Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
Vom Netzwerk:
noch aus. „Sag, dass du es willst.“ Er
konnte sich selbst kaum noch beherrschen. „Pass doch auf!“
     „Sag es.“
    Um Himmels Willen, wenn er es unbedingt hören möchte! „Ja,
verdammt, ich will es, ich will dich!“,
    presste ich hinaus und ich merkte, wie mir wieder Tränen aus
den Augen quollen. Aber die Leidenschaft trocknete sie.
    Gar nicht lange später lagen wir noch eine Weile eng
beieinander. Er fand zu seiner Zärtlichkeit zurück und streichelte mir sanft
über die Haut. Ich sagte nichts und hatte die Augen geschlossen. Die Haut bei
ihnen brannte noch etwas und ich war erschöpft. Ich fragte mich, warum ich
eigentlich immer an Männer geriet, die gefährlich waren, obwohl ich es bei dem
Franzosen kaum geahnt hätte. Oder hatte Sabatino ihn aus reiner Eifersucht
umgebracht oder von der Straße gedrängt, ohne Kalkül, aus Bosheit, oder einfach
so?
    Undenkbar, jedoch, vielleicht täuschte ich mich auch in ihm.
Ich weiß es bis heute nicht. Er hatte sich auf seinen Arm gestützt und sah mich
an. „Du kannst mich wirklich aus der Reserve locken, weißt du das?“, sagte er
zärtlich. „Meine Beherrschung findet in dir ihre größte Herausforderung. Du
kannst mich so rasend machen, dass ich selbst erstaunt bin.“
     „Ich weiß.“ Ich blickte zu ihm auf und er beugte sich nah zu
mir herunter, er flüsterte. „Tu das nie wieder.
    Er war ein wahrer Mörder.“ Ich zog seinen Kopf noch näher an
mein Gesicht. „So wie du. Ich liebe dich.“ Ehe er irgendetwas dazu sagen
konnte, hatte ich ihn schon fest im Griff und küsste ihn. Ein Kuss kann vieles
besiegeln, lacht die wirren Gedanken aus und schickt sie mit feierlicher Hand
in die Maschinerie des Denkens zurück, wo sie mit sich selbst hadern,
unbeachtet.
    „Du verwechselst da was, denn dieser Franzose, der dich als
leibgewordenen Amor bezeichnete, war kein Geschäftsmann oder ein Mann von Ehre.
Er war ein Irrer, ein Triebtäter, wie man heute so schön sagt. Ich mag ja viele
moderne Ansichten haben, aber ich kenne  die Traditionen, ich habe immer
versucht sie zu schätzen, die besten zu wahren, um das, was man einen Ehrenmann
nannte, auch für mich geltend zu machen. Dabei gibt es nur noch wenige von
meiner Sorte, die Welt wird immer verrückter und die Jungen achten die alten
Vorgehensweisen  kaum noch, sie scheißen auf alles und sterben früh,
hinterlassen einen Scherbenhaufen und besitzen keinen RESPEKT.“

Er hatte sich von mir gelöst.
    „Ich weiß. Aber woher willst du wissen, dass der Franzose
verrückt war? Und woher weißt du von seinen Gedichten?“
    „Er war auf der Flucht durch halb Europa, ich habe viele
Freunde, die ich fragen kann. Und die Gedichte…nun, ein Mann von mir hat sie
für mich besorgt. Ich war neugierig, wie er sein krankes Hirn in Metaphern
verhüllt und was zum Teufel du so spannend an ihm fandest. Aber ich denke, es
wurde mir klar, als ich die Photographien von ihm sah, dich ziehen wohl solche
Gesichtszügen an, was? Die Gedichte allerdings, sind dem Feuer anheimgefallen,
kein Verlust.“
    „Warst du eifersüchtig?“, fragte ich frech und erntete nur
einen finster grollenden Blick, dass mich schauderte, aber ich lächelte
beschwichtigend und dann lächelte er auch.
    „Ich bin froh, dass du wieder da bist, denn so lang hast du
mich noch nie allein gelassen, ich befürchtete schon, du würdest nicht
wiederkommen.“ Ich zog ihn wieder zu mir.
    „Dummkopf. Ich bin hier zuhause.“ Er lächelte so
liebenswürdig.

„Ich denke sogar hier in der Innenstadt ein Restaurant zu
eröffnen, was hältst du davon? Bei den vielen Touristen, vor allem an dem Festival
dei Due Mondi , lohnt es sich.“
    „Und das Bellona ? Wirst du es schließen? So viele
Erinnerungen hängen daran! Und eröffne bloß nicht so einen Edelschuppen, wo es
sauteuer ist, es sind nicht alle reich.“ Er schaute mich verblüfft an, dann
musste er plötzlich lachen, obwohl ich den Grund nicht verstand.
    „Nein, nein, das Bellona  bleibt bestehen, aber den
Namen ändern wir, es muss peppiger klingen und ich werde deinen Vorschlag
berücksichtigen und ein Lokal bauen, was schlicht, gemütlich und dem Essen
entsprechend im Preis erschwinglich ist. Gute Hausmannskost muss ich dort
auftischen, denn sicher will Raffaele zum Kosten kommen und der hat einen
verwöhnten Gaumen.
    Ich habe in Erfahrung gebracht, dass etwas beim Corso
Mazzini zu verkaufen ist. Ich überleg es mir noch.“
    „Sag mal, Sabatino, erpresst du eigentlich auch Schutzgeld
von

Weitere Kostenlose Bücher