Cottage mit Aussicht
anderes als Chloe oder Mike ihre Treppe und ihren Boden sah, auf den sie eine letzte Schicht Lack aufgetragen hatte.
»Ah«, rief er und machte dann eine sehr lange Pause. »Das ist fantastisch.«
Anna gestattete es sich weiterzuatmen. »Dann kommen Sie herein und sehen Sie es sich richtig an.«
»Ich mag kaum einen Fuß auf den Boden setzen«, erwiderte er und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.
»Keine Bange, ich versuche nicht, Möbel zu rücken oder etwas dergleichen zu tun, aber der Boden kommt mir ziemlich robust vor. Allerdings war es ein Albtraum, Caroline während des Trocknens davon fern halten zu müssen.«
»Wie haben Sie es denn geschafft?«
»Während des Streichens war sie bei Chloe drüben, und danach haben wir einen langen Spaziergang unternommen. Dann haben wir für eine Weile bei Chloe campiert. Die Jungen lieben Caroline.«
Er trat in das Cottage und ging zur Treppe hinüber. Annas Atmung setzte aus, während er die Treppe in Augenschein nahm, aber als er meinte: »Sie haben Ihre Sache wirklich erstaunlich gut gemacht«, legte sie die Arme um ihn und zog ihn an sich.
Er erwiderte ihre Umarmung ein wenig unbeholfen.
»Vielen Dank dafür, dass Sie meine Arbeit zu schätzen wissen!«, sagte sie beinahe unter Tränen. »Ich habe so hart geschuftet! Ich denke, wenn es Ihnen nicht gefallen hätte, hätte es mir das Herz gebrochen.« Sie hielt inne und legte die Stirn in Falten. Diese Bemerkung war ein wenig übertrieben, nicht wahr? Schließlich befand sich ihr Herz bei Max in guten Händen. Sie waren jetzt eindeutig ein Paar, auch wenn sie seine Mutter offiziell noch nicht kennengelernt hatte.
Rob lächelte ein wenig erheitert auf sie hinab. »Man entwickelt tatsächlich eine sehr emotionale Beziehung zu solchen Projekten.«
»Ja. Entschuldigung! Also, wollen Sie noch etwas anderes sehen?«
»Ich würde mich gern einmal gründlich umschauen. Das wird uns einen offiziellen Besuch später ersparen.«
»Das klingt höchst illegal«, meinte Anna gut gelaunt. »Kommen Sie mit nach oben.«
Schließlich blickte Rob auf seine Armbanduhr. »Wir sollten besser aufbrechen. Was passiert mit Caroline?«
»Mike und die Jungen werden mit ihr spazieren gehen.« Sie runzelte die Stirn. »Ich habe vorgeschlagen, dass wir alle zu dieser Schau fahren sollten. Ich dachte, es wäre ein schöner Ausflug für die Familie, doch Chloe meinte, sie seien mit Freunden zum Mittagessen verabredet.«
»Nun, vielleicht sind sie es ja auch.«
»Hm. Wie dem auch sei, es bedeutet, dass wir nicht unter Zeitdruck stehen, weil wir Caroline abholen müssen.«
»Dann lassen Sie uns fahren.«
Die Land- und Hundeschau Turrellford fand am anderen Ende der Grafschaft statt, wo das Gelände weniger hügelig war und die Dörfer weitaus wohlhabender. Dies machte sich in den perfekt erhaltenen Steinmauern, den Clematis und den gut gestutzten Rosen bemerkbar, die kurz vor der Blüte standen.
»Meine Schwester ist mit jemandem aus der City‹ verheiratet«, erklärte Rob, erheitert und gleichzeitig ein wenig entschuldigend. »Das Salz der Erde: Ich liebe sie von Herzen, aber ich möchte nicht näher bei ihr wohnen, als es jetzt der Fall ist.«
»Ich würde gern ein wenig näher bei meiner Schwester wohnen«, entgegnete Anna und blickte aus dem Fenster auf die malerische Landschaft. »Sie ist ein echter Felsen in der Brandung und mir eine große Stütze. Aber ich würde sie nicht gern nebenan haben. Chloe ist schon genug Ersatzmutter für mich.«
»Was ist mit Ihrer eigenen Mutter?«
Anna drehte sich zu ihm um. »Oh, sie ist gesund und munter, aber sie hat einen neuen Ehemann, und Laura, das ist meine Schwester, denkt, dass sie mich nicht genug im Auge behält. Warum sollte sie? Ich bin schließlich erwachsen.«
»Ich werde immer der kleine Bruder meiner Schwester sein. So ist das einfach«, bemerkte er, als sie ihren Bestimmungsort erreichten. »Also schön, jetzt der Parkplatz. Die Autos sollen offensichtlich auf diesem Acker abgestellt werden.« Er folgte dem Armzeichen eines jungen Mannes in einer gelben Jacke, der mit echten Autos spielte und sich dabei blendend amüsierte.
Nachdem sie den Wagen abgestellt hatten, schlossen sie sich dem Strom der Menschen an, die auf dem Weg zu dem Feld waren, auf dem die meisten Aktivitäten stattfanden.
»Wie viele Leute hier sind!«, staunte Anna.
»Die Schau ist immer sehr gut besucht. Wie Sie bemerken werden, sind nicht nur die Pendler und ihre Hausgäste hier, sondern auch
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