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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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werden bestimmt noch mehr mitbringen.«
    »Hauptsache, sie bringen etwas zu essen mit, sonst werden wir am Ende alle sturzbetrunken sein.«
    Sie fuhren über von wilden Blumen gesäumte Feldwege, und durch ihr geöffnetes Fenster drang kaum ein Lüftchen.
    »Und Rob wird bestimmt kommen?«, fragte Chloe.
    »Ja, zum hundertsten Mal«, erwiderte Anna und lachte über die Beharrlichkeit ihrer Freundin. »Er bringt Eiscreme mit. Er borgt sich Kühlboxen und alle möglichen anderen Dinge von seiner Schwester. So haben wir es auch gemacht, als wir bei dieser Hundeschau waren.«
    »Also kommt ihr beide ... du weißt schon ... ganz gut miteinander aus?«, hakte Chloe nach.
    »Ja, er ist ein sehr guter Freund.«
    »Es ist nur so ... Als ich neulich abends mit Tom den Feldweg hinuntergekommen bin, sah es für mich so aus, als ob ...«
    »Als ob was?« Anna würde es Chloe nicht leicht machen.
    »Als ob er dich hätte küssen wollen.« Chloe hielt den Blick fest auf die Straße vor ihnen gerichtet.
    »Um ehrlich zu sein, Chloe«, entgegnete Anna, »ich hatte so viel im Kopf, dass ich mich wirklich nicht daran erinnern kann.« Sie war fest entschlossen, niemandem von ihren Gefühlen zu erzählen, bevor alles ein wenig sicherer war.
 
    Sie stellten den Wagen am Straßenrand ab, nahmen jeder eine Kiste und gingen zu der Wiese hinüber.
    Anna trug für gewöhnlich keine weißen Kleider mit Lochstickerei und auch keine Gänseblümchenkette im Haar, aber als Rob mit einer riesigen Kühlbox in den Armen zu der Party erschien, war sie auf eigenartige Weise froh, an diesem Tag dieses Outfit gewählt zu haben.
    »Wo soll ich das hier hinstellen?«, fragte er, während er die Box neben sich im Gras abstellte.
    »Dort drüben bei den Bäumen.« Anna streckte die Hand aus. »Haben wir nicht großes Glück, dass Chloe den Mann kennt, dem dieses Land gehört? Es ist wie geschaffen für Picknicks.«
    »Wozu wird es denn normalerweise benutzt?«, fragte Rob mit einem Ausdruck in den Augen, der starke Ähnlichkeit mit Bewunderung hatte.
    Anna freute sich insgeheim darüber. »Keine Ahnung«, antwortete sie. »Ich denke, es gehört einfach zu seinem Haus, und er wollte es in einen Garten oder etwas in der Art umwandeln, hat aber keine Genehmigung dafür bekommen.«
    »Ich verstehe.«
    »Da fällt mir etwas ein.« Sie lächelte ihn an. »Ich brauche noch die Abnahme des Hauses durch den Bauinspektor.«
    »Ich freue mich schon darauf«, gab er lachend zurück, bevor er mit seiner Kühlbox zu den Bäumen hinüberging.
    Vielleicht lag es an ihrem wallenden Kleid, an der Schönheit und Sinnlichkeit des Tages oder an dem Glas Champagner, das sie bereits getrunken hatte, aber plötzlich stieg eine Woge des Verlangens in Anna auf. »Du meine Güte«, murmelte sie vor sich hin, als sie das ungewohnte Gefühl identifiziert hatte. »Keinen Alkohol mehr für dich, mein Mädchen, oder du wirst dir schreckliche Schwierigkeiten einhandeln.«
    Kurz darauf fuhr ein großer Wagen vor, aus dem genug Kinder für eine ganze Schule und ein Greyhound ausstiegen, und sie eilte zu ihren Gästen hinüber, um sie zu begrüßen. Sie war es nicht gewohnt, Partys zu geben, und wäre Chloe nicht gewesen, hätte sie vielleicht einen Rückzieher gemacht. Aber sie schuldete all diesen Leuten eindeutig ein großes Dankeschön, und dieser prächtige Sommersamstag war dafür wie geschaffen.
 
    »Also, wie viele Personen erwarten Sie?« Rob trat hinter sie, und sie zuckte zusammen. Sie stand jetzt neben einem Picknicktisch, der übersät war von Plastikbechern und Flaschen.
    Sie war über die Maßen glücklich, ihn zu sehen. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe die Leute ermutigt, alle Freunde mitzubringen, die sie gerade bei sich haben, und außerdem all ihre Kinder und Hunde. Sehen Sie mal, Tom hat Caroline an der Leine!« Sie beobachteten den kleinen Jungen, der vor dem riesigen Hund hertrottete, wobei er reichlich Leine zwischen sich und Caroline ließ, um aller Welt klarzumachen, dass sie ihm folgte, statt ihm den Weg zu zeigen.
    »Sie kommt so gut mit Kindern zurecht«, bemerkte Anna. »Ich habe wirklich großes Glück.«
    »Das stimmt, aber Sie gehen auch sehr gut mit ihr um - jetzt«, fügte er hinzu. »Als ich Sie kennengelernt habe, hatte der Hund praktisch das Sagen.« Aus irgendeinem Grund wirkte er angespannt, und Anna fragte sich, ob er immer noch Zweifel an ihr als Hundehalterin hatte.
    »Ich hatte sie damals gerade erst bekommen, und dieses Auto hat sie erschreckt!«

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