Cottage mit Aussicht
würden sie ohnehin billiger verkaufen, doch da Sie es sind und weil Sie sich so tapfer geschlagen haben - nun, wir könnten sie Ihnen praktisch schenken.«
»Oh, das ist ein gutes Angebot«, meinte Chloe. »Nur zu, Anna, es wäre verrückt von dir, es nicht anzunehmen.«
»Es ist tatsächlich ein gutes Angebot«, räumte Anna ein. Es würde ihr die Notwendigkeit sparen, die Läden nach einer Badewanne abzuklappern, und nachdem sie im Kopf schnell einige Zahlen durchgerechnet hatte, kam sie zu dem Schluss, dass die Wanne sehr gut an den dafür vorgesehenen Platz passen würde. »Sind Sie sich sicher? Ich könnte sofort bezahlen.«
Während Tina den Papierkram erledigte, konnten Anna und Chloe nicht umhin zu bemerken, dass die Bläschen einen ziemlich langen Weg zurückgelegt hatten. Die Plastikplane, die verhindern sollte, dass der Boden des Zeltes nass wurde, war vollkommen durchweicht. An einer Trennwand lehnte ein Mopp, und Anna nahm ihn zur Hand. Chloe sammelte die matschigen Zeitungen ein, die jemand liegen gelassen hatte, um ein wenig von der Feuchtigkeit aufzunehmen. Anna drückte gerade ihren Mopp über einer Waschschüssel aus, und Chloe schöpfte Wasser mit einem Kehrblech vom Boden, als irgendetwas sie gleichzeitig aufblicken ließ. Es war Mrs. Gordon. Sie war mit ihrer Freundin zurückgekehrt und betrachtete sie mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck.
»Bitte, sag nichts«, zischte Anna aus dem Mundwinkel. »Ich möchte auf keinen Fall, dass sie uns erkennt.«
Sie hatte kaum ausgesprochen, als die Verkäuferin, die endlich ausgerechnet hatte, wie viel der Whirlpool kosten sollte, mit lauter, triumphierender Stimme verkündete: »Bitte schön, Anna. Das ist die Summe, die Sie bezahlen müssen. Also, dafür würden Sie in einem der hiesigen Baumärkte auf keinen Fall eine Wanne bekommen.«
Mrs. Gordon drehte den Kopf wie ein Jagdhund, der seine Beute witterte. Anna hielt den Blick entschlossen gesenkt, während sie zu dem Schreibtisch hinüberging und ihre Geldbörse aus der Tasche angelte, aber sie hielt es für unwahrscheinlich, dass Mrs. Gordon sie wiedererkennen würde, wenn sie zu Tee und Kuchen bei ihr auftauchte. Aber wenn sie sie doch erkennen sollte, war sie erledigt. Sie war nicht nur in aller Öffentlichkeit bei etwas absolut Lächerlichem ertappt worden, sie hatte obendrein auch noch einen sehr vulgären Gegenstand gekauft.
»O Gott!«, sagte sie zu Chloe, als sie endlich entfliehen konnten. »Max' Mutter. Was wird sie nur von mir denken? In der einen Minute putze ich Fenster, und in der nächsten räkele ich mich in einem Schaumbad!«
»Sie wird dich vielleicht nicht wiedererkennen ...«
»Bring mich einfach in die Bar!«, rief Anna.
»Aber Schätzchen, es ist erst halb zwölf.«
»Das ist mir egal.« Anna ging bereits entschlossenen Schrittes auf das Imbisszelt zu.
Als sie kurze Zeit später aus der Bar kamen, sahen sie Mrs. Gordon (die in Annas Gedanken nunmehr unauslöschlich zu Mrs. Gorgon geworden war) und ihre Freundin gehen. Der Jubel und die Weinschorlen setzte ihre Wirkung zur gleichen Zeit frei.
»Komm, Thelma«, sagte Anna zu Chloe, »jetzt lass uns einkaufen gehen!«
Als sie bei Chloe zu Hause ankamen, hatten sie genug Plastiktüten mit Krimskrams beisammen, um selbst Chloes Söhne und Mike zufriedenzustellen, denen es großen Spaß machte, in den Schätzen herumzustöbern.
»Ist dir klar, dass dieses Portemonnaie vierzehn verschiedene Fächer hat, in denen du deine Kreditkarte suchen kannst?«, sagte Mike anklagend zu Chloe.
»Ja, aber es hat nur einen Fünfer gekostet und ist echtes Leder!«, protestierte sie.
»Und brauchst du wirklich Schuhbalsam? Was ist Schuhbalsam eigentlich, wenn man den pompösen Namen abzieht?«
»Man streift ihn auf seine Schuhe, statt sie zu putzen. Sieh mal!« Chloe beschmierte die Schuhe ihres Mannes mit einem Zeug, das köstlich nach Honig duftete. »Sieh mal, wie sie glänzen!«
Mike schnaubte und griff sich eine weitere Tasche. »Was ist das?«
»Eine niedliche kleine Abdeckhaube für den Staubsauger.«
»Was? Hast du den Verstand verloren? Wann hättest du je die Zeit, eine Abdeckung über den Staubsauger zu legen?«
Chloe biss sich auf die Unterlippe. »Ich werde es versuchen, und wenn ich sie nicht benutze, werde ich sie verschenken. Die Frau, die sie verkauft hat, tat mir einfach so leid. Sie hatte sie selbst gemacht, und ihr Stand war nicht gerade umlagert von Käufern.«
Mike verdrehte die Augen und sah Anna an, die
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