Cote d'Azur, Monaco
bronzezeitliche Besiedelung
4. Jh. v. Chr.
Griechen gründen Nikaia (Nizza) und Antipolis (Antibes)
49 v. Chr.
Nach der Eroberung Galliens gründet Julius Cäsar Forum Julii, heute Fréjus
6 v. Chr.
Die Römer unterwerfen die Alpenvölker und errichten das Siegesdenkmal in La Turbie
1297
François Grimaldi erobert die Burg von Monaco
1789
Nach der Französischen Revolution wird das Fürstentum Monaco als Fort Hercule annektiert und nach Napoléons Eroberung von Nizza eine Gemeinde im Département Alpes-Maritimes
1815
Napoléon landet am 1. März in Golfe-Juan, seine „Herrschaft der Hundert Tage” endet mit der Schlacht von Waterloo
1878
Charles Garnier baut das Spielkasino von Monte-Carlo
1942
Deutsche und Italiener besetzen Südfrankreich
1944
Befreiung der Côte d’Azur durch die Alliierten
1946
Erste Filmfestspiele in Cannes
1969
Start für den Bau des Technologiezentrums Sophia-Antipolis im Hinterland von Antibes
1990
Einweihung des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst in Nizza
2005
Nach dem Tod Fürst Rainiers III. übernimmt Sohn Albert II. die Regentschaft über das Fürstentum Monaco
Bild: Blühende Mimosen im Tanneron-Gebirge
AUTORENNEN
Der Markenname eines der größten und renommiertesten Automobilherstellers des Welt ist an der Côte d’Azur erfunden worden. Der einst in Nizza lebende Kaufmann Emil Jellinek benötigte ein Pseudonym für die von ihm gemeldeten Fahrzeuge für die ersten Autorennen der begüterten Herrenfahrer. Und so benannte er die Rennkutschen, die schon zu Beginn des 20. Jhs. über die Bergstraßen der südfranzösischen Küste rauschten, nach seiner Tochter Mercedes.
Die Tradition der Rennen an der Küste wird fortgeführt: Jedes Jahr im Januar gibt die 1911 erstmals gefahrene Rallye Monte-Carlo den Startschuss für die Rallye-Weltmeisterschaft der Autos. Monaco ist im Mai mit dem einzigen, 1929 eingeweihten Stadtkurs der Formel 1 dick im Millionengeschäft.
BISTROT DE PAYS
Weil Ende des letzten Jahrhunderts abseits der großen Touristenströme viele Dorfgaststätten mangels Kundschaft entweder nur im Sommer öffneten oder gleich ganz schließen mussten, legte Frankreich 1992 eines seiner wohl charmantesten Förderprogramme auf, „Bistrot de Pays” genannt. Damit wirkte man erfolgreich dem Sterben der Landgasthöfe entgegen.
Das Konzept ist einfach und überzeugend: Das Dorf, in dem ein „bistrot” liegt, darf nicht mehr als 2000 Einwohner zählen, der Gasthof muss einer der letzten Betriebe im Ort und das ganze Jahr über geöffnet sein. Die Wirte servieren regionale Spezialitäten und verkaufen an der Theke bisweilen auch Brot, Zeitungen, Straßenkarten oder Obst und Gemüse zum Teil aus biologischem Anbau. Inzwischen gibt es über hundert Betriebe vor allem im Hinterland von Nizza, in der grünen Provence rund um Cotignac oder im Verdon-Tal, die zu den besten Adressen in Südfrankreich zählen. Die komplette Liste steht, unterteilt nach Mini-Regionen, unter www.bistrotdepays.com im Internet.
CONSERVATOIRE DU LITTORAL
Ein Haus am Meer ist der Traum vieler Menschen. Doch die hässliche Kehrseite jenes schönen Traums zeigt sich auch an der Côte d’Azur: Betonierte Küstenstreifen vor allem zwischen Cannes und Monaco, Privatstrände und architektonische Sünden versperren den freien Blick aufs Meer. Nach den Jahren der Bauwut hat Frankreich die Notbremse gezogen und schon 1975 das „Conservatoire du Littoral” aus der Taufe gehoben, das in der Provence und an der Côte d’Azur mittlerweile mehr als 14 000 ha sowie mehr als 100 km Küste vor Immobilienhaien schützt. So hat die halbstaatliche Schutzgemeinschaft 1989 etwa das von privaten Investoren umworbene Gelände der Domaine du Rayol zwischen Bormes-les-Mimosas und der Halbinsel von Saint-Tropez gekauft. Das Küstenkonservatorium engagierte den Landschaftsarchitekten Gilles Clément, der den großzügigen Park in einen botanischen Lehrpfad mit Bäumen, Büschen und Blumen aus der ganzen Welt verwandelte.
Ein weiteres Beispiel sind die Küstenwanderwege, sentier littoral genannt, die den gesetzlichen Anspruch erfüllen, einen mindestens drei Meter breiten Streifen am Meer für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Die herrlichsten Wanderwege am Meer entlang gibt es deswegen selbst auf der Halbinsel von Cap d’Antibes oder am Cap Martin bei Monaco, aber auch auf der Halbinsel von Saint-Tropez. Nur durch den Vorgarten von Brigitte Bardot dürfen Fußgänger nicht stapfen;
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