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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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echte Einheimische.«
    Anna hatte einige flache Kappen und grobe Tweedstoffe zwischen den Leinenjacketts und den leuchtend bunten Cordhosen entdeckt. Der Katalog des Herstellers Boden war ebenso gut vertreten wie die Kataloge altmodischer Herrenausstatter, die rote Socken, rosafarbene Hemden und sehr teure Straßenschuhe verkauften. Mit vor Wonne leuchtenden Augen blickte sie zu Rob auf. Er lächelte zurück und schlug vor:
    »Lassen Sie uns schnell eine Runde um die Verkaufsstände drehen, bevor wir uns auf die Suche nach Cassie machen. Zu der Schau gehört immer eine höchst bemerkenswerte Tombola mit fantastischen Preisen, aber wenn wir nicht frühzeitig hinkommen, werden wir nur eine Duftkerze gewinnen.«
    »Eine Duftkerze ist ein sehr hübscher Preis«, erwiderte Anna, die ihm durch die Menge folgte.
    »Aber nicht so gut wie eine antike, vergoldete Putte, die zweihundert Pfund wert ist.«
    »Oh, ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher, ob eine Putte in mein Haus passen würde«, sagte sie schnell.
    Der Standbesitzer war auffallend, gut aussehend und ungemein amüsant. Er verkaufte Rob Lose für zehn Pfund und überzeugte ihn davon, ein Schnäppchen zu machen. Er gewann, wenn auch keine Duftkerze, so doch eine Vorrichtung zum Zurückbinden von Vorhängen, die im Buckingham Palast nicht deplatziert gewirkt hätte. »Ich glaube, das würde Cassie gefallen«, bemerkte er, als er die Mischung aus Erschrecken und Ehrfurcht in Annas Zügen sah beim Gedanken daran, dafür womöglich einen Platz in ihrem Cottage finden zu müssen. »Wir sollten jetzt besser feststellen, wo sie ist, sonst wird sie noch denken, wir hätten uns nicht die Mühe gemacht zu kommen.«
    Seine Schwester sah ihm sehr ähnlich. Sie war hochgewachsen und attraktiv, trug einen Leinenrock mit Rosenmuster, eine Kaschmir-Strickjacke mit V-Ausschnitt und um den Hals eine sehr schöne silberne Kette. Dieser Jemand aus der City‹ machte wahrscheinlich großzügige Geschenke.
    »Hi, Rob, und Sie müssen Anna sein.« Sie hauchte ihnen beiden einen Kuss auf die Wange. »Ich bin Cassie. Und ich bin so froh, dass Sie kommen konnten, Anna! Ich möchte, dass ihr Eiscreme verkauft. Das ist eindeutig ein Zweimannjob.«
    »Ich liebe Eiscreme«, sagte Anna.
    »Schön. Ich werde Ihnen einen Überwurf leihen. Wir müssten hier irgendwo noch welche haben. Sonst werden Sie sich bekleckern. Hier ist eine Preisliste.«
    Sie hatte offensichtlich eine Menge Übung in dergleichen Dingen. »Es gibt nur eine Kugel oder zwei, es ist also nicht kompliziert. Ich bin dann drüben im Haus und serviere den Tee.«
    Mit diesen Worten eilte sie davon.
    »Das Haus« war ein himmlisches, für die Cotswolds typisches Pfarrhaus, groß genug für mehrere Hilfspfarrer und Dutzende von Kindern. Man konnte es hinter einigen hohen Zedern gerade eben noch erkennen, und mit seiner zeitlosen Schönheit hätte es als Kulisse für jeden Kostümfilm dienen können.
    »Cassie und Marcus wohnen dort nicht«, erklärte Rob, einigermaßen zu Annas Erleichterung, »sie haben etwas Kleineres ein wenig abseits des Dorfs.«
    »Oh, schön«, erwiderte Anna, ohne nachzudenken.
    »Allerdings haben sie einen Innenswimmingpool«, fügte er hinzu. »Ah!«
    Rob kümmerte sich um das Geld, und Anna übernahm die Eiscreme. Der Versuch, vollkommen runde Kugeln zu formen, war schwierig, aber befriedigend. Während sie die Hörnchen verteilte, plauderte sie mit den Kindern und gab hier und da ein wenig Eis hinzu, wenn sie dachte, dass ihre kleinen Kunden knapp an Geld waren.
    »Beeilen Sie sich, es hat sich schon eine Schlange gebildet«, meinte Rob, als Anna hingebungsvoll eine perfekte Kugel für ein kleines Mädchen glatt strich, das ihre Bemühungen offenkundig zu schätzen wusste. Sie hatte einen Welpen bei sich, der nur aus Beinen und Zunge zu bestehen schien und etwa die gleiche Größe hatte wie das Kind.
    »Wir nehmen am Wettbewerb für Mischlingshunde mit Kindern teil«, erzählte das Mädchen. »Mami hilft uns.«
    Angesichts der Tatsache, dass der fragliche Welpe eine Menge Greyhound in sich zu haben schien und extrem temperamentvoll war, hielt Anna das für eine gute Idee. »Oh, hm, ich muss versuchen, mir deinen Auftritt anzusehen. Wann findet euer Wettbewerb denn statt?«
    »In ungefähr zehn Minuten, sagt Mami.« Die Kleine deutete auf ihre Mutter, die eine enge Ponyfellhose und ein sehr freizügiges Top trug und damit eine der vielen anwesenden Frauen war, die in die Kategorie ›Schicke Mami‹

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