Cottage mit Aussicht
aufgestellten Sofa und sprang hinauf.
Es folgte ein kurzes, beredtes Schweigen. »Oh, Anna! Du wirst ihr doch nicht erlauben, sich auf die Möbel zu legen, oder?«
Anna nahm ihre Schwester am Arm, angelte sich ihre Schlüssel aus der Tasche, geleitete ihre Familie aus dem Haus und ließ Caroline im Besitz des Sofas und des Kekses zurück.
»Ich werde das später regeln«, erklärte sie, während sie den Weg hinunter zur Straße gingen, »und ich muss zugeben, wenn ich mir noch einmal das Bein an der Ecke von Carolines Feldbett aufkratze, werde ich anfangen, Wickelgamaschen zu tragen. Das Sofa wird mich zumindest nicht angreifen.«
Zwei Stunden später kamen Anna, Laura und Will aus dem Pub zurück und schoben sich vorsichtig ins Haus. Die Dinge, die Laura und Will als einige Kleinigkeiten angesehen hatten, hatten wie ein machthungriges Ungeheuer allen Raum in Annas Cottage verschlungen. Caroline behandelte das Sofa wie einen Rettungsring, und keiner brachte es übers Herz, es ihr wieder abzuringen. Außerdem war auf dem Boden einfach kein Platz mehr für sie.
»So«, nahm Will mit einer Mannhaftigkeit, die halb ärgerlich, halb wunderbar war, das nächste Problem in Angriff, »jetzt ist Muskelkraft gefragt.«
Anna dachte kurz nach. »Mike ist zu Hause, Chloes Mann. Ich könnte ihn fragen.«
»Zwei Männer reichen nicht, um dieses Doppelbett die Leiter hinauf zu bekommen«, erwiderte Will. »Obwohl man es zerlegen kann.«
»Es gibt sicher noch einen Nachbarn, den Mike bitten könnte, mit anzufassen«, überlegte Laura. »Komm, lass uns zu Chloe rübergehen. Ich möchte mir ihre Treppe einmal ansehen.«
»Sie hat wahrscheinlich schrecklich viel zu tun«, meinte Anna, die ihrer Freundin den faulen Samstag nicht nehmen wollte. »Es ist Wochenende, und die Jungen sind zu Hause ...«
»Sei nicht dumm! Sie ist doch eine gute Freundin von dir.«
Anna klopfte zaghaft an die Tür des Nachbarhauses. Chloe hatte den Wunsch geäußert, Laura kennen zu lernen, aber sie hatte auch deutlich gemacht, dass sie reichlich Zeit haben wollte, um sich auf einen eventuellen Besuch vorzubereiten.
»Hi, Chloe.« Anna sprach hastig und mit einem entschuldigenden Unterton. »Ich weiß, du hast keine Zeit für Besucher, doch ich habe mich gefragt, ob Mike Will vielleicht bei einigen Möbelstücken mit anfassen könnte? Es müsste zum Beispiel ein Doppelbett meine Leiter hinaufgeschafft werden.«
Anna blieb entschlossen vor der Tür stehen, die Chloe einen Spaltbreit geöffnet hatte, sodass Laura nicht sehen konnte, ob das Haus aufgeräumt war oder nicht.
»Wir malen gerade«, erklärte Chloe entschieden, »aber ihr dürft gern reinkommen, wenn euch das Chaos nichts ausmacht.«
»Himmel, nein«, rief Laura, bevor sie Anna ins Haus folgte. »Ich habe selbst Söhne. Aber nur zwei«, fügte sie hinzu, sichtlich beeindruckt beim Anblick von Bruno, Tom und Harry, die allesamt mit Plastikschürzen am Küchentisch saßen und Farbpinsel in der Hand hielten. Sie dekorierten Disney-Gipsmodelle. Mehrere Gruppen von Zwergen saßen seelenvoll um die Jungen herum und hielten Ausschau nach Schneewittchen, die gar nicht erst angefertigt worden war, weil sie weiblich und daher uninteressant war.
»Es würde Mike bestimmt großen Spaß machen, Möbelstücke zu wuchten«, sagte Chloe, hocherfreut darüber, dass Laura sie so kreativ fand und für eine so gute Mutter hielt. »Er wird langsam rastlos - er ist normalerweise nie so lange am Stück zu Hause. Sie rief die Treppe hinauf: »Mike! Wir brauchen deine Muskeln!«
Mike kam donnernden Schritts herunter. Er erinnerte Anna immer an eine zu groß geratene Puppe in einem Puppenhaus, aber er war ein sehr liebenswerter Mann und erklärte sich sofort bereit zu helfen.
»Wir werden vielleicht einen dritten Kerl brauchen«, meinte Laura und blickte lächelnd zu ihm auf.
Anna kam der Gedanke, dass Laura die berühmte Fähigkeit ihrer Mutter geerbt hatte, Menschen dazu zu bringen, Dinge für sie zu erledigen. Entweder das oder ihr widerstrebte die Anwendung weiblicher Listen nicht so sehr, wie sie Anna widerstrebte. »Ich werde Bill fragen. Er wohnt zwei Häuser weiter, und er ist ein stämmiger Bursche«, erwiderte Mike voller Tatendrang. »Ich gehe gleich rüber und schaue mal, ob er schon aus dem Bett gestiegen ist.«
»Es ist drei Uhr nachmittags!«, warf Chloe ein.
»Ja, aber er pennt gern.«
Anna und Laura schlossen sich Mike und Will nicht an, sondern blieben bei Chloe, die den Kessel
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