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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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oder ins Ohr
flüsterten, als sei ich ein  Mundschenk beim römischen Festgelage, der allzu
bereit war, bei ihren Spielchen mitzumachen.
    Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen ich bei diesem Job
kennenlernte, auch Mädchen aus dem Ausland, die mich feindlich musterten, als
würde ich sofort über sie herfallen oder ältere Damen, die die Nasen über mich
rümpften, wenn ich nur ein freundliches Wort verlor.
    Als würde ich heucheln! Herrgott, wie oft hätte ich beinahe
das Tablett voller Zorn am Boden zerschmettert und ihnen ihren schweren Valpolicella ins Gesicht geschüttet, denn wie sich diese Leute manchmal benahmen, trieb
mir die Galle hoch.Gut, dass die wenigsten fließend italienisch
sprachen.
    Aber es machte dennoch Spaß und am besten ging es mir, wenn
ich mir nach Dienstschluss noch einen Wein genehmigte und darauf hoffte, dass
Sabatino noch vorbei kam, aber ich sah ihn fast vier Wochen am Stück nicht und
das brachte mich fast um, doch wenigstens sah ich Emidio des Öfteren.
Angesichts der Einladungen, die ich hin und wieder von den Gästen bekam und
angesichts meiner Sehnsucht fing ich ein kleines Verhältnis mit einem Franzosen
an, der mich an Sabatino erinnerte, denn er hatte seine Figur. Ich weiß nicht,
was mich geritten hatte.
    Mathieu, ich konnte diesen Namen kaum richtig aussprechen,
war ein lustiger Liebhaber, auch wenn er nicht dieses wohl dosierte Feingefühl
hatte, was ich an Sabatino so schätzte. Warum ich es tat, wo ich erst vor
kurzem Sabatino meine Liebe gestanden hatte,
    wenn er sie nicht schon eher vermutete? So genau weiß ich es
eigentlich gar nicht mehr. Vielleicht weil ich mich einsam fühlte, jedenfalls
hatte ich keinen ernsthaften Gedanken dabei und wie konnte ich wissen, dass
dieser Kerl aus Frankreich sich so in mich vernarrte, dass ich in unangenehme
Situationen geriet?
    Nach ein paar Nächten hatte ich bald genug von ihm und genug
von seinen seltsamen Liebesgedichten, die ich sowieso nie verstand und seine
italienischen Übersetzungen noch weniger.
    Er musste seinen Aufenthalt wegen einer Schlägerei abbrechen
und bedauerte es sehr und bat mich sogar, ihn zu begleiten. Sein hübsches
Gesicht mit den blauen Augen und den großen Lippen sah schlimm zugerichtet aus,
als ich ihn das letzte Mal sah und er dringlich auf mich einredete, dass ich
ihn kaum ansehen konnte. Wie konnte er sich nur ernsthaft einbilden, ich würde
ihn begleiten, wie konnte er denken, dass ich ihn brauchte!
    Ich brauchte ihn nicht und schickte ihn unter Flüchen in sein
Land zurück, nachdem ich mich endlich von ihm losreißen konnte und genügend
Abstand hatte. Wütend funkelte er mich an und sein geschwollenes Gesicht
    wurde ganz rot vor Zorn und Pein. Er sagte zum Abschied noch
was Seltsames, vielmehr schrie er mich an. „Du verfluchter Bengel!“,
schleuderte er mir entgegen.
    „Ihr skrupellosen Gangster von Italienern! Siehst du mein
Gesicht, Junge?! Sie haben mich zusammengeschlagen, deine Freunde, diese
verfluchten Schläger, diese Mistböcke. Sagten, ich solle dich in Ruhe lassen
und die Stadt verlassen! Stell dir das vor, Unschuldsknabe, was sagst du dazu?“
Ich war baff. „Das wusste ich nicht.“ Und das war mein Ernst.
    „Pah- wenn ich nicht wüsste, dass sie mich beobachten, würde
ich dir am liebsten deinen schönen, heuchlerischen Hals umdrehen! Ich habe es
ernst mit dir gemeint! Aber ich verschwinde nun, arrivederci, mein Dämon!“
    Er sprang bei diesen Worten auf mich zu und wollte mich noch
einmal packen, aber ich war schneller und wich ihm aus. Ich sah die Gasse
hinauf, die nur spärlich beleuchtet war und beschloss, schleunigst zu
verschwinden.
    „Fahren Sie so schnell es geht aus Spoleto hinaus Monsieur,
ich wollte Ihnen keine Hoffnungen machen. Leben Sie wohl.“ Ich überwand mich,
ihn anzulächeln,
    obwohl ich mich fürchtete und rannte dann die Gasse zur Via
Monterone hoch. Sein Gesicht sah einen kurzen Moment herzzerreißend schön
aus, ehe er dann wieder wütend wurde und mir allerlei französische Sätze und
sonstige Drohungen hinterher brüllte.
    Ach, Mathieu, dachte ich im Laufen noch, ich wollte dir nicht
dein Herz brechen und hätte das alles sofort sein lassen sollen. Da fielen mir
wieder seine Worte ein, er behauptete, er sei von meinen Freunden verprügelt
worden. Das konnten nur Maurizios Leute gewesen sein! Ich wurde aufgeregt, als
ich dann langsamer die Straße entlang lief, das bedeutete nun, dass sie von
meinen Neigungen wussten, sie wussten, dass ich mit

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