto.

Clara hatte ein Zimmer in der Klinik bekommen, gleich neben
dem ihres Onkels, sie wollte da bleiben und die Klinik hatte sich auf so etwas
eingerichtet. Es waren genug zuverlässige und treue Leute von Raffaele da, die
alles im Umkreis überwachten, schließlich musste eventuell damit gerechnet
werden, dass man versuchte, das Werk zu vollenden. Messinos Männer, falls er es
denn war, könnten überall sein und waren bestimmt mehr als enttäuscht über

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