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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Lichtquelle darstellten, ausschalten. Es war nicht so, dass sie eine romantische Atmosphäre schaffen wollte, sondern eher ein Dämmerlicht, das jede noch so kleine Veränderung ihres Mienenspiels kaschieren würde. Anna fand es schwierig, Rob zu durchschauen. Doch vermutlich hatte er dieses Problem bei ihr nicht.
    Als sie die Mahlzeit so weit wie möglich hergerichtet hatte, rief sie: »Ahm - hallo. Ich bin wieder da.« Plötzlich war sie nervös, ganz so, als hätte es die Albernheit, die sie noch vor einer Stunde miteinander geteilt hatten, nicht gegeben.
    Rob öffnete die Augen, und Caroline sprang vom Sofa, um die Aluschalen zu erkunden.
    »Nimm deine Nase da raus. Das ist nicht für dich. Geh und mach Platz«, sagte Anna, der zum ersten Mal bewusst wurde, wie schwierig es war, mit einem großen Hund Gäste zu bewirten.
    »Versuchen wir einmal, wie sie in dem Zwinger zurechtkommt«, meinte Rob. Er erhob sich von dem Sofa und ging in die Ecke des Raumes, in der der Zwinger aufgestellt war. Dann legte er Carolines Bettzeug und ihre Spielsachen hinein. »Komm her, mein Mädchen«, forderte er sie auf - mit dem Tonfall, den er für niemanden sonst benutzte. »Komm und schau mal, wie dir das gefällt.«
    Zu Annas Überraschung und gelinder Verärgerung ging Caroline in den Zwinger und ließ sich darin nieder.
    »Braves Mädchen«, lobte Rob. »Hier, dafür bekommst du einen Hundekuchen.« Er förderte einen aus seiner Tasche zutage, und Caroline nahm den Leckerbissen anmutig entgegen und hielt ihn dann zwischen den Pfoten. »Wir werden die Tür offen lassen. Ihr Zwinger ist nicht nur eine Möglichkeit, sie aus dem Weg zu schaffen, sondern gleichzeitig auch ein Zufluchtsort für sie. Nein, bleib, Schätzchen.«
    Um sich die Frage zu verkneifen, ob er mit seiner Freundin jemals in diesem Tonfall spreche, bemerkte Anna: »Also, was ist mit Ihren Hunden? Sie müssten inzwischen ziemlich hungrig sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nachdem Sie gegangen waren, habe ich meine Nachbarin angerufen. Sie kümmert sich oft für mich um die Hunde. Obwohl es durchaus möglich ist, trotz eines Ganztagsjobs Hunde zu halten, wenn man vor und nach der Arbeit mit ihnen rausgeht, habe ich doch gern jemanden in der Hinterhand, der sie nach draußen lässt, sie füttert und ihnen ein wenig Gesellschaft leisten kann, wenn ich nicht da bin.«
    Ein Mann, der seinen Tieren so zugetan war, hatte etwas ausgesprochen Liebenswertes, fand Anna, und sie fragte sich abermals, ob Max wohl Hunde mochte. »Hm, wenn Caroline sich in ihrem Käfig wohlfühlt ...«
    »In ihrem Zwinger«, verbesserte er sie mit einem aufreizend spöttischen Gesichtsausdruck.
    »In ihrem Zwinger«, wiederholte sie entgegenkommend. »Dann können wir jetzt essen. Wollen wir uns die verschiedenen Gerichte teilen? Der Krabbentoast ist köstlich.« Sie reichte ihm die Schale, sodass er sich bedienen konnte.
    »Sie waren lange weg«, bemerkte Rob, während er zugriff.
    »Der Chinese ist im Nachbardorf.«
    »Gab es eine Schlange?«
    »Eigentlich nicht. Nun ja, einige Leute waren vor mir an der Reihe«, fügte sie hastig hinzu. Sie wollte ihm nicht erklären, dass sie nur deshalb so lange gebraucht hatte, weil sie mit dem Fahrrad hingefahren war. In London hatten viele Leute nur Fahrräder, aber auf dem Land schien das etwas exzentrisch zu sein. Anna reichte ihm einen vollen Teller. »Bitte schön. Und hier ist eine Gabel. Was möchten Sie trinken? Ich habe einige Dosen Lager mitgebracht, oder hätten Sie lieber Tee oder etwas Ähnliches?«
    »Eine Dose Bier wäre wunderbar. Machen Sie sich nicht die Mühe mit einem Glas. Ich komme schon zurecht.«
    Anna setzte sich auf einen Hocker ihm gegenüber. Sie wollte das Sofa nicht mit ihm teilen. Sie war nicht Caroline, die sich ihrer Meinung nach eine Spur zu unbefangen gab. Einige Minuten lang aßen sie schweigend, da sie beide Hunger hatten.
    »Wie ich sehe, haben Sie dort einige ausgesprochen schöne Bretter«, bemerkte Rob schließlich kauend. »Sind die für die Treppe?«
    »Ja. Ich habe sie von einer Müllkippe in London gerettet, mithilfe eines Freundes, der Bauunternehmer ist.« Sie erzählte die Geschichte von dem Jack Russell, der ihre unrecht erworbene Habe verteidigt hatte. »Ich konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, dass ein anderer sie bekommen sollte.«
    »Es überrascht mich, dass der Bauunternehmer sie nicht weiterverkauft hat.«
    »Das hat mich auch erstaunt, aber er war ein Freund von mir. Meine Schwester hat die

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