Cottage mit Aussicht
Bretter heute zusammen mit all diesen Möbeln hergebracht.« Während sie an ihren Krabbentoasts knabberten, besahen sie sich die Möbel.
»Haben Sie denn schon entschieden, wem Sie den Auftrag für die Treppe geben wollen?«, fragte Rob schließlich. »Sie haben doch sicher keine Lust, noch lange diese Leiter benutzen zu müssen.«
»Hm, es ist eine große Entscheidung«, antwortete Anna ausweichend. »Ich habe noch nicht alle Angebote beisammen.«
»Sie haben gar keine Angebote eingeholt, nicht wahr?«, erwiderte Rob mit einem Lächeln.
»Wie um alles in der Welt ...«
»Ich habe mich umgehört. Keiner der von mir genannten Treppenbauer ist um ein Angebot für eine fast spiralförmige Treppe gebeten worden.«
»Ich glaube wirklich nicht ...«
»Sie haben die Absicht, die Treppe selbst zu bauen, nicht wahr?«
Anna öffnete den Mund, um diese Möglichkeit abzustreiten. Es klang so töricht, dass sie es nicht ertragen konnte, es zuzugeben. Aber dann dachte sie: Welchen Grund könnte ich haben, mich dafür zu schämen? »Ja.«
Es folgte ein langes Schweigen. Die Teelichte flackerten; der Gasherd knackte und raunte. Caroline stieß plötzlich ein leises Jaulen aus, bei dem sie beide zusammenzuckten.
Rob durchbrach das Schweigen. »Gut gemacht. Das ist eine mutige Entscheidung.«
Einen Moment lang standen Annas Gefühle auf Messers Schneide, dann kam ihr mit einem Mal Max wieder in den Sinn, und sie landete genau an der Stelle, an der sie seit ihrem College-Abschluss gewesen war. Es war kein besonders glücklicher Ort, aber er war vertraut und daher sicher.
Als Chloe am nächsten Tag vorbeikam, um sich die Möbel anzusehen, war sie überrascht, dass alles so wohlgeordnet war.
»Meine Güte, du musst die ganze Nacht auf den Beinen gewesen sein, um das hinzubekommen«, meinte sie. »Oh, und du hast einen Käfig.« Letzteres sagte sie mit einer Mischung aus Tadel und Neugier.
»Rob Hunter ist gestern hier gewesen, nachdem Laura und Will abgefahren waren. Er hat den Käfig - ich meine, den Zwinger - mitgebracht und mir geholfen, die Möbel aufzustellen.«
Chloes Augen weiteten sich. »Seid ihr beide ... ähm, du weißt schon ...?«
Anna wurde bewusst, wie wichtig es war, Chloe jedwede romantische Ideen auszureden, oder sie würde ihr das Leben vollends verbittern. »Meine Güte, nein! Wirklich, Chloe, entschuldige, dass ich lache, aber die Idee ist einfach absurd!«
»Warum?«, fragte Chloe gekränkt.
»Deshalb! Er ist der Inspektor des Denkmalschutzes! Er ist die Hundepolizei, und ... nun ja, er ist nicht mein Typ.«
Chloe seufzte. Wie vielen glücklich verheirateten Menschen gefiel es ihr nicht, wenn Singles frei umherstreiften wie nicht zusammenpassende Socken. »Wenigstens magst du Hunde.«
Anna grinste. »Ehrlich gesagt habe ich bei den meisten unserer Begegnungen selbst ausgesehen wie ein Hund - genau genommen bei jeder, außer der auf deiner Dinnerparty und der in seinem Büro. Da war ich zumindest ordentlich gekleidet. Und ich bin nicht auf eine Beziehung aus«, fügte sie energisch hinzu.
»Warum nicht? Du magst doch Männer, oder?«
»Hm, ja, manchmal, es ist nur ...«
»Warum willst du dann keinen Freund?«, hakte Chloe nach.
»Ich will einfach keinen! Ich habe keine Zeit für einen Freund!«
Chloe war offensichtlich nicht zufrieden mit dieser Antwort, und Anna seufzte. Sie hatte wirklich keine Lust, Chloe von Max zu erzählen - ihre Freundin könnte die ganze Geschichte für töricht halten. Was sie wahrscheinlich auch war. »Ich habe keine Zeit für eine Beziehung, solange ich noch mein Haus baue, ganz zu schweigen von meiner Treppe!« Die Erwähnung der Treppe rief ihr Robs Reaktion ins Gedächtnis. Er hatte nicht erklärt, dass es schwierig oder unmöglich sei oder gegen irgendwelche Vorschriften verstoße, er hatte nur gesagt: »Gut gemacht.« Nein, ganz so übel war der Mann nicht.
»Ich finde, es ist eine Schande. Zwei nette Singles, die beide Hunde lieben und trotzdem nicht zusammenkommen.«
»Chloe, die Tatsache, dass man Hunde liebt und Single ist, ist als Basis für eine Beziehung wirklich nicht genug. Als wir gestern Abend zusammen chinesisch gegessen haben ...«
»Ihr habt chinesisch gegessen? Und da sagst du, du hättest kein Interesse?«
»Nein! Wir hatten Hunger! Er hat mir bei den Möbeln geholfen, also bin ich losgefahren und habe etwas vom Chinesen geholt.«
»Mit deinem Fahrrad?«
»Ja, mit meinem Fahrrad, aber was ich dir erzählen will, ist, dass wir wirklich
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