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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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ihre
Stümperarbeit, sie wussten, dass sie nun Ärger bekamen. Nicht nur von ihrem
Boss, sondern nun erst recht von Raffaeles Leuten und sicher auch von Sabatino.
Wir fuhren sehr schnell und ich war müde. Sabatino sah auch  mitgenommen aus
und schien nachzudenken.
     Auf seinem makellosen grauen Anzug, den er anhatte, waren
nun Blutspritzer zu sehen und für einen kurzen, unheilvollen Moment musste ich
mich an jenen Traum erinnern, den ich damals hatte und den ich nie vergessen
konnte. Ich musste schlucken.
    „Sabatino?“
    „Hmm, was ist denn, Kleiner?“ Sein Lächeln hatte er nicht
verloren.

„Wollten sie dich auch töten?“ Ich konnte kaum noch meine
Augen offen halten. Er sah mich lächelnd an und zog mich mit seinem Arm näher
an sich heran, dass ich meinen Kopf an seiner Schulter lehnen konnte. „Ich weiß
es nicht. Ich erzähle dir bald mehr, schlaf nun etwas, das war alles sehr
schlimm für dich.“
    „Ich hatte doch mal diesen Traum, wo man auf dich geschossen
hat. Ich würde nicht wissen, was ich tun sollte, wenn das passieren würde. Das
darf nicht geschehen, verstehst du? Oh, ich bin echt müde. Ich will in ein
Bett.“
    „Ich weiß.“ Ich konnte mir noch vorstellen, wie er lächelte,
dann war ich plötzlich weg und eingeschlafen.
     
     

VII
Die Lust und das Geschäft…
     
    Der nächste Tag begann mit Sonnenschein und Frühstück am
Bett. Alles schien wie ausgelöscht, die Schießerei, der Regen. Im Lichte des
neuen Tages und nach meinem langen Schlaf, schien alles so weit weg zu sein.
Aber es war Sonntag und ich hatte die Kirche verpasst. Meine Eltern waren
sicher wütend. Gerade als ich mich aufgesetzt hatte, noch geblendet vom Licht,
das durch die großen Fenster und über die Dachterrasse einfiel, und mir die
Haare aus dem Gesicht gewischt hatte, kam Sabatino in Gönnerlaune mit einem
Tablett voller Essen hinein und grinste mich an. „Waoh, daran könnte ich mich
gewöhnen!“
    „Glaub ich dir aufs Wort! Bilde dir nur nichts darauf ein!“,
lachte er mich mit gespielter Strenge an, doch dann wurde er ernst. „Ich weiß,
dass wir reden müssen, ich weiß, das bin ich dir schuldig. Was da gestern
geschehen ist, ist für dich vielleicht mehr als verwirrend und deshalb wirst du
ruhig essen, während ich dir ein paar Dinge erkläre, okay?“
    Dagegen konnte ich nichts einwenden, das Messer steckte schon
im Brötchen und ich würde ihm gespannt lauschen. Mit einem braven Nicken gab
ich meine Zustimmung bekannt.
    „Wo um Himmels Willen fange ich jetzt bloß an?“,
gestikulierte er in die Luft und runzelte dann nachdenklich die Stirn. „Erzähl
mir doch, wer Messino ist.“ fügte ich mit vollen Wangen hinzu, gerade
den ersten Bissen getan. Das würde mich wirklich interessieren, welcher Mann
verbarg sich dahinter, wie viel Macht hatte er und ob er ein Feind von den
Castellis ist?
     „Du bist ja ziemlich clever.“ Er schaute sehr ernst und
eindringlich.
    „Ich weiß.“, gab ich achselzuckend zurück.
    „Aber es interessiert mich wirklich, sagst du’s mir?“ Der
Schlaf hatte mir sehr gut getan, bemerkte ich. Im strahlenden Sonnenschein
verdrängt man schnell die Alpträume einer düsteren Nacht. Schließlich waren
Piero und Toni tot und die riesigen Blutlachen auf dem schwarzen Asphalt,
glänzend, wie das Regenwasser vorher, aber dicker und röter, die Schüsse,

die in den Ohren widerhallten, bang-bang! Regentropfen am
Fenster, Flüche, Reifenquietschen, laut schreiendes Mädchen. Die Fangarme des
Vortages holten mich nun doch ein. Plötzlich wurde mir speiübel und ich konnte
nicht weiter essen. Oje. Ich ließ die Hand auf das Tablett sinken. „Sabatino,
mir ist plötzlich ganz schlecht zumute, ich musste an Piero denken.“
    Sie haben sie weggetragen, aber wohin? So ganz in sich
zusammengefallen, Piero, der Hagere, so viel Nässe war auf seinem Hemd und die
anderen hatten es auf ihren Händen, alles war blutrot, und seine Augen waren
halboffen, wie die schmalen Lippen, und ein schmaler Rinnsal, denn noch lief
der Speichel an der Seite hinaus! Ich musste das Tablett zur Seite stellen, zu
schnell, so dass der Orangensaft auskippte, ich rannte zum Bad und merkte, wie
mir die Galle aufstieß. Krampfend musste ich mich über der Toilette übergeben.
Ich hasste es, aber es tat mir gut. Benommen und leicht zitternd kam ich wieder
ins Schlafzimmer, Sabatino hatte das Essen weggestellt und presste ein Handtuch
auf das nun vom Saft durchtränkte Stück vom Laken.

Er hörte mich und

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