Cottage mit Aussicht
gar nicht erwarten, ihn kennen zu lernen.« Laura musterte ihre Schwester eingehend. »Seid ihr beide ... ähm ...?«
»Laura! Ich habe gerade erst mit Max Schluss gemacht!«
»Mit anderen Worten, du wünschst dir, dass ihr beide ein Paar werdet, aber ihr seid noch keins.«
Anna ordnete die Flaschen und Becher, ohne ihre Schwester anzusehen. »Ich habe im Augenblick so viel zu bedenken, dass mein Liebesleben wirklich der letzte Punkt auf der Liste ist. Julian will das Haus nur dann, wenn wir binnen zwei Wochen mit allem fertig sein können. Wenn ich es nicht schaffe, werde ich es wieder auf den Markt bringen müssen.«
»Und zwei Wochen sind nicht viel Zeit«, stimmte Laura zu. »Andererseits könnte ich nächste Woche bei dir bleiben und dir helfen, nach etwas Neuem Ausschau zu halten.«
»Könntest du das?« Anna war gerührt von dem Angebot ihrer Schwester. »Das wäre fantastisch! Es ist ziemlich schwer, nach einem Haus zu suchen, wenn man kein Auto hat.«
»Das habe ich auch gedacht. Will und ich haben bereits darüber gesprochen, und er hat angeboten, bei den Jungen zu bleiben, wenn du meine Hilfe brauchen kannst. Du kannst dir in einer Woche nicht allzu viel ansehen, aber es wäre besser als nichts.«
»Und ich muss zuerst etwas finden, das ich mieten kann.« Ein Anflug von Mutlosigkeit stieg in Anna auf.
Laura griff nach einer Flasche. »Vielleicht solltest du besser noch einen Drink nehmen. Oh, da ist Chloe. Ich werde ihr Hallo sagen.« Laura winkte und schlenderte zu Chloe hinüber, um sie richtig zu begrüßen.
Während Anna die Zellophanverpackung von weiteren Plastikbechern löste, kamen Dorothy und Ted herüber, die Anna seit Chloes Dinnerparty nicht mehr gesehen hatte. Anna fühlte sich wie bei einem Empfang. »Anna, Sie erinnern sich wahrscheinlich nicht an uns ...«, begann Dorothy.
»Natürlich erinnere ich mich!« Anna umarmte sie beide gleichzeitig. »Diese wunderbare Dinnerparty bei Chloe.«
»Sie sehen so ... anders aus«, bemerkte Dorothy, so direkt wie immer.
»Nun ja, ich trage ein Kleid, und ich habe Gänseblümchen im Haar.« Anna lachte. »Vor der Dinnerparty hatte ich nicht viel Zeit, um mich umzuziehen.«
»Wie ich höre, ist Ihr Haus ganz großartig geworden. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir vorbeikämen und uns das Endergebnis ansehen würden?«, fragte Dorothy.
»Sei nicht so neugierig, Dor«, tadelte Ted sie. »Anna hat bestimmt genug zu tun, ohne dich herumzuführen. Sie müssen in großer Eile fertig werden, höre ich?«
»Ja, aber ich nehme an, ich könnte Sie trotzdem noch herumführen. Am Montag habe ich den Bauinspektor da. Wenn Sie etwa zur selben Zeit kämen, könnten Sie bei Chloe auf der Lauer liegen, bis die Luft rein ist, und dann rüberkommen.«
Dorothy lachte. »Also, werden Sie etwas mieten wollen, während Sie nach einem neuen Haus Ausschau halten?«
»Sie müssen eine Hellseherin sein!«, gab Anna erstaunt zurück.
»Eigentlich nicht«, erwiderte Ted. »Es liegt auf der Hand, dass Sie nicht binnen vierzehn Tagen ein Haus finden und einziehen können, aber Dorothy will etwas anderes sagen: Wir haben ein Feriencottage, das im Augenblick nicht vermietet ist.«
»Wirklich?« Das klang zu gut, um wahr zu sein.
»Ja«, antwortete Dorothy, »doch ich fürchte, Sie würden Ihren Hund nicht mitnehmen können. Wegen des erhöhten Verschleißes. Hundekrallen setzen doch dem Lack einigermaßen zu.«
Entrüstung stieg in Anna auf und verebbte wieder, als ihr Robs Worte einfielen; natürlich würde es schwierig sein, eine Mietunterkunft zu finden, in die sie Caroline mitnehmen konnte.
»Das dürfte kein Problem sein. Ro ... ein Freund könnte Caroline für mich übernehmen. Und es sollte nicht lange dauern, bis ich irgendwo etwas finde, das ich kaufen kann.«
Dorothy tätschelte freundschaftlich Annas Arm. »Es ist ein hübsches kleines Haus. Ich habe keine Ahnung, warum gerade jetzt niemand dort seine Ferien verbringen will. Wenn Sie es für mindestens einen Monat mieten, können wir Ihnen einen Sonderpreis machen.«
Ted lachte. »Besonders hoch!«
Während seine Frau ihm einen spielerischen Stoß versetzte, erschienen Sue und Ivan, die ebenfalls bei der Dinnerparty zu Gast gewesen waren. Wie Dorothy und Ted wollten auch sie Annas Haus sehen.
Nachdem Anna Chloe später von dem Feriencottage erzählt hatte, beklagte sie sich bei ihrer Freundin: »Wenn ich nicht fein aufpasse, werde ich die ganze Woche damit verbringen müssen, irgendwelchen
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