Cosa Mia
dem Franzosen
zusammengewesen bin.
„Das ist ja schrecklich.“, murmelte ich, wie sollte ich mich
je wieder im Bellona sehen lassen?
Aber ich musste mit Maurizio reden und musste herausfinden,
was er wusste. Wütend war ich auch auf ihn, warum zum Teufel mischten sie sich
eigentlich ein und spionierten mir hinterher? Was sollte das? Ich hatte schon
Dienstschluss gehabt und es war schon halb drei in der Nacht, trotzdem ging ich
noch mal in das Lokal
zurück, obwohl ich genug hatte und eigentlich nur noch ins
Bett wollte.
„Ja, das stimmt, Junge, es waren Männer von mir, die ihn
vertreiben sollten, aber versteh mich nicht falsch, du hast in Gefahr
geschwebt.“ Ich hatte ihn noch erwischt, bevor er ins Auto steigen wollte.
„In Gefahr? Von dem da?“
„Richtig, denn wir haben einige Dinge von ihm erfahren und er
hat so einiges im Vollrausch erzählt, würde ich sagen. Er hätte dir etwas
angetan und ich käme in Teufels Küche, wenn dir was passiert!“ Er grinste mich
im Halbdunkeln an. Er brachte mich in Verlegenheit.
„Hast du eigentlich gewusst, dass der Franzose... also dass
ich… mit ihm?“ Er schnitt mir die weiteren Wörter ab.
„Davon ist keine Rede, darauf kommt es nicht an, Paolo,
wichtig ist nur, dass er dir nichts tun konnte, diese elende Irre.“
„Hast du es schon immer gewusst?“ fragte ich zögernd und
leise.
„Ja.“
„Die anderen?“
„Was denkst du von mir?“
„Sag schon, es ist wichtig.“
„Nein, keiner weiß was.“
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Maurizio sah meine
Erleichterung und klopfte mir auf die Schultern. „Ich muss los. Mach dir keine
Sorgen, Junge. Morgen kommt der Boss aus New York zurück, komm doch abends mal
vorbei, Enrico macht deinen Dienst. Soll ich dich ein Stück mitnehmen?“
„Nein, das brauchst du nicht. Danke, wollte ich noch sagen.“
Er lächelte breit
„Es war mir ein Vergnügen, diesen aufgeblasenen Typen in den
Arsch zu treten. Bis morgen.“ Dann stieg er ein und brauste davon. Diese Nacht
war mir eindeutig zu lang geworden, bemerkte ich. Ich war müde und geschafft.
Morgen würde Sabatino wieder da sein, wie schön. Dann begab ich mich auf meinen
stillen Heimweg und war froh, dass alles so ausgegangen war, auch wenn ich
Mathieu bemitleidete. Ich war dumm gewesen, der Kerl hatte Gedichte auf mich
geschrieben und ich hatte gedacht, ich sei ihm ziemlich egal, wie naiv! Hätte
ich das eher geahnt, wäre ich vorsichtiger gewesen,
aber was sollte das, er war auf dem Heimweg und seine
Italienreise hat ihm Herzschmerz als Andenken geschenkt. War es nicht schon
vielen so ergangen? Auf der Suche nach Illusionen im sonnigen Süden, wie
verklärend kann das nicht alles wirken, er hatte es selbst zugegeben und ich
hatte gelacht, weil ich seine Gedanken merkwürdig fand.
Als ich am nächsten Abend mit dem Fahrrad zur Villa fuhr, war
ich aufgeregt und ein wenig drückte mich noch mein Gewissen, aber ich versuchte
jeglichen Gedanken an den Franzosen zu ersticken, ich wollte das alles
schleunigst vergessen. Mir wurde übel und ich fing ein wenig zu zittern an,
bekam weiche Knie, wie bei dem ersten Mal, als ich mit Sabatino allein war.
Reiß dich zusammen, dachte ich, reiß dich bloß zusammen, du benimmst dich ja
wie ein idiotischer Hund. Es nützte wenig, die innere Aufgeregtheit wurde umso
größer, je näher ich der Villa kam und als mich Maurizio grinsend zur Tür
seines Büros drückte, konnte ich kaum noch vernünftig laufen.
„Rein da, Paolo, er will mit dir reden.“ Ja, ja, dachte ich.
Was ist bloß, wenn er von den Dingen mit dem Franzosen wusste?
„Maurizio, weiß er von dem Franzosen?“, fragte ich schnell
und flüsterte fast. Er schaute mich ernst an. „Er ist mein Boss.“
Verflixt, ich biss mir auf die Unterlippe, aber da stand ich
auch schon im Raum und die Tür fiel hinter mir ins Schloss. Da saß er, mein
gefährlicher Liebhaber und er sah ein wenig müde aus, sicher vom Flug. Dennoch
stachen mir seine Augen wie Blitze in meine Eingeweide und er lächelte mich an.
„Paolo! Wie geht’s dir? Komm doch ein bisschen näher, solange war ich doch auch
nicht weg, oder?“ Lang genug für mich, grollte ich in mich hinein. Ich ging auf
ihn zu und er stand vom Schreibtisch auf und kam mir entgegen. Meine Beine
fühlten sich schwer an und Erregung kroch durch alle Poren meines Körpers, als
er mich umarmte und meinen Kopf an seine Brust drückte. Ich konnte seinen
Herzschlag spüren und der Griff seiner Arme und Hände ließen
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