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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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schaute besorgt. „Alles in Ordnung? Du
siehst schlecht aus.“
     „Entschuldige die Schweinerei, mir geht’s schon wieder
besser.“ Ich legte mich wieder auf die trockene Hälfte und musste die Augen
schließen. Es gab da ein paar Bilder, die nicht aus meinem Kopf verschwinden
wollten. Sabatino fing langsam zu reden an, er erzählte mir erst mal den
genauen Vorgang vor dem Restaurant. Irgendwie mussten die Angreifer bereits auf
der anderen Straßenseite in einem Auto gewartet haben und zwar ziemlich
unauffällig und lange. Vielleicht waren sie schon Stunden vorher da, bevor wir
eintrafen, jedenfalls wussten sie von dem Treffen, es mussten Informationen
geflossen sein und man würde herausfinden, woher diese Informationen kamen und
die Quelle zum Schweigen bringen. Diese Typen in dem Auto waren nicht zu
erkennen, aber es waren vier, also die volle Besatzung und sie benutzten
lautstarke Waffen, es war ihnen also egal, ob sie auffielen, edle, glänzende
Dinger bestimmt, nur im Zielen waren sie nicht so gut, wie es schien,
vielleicht hatten sie die Geschwindigkeit

ihres Wagens unterschätzt oder unsere Reaktion, wie auch
immer, es war gut so gewesen.
    Sabatino erläuterte mir, dass einige Personen in Frage kommen
würden, und dass sich vor allem Raffaele und seine Männer darum bemühten. „Denn
sie wollten zuallererst ihn erwischen und schossen vermutlich nur auf mich,
weil sie meine schnelle Reaktion fürchteten und um mich auf eine falsche Spur
zu schicken. Indirekt könnte sogar Raffaele Verdacht schöpfen, dass ich
dahinter stecke, weil sie mich verschonten, sie könnten vorhaben mich gegen ihn
auszuspielen.“
    „Nur leider“, fuhr Sabatino lächelnd und mit erhobenen
Fingerzeig fort. „Haben sie anscheinend nicht die richtige Meinung, was das
Verhältnis zwischen mir und Raffaele angeht und das ist auch gut so.“
    „Du meinst eure geschäftlichen Beziehungen?“ Ich wurde immer
neugieriger.
    „Der Angriff war auch rein geschäftlich, nein, sie
unterschätzten unsere Freundschaft, wie sie nur wenigen aus jenen Kreisen
geläufig ist, denn dort zählt nur Macht. Raffaele und mich aber hält ein
anderes, mächtiges Band zusammen.

Das ist sehr selten, heutzutage. Deshalb würde er nicht auf
solche Gedanken kommen und er weiß, dass ich ihn bei seinen nächsten Schritten
unterstützen werde.“ Sabatino holte sich ein paar Erdbeeren vom Tablett und aß
sie genüsslich. Aber dann zog wieder ein dunkler Schatten über sein Gesicht,
als er mich ansah. Plötzlich überkam mich wieder dieses Gefühl von Liebe zu
ihm, doch ungeachtet dessen waren mir noch so viele Dinge unbegreiflich.
     „Sabatino, ich weiß, dass du früher leone genannt
wurdest und mit Raffaele eine Spielbetriebskette besessen hast, stimmt das?“ Er
schaute mich ernst und dann belustigt an. „Nun, am Anfang war es nur ein
kleiner, billiger Schuppen mit einem großen Keller, später wurde mehr daraus,
richtig. Das waren die alten Tage in Florenz, in einer prächtigen Stadt. Ich
glaube Raffaele nannte mich damals als erster so, das ist aber heute vergessen,
es ist ein Spitzname, mehr nicht. Willst du etwas darüber lernen, wie man ein
Spielbetrieb leitet? Lass das mal lieber, Junge.“ Er zwinkerte mir zu.
Eigentlich wollte ich darüber gar nichts wissen, aber dann wurde ich wütend, weil
er wieder zu verschwiegen wurde

und ich kam mir mal wieder als der Dumme vor, wie schon so
oft, wenn er raffiniert abblockte, aber diesmal würde ich einfach immer weitere
Fragen stellen, auch wenn sie ihn nervten, nahm ich mir vor.
    Er müsste schon aufstehen und gehen, wenn er mir entkommen
wollte! Ich schüttelte den Kopf und da kam mir seine Schwester Constanza in den
Sinn, noch so ein ungelöstes Rätsel, diese schöne, gereifte Frau mit dem
herzlichen Lachen. Ich hatte sie zu lange nicht mehr gesehen. Mit blitzenden
Augen sah ich ihn herausfordernd an. „Wie geht es eigentlich deiner Schwester?
Warum seht ihr euch so selten? Da stimmt doch was nicht.“ Oje, ich dachte, ich
wäre ein wenig zu direkt gewesen und rechnete damit, dass er wütend werden
würde, aber nichts geschah, gelassen fixierte er mich und stellte dann
spitzbübisch und seine Augen fest auf mich gerichtet, fest: „Du findest sie
sehr attraktiv, nicht wahr? Und mir ist auch nicht entgangen, wie du meinen
geschätzten Freund, Don Palmeri angeschmachtet hast.“
    Was? Solche Dreistigkeit! Statt auf meine Frage zu antworten,
machte er sich über mich auf eine miese Art

und Weise

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