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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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klopfte.
    Caroline, die eine weitere Invasion fürchtete, zuckte zusammen, und Anna fragte sich, was ihre Schwester wohl vergessen haben mochte. Sie öffnete die Tür.
    Es war die Hunde- und Baupolizei. »Oh«, murmelte sie und fügte dann ein zaghaftes »Hallo« hinzu. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob er der Mann war, der bei Chloe so hilfsbereit gewesen war, oder das Ungeheuer, das ihr wegen ihres Hauses die Hölle heiß machte. Wahrscheinlich war er kein Ungeheuer, aber konnte er einfach ein Freund sein?
    »Ich habe diesen Innenzwinger mitgebracht«, bemerkte er. Er lächelte, und sein kläglicher Gesichtsausdruck verriet ihr, dass es ihm leid tat, ihr wegen des Hauses Vorschriften machen zu müssen. »Darf ich hereinkommen?«
    Anna erwiderte sein Lächeln, riss sich zusammen und öffnete die Tür. »Ich glaube wirklich nicht, dass ich Platz für einen Innenzwinger habe.«
    »Oh, ich sehe, was Sie meinen.« Er stand in der Tür und betrachtete einige Sekunden lang die Möbel, die allen Platz im Raum für sich beanspruchten. Dann bedachte er sie mit einem schnellen Grinsen, und Anna konnte nicht anders, als es zu erwidern.
    Caroline, die den Kopf unter einem Kissen versteckt hatte, hörte seine Stimme und bahnte sich zwischen den Möbeln hindurch einen Weg zu ihm hinüber, wobei sie eine Leselampe, einen kleinen Tisch und den Küchenhocker umwarf, auf den Chloe bereits ein Auge geworfen hatte. Sie drückte das Gesicht in Rob Hunters Bauch und geriet in helle Verzückung, während er ihr Hals und Ohren kraulte.
    »Nun, da freut sich jemand, Sie zu sehen!«, bemerkte Anna.
    »Und ich freue mich über eine herzliche Begrüßung, wo immer ich eine bekomme«, antwortete er und richtete dann seine volle Aufmerksamkeit auf Caroline. »Und wie geht es dir, mein Liebling?«, gurrte er. »Du siehst sehr gut aus, das muss ich sagen.«
    Einen Moment lang fragte Anna sich, wie es wäre, vom richtigen Mann - oder in ihrem Fall vom falschen - auf solch zärtliche Weise angesprochen zu werden. Dann räusperte sie sich.
    »Möchten Sie einen Tee oder etwas anderes, ähm ...« Das war das Problem mit Spitznamen. Man vergaß darüber die richtigen Namen der Leute.
    »Rob. Rob Hunter. Ich könnte es Ihnen aufschreiben, damit Sie eine Gedächtnisstütze haben«, fügte er hinzu und sah sie von der Seite an.
    Oh, warum musste er sie ständig anzwinkern? Anna wurde rot. Es war so verwirrend. »Schon gut, von jetzt an werde ich mich bestimmt daran erinnern. Also, möchten Sie eine Tasse Tee, Rob?« Diesmal schenkte sie ihm ein richtiges Lächeln, um zu beweisen, dass ihr nicht jeder gesellschaftliche Schliff fehlte.
    »Ja, bitte.« Er setzte sich auf das Sofa, und Caroline sprang ihm auf den Schoß. Er schob ihre Hinterbeine beiseite, sodass nur noch ihre Vorderpfoten und der Kopf seine Atmung behinderten.
    Anna öffnete die Dose mit Keksen, die sie für Laura und Will gekauft hatte. »Wie Sie sehen, habe ich wirklich keinen Platz für einen Innenzwinger.«
    Einen Moment lang wirkte er verwirrt. »Aber so wollen Sie Ihre Möbel doch sicher nicht stehen lassen, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich habe sie heute erst bekommen. Meine Schwester hat sie mir gebracht, und sie ist gerade erst wieder abgefahren. Doch ich glaube trotzdem nicht ...«
    »Ich werde Ihnen mit den Möbeln helfen, wenn Sie wollen, und dann den Zwinger aufbauen.«
    Anna hatte an diesem Tag bereits mehr als ihre übliche Dosis männlicher Hilfe genossen und war sich nicht sicher, ob sie noch mehr verkraften konnte. Erst recht nicht von diesem Mann. »Wenn Sie vorher angerufen hätten ...«
    »Tut mir leid, ich habe Ihre Telefonnummer im Büro gelassen.«
    Sie reichte ihm die Dose. »Geben Sie Caroline bitte keinen Keks, ja? Sie ist sehr überzeugend.«
    »Oh, ich bin ein Mann aus Stahl. Sie hat keine Chance, mich zu erweichen.«
    Anna lächelte höflich, fragte sich jedoch, ob hinter den Worten eine verborgene Botschaft lag. Versuchte er, ihr mitzuteilen, dass er ihr bei der Renovierung nichts durchgehen lassen würde, das nicht genau den Vorschriften entsprach? Es war so schwer, ihn zu durchschauen!
    »Nehmen Sie Milch und Zucker?« Anna hoffte stark, dass er Milch nahm, weil sie bereits welche in seinen Becher gegossen hatte.
    »Nur Milch, bitte.«
    Sie reichte ihm den Becher und wünschte, sie hätte die besseren Tassen gespült, die sie für Will und Laura benutzt hatte. Der Becher, den er bekommen hatte, war angeschlagen und obendrein mit einem ziemlich

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