Cottage mit Aussicht
Ihre Stimme verlor sich, und sie wünschte, sie hätte nicht gefragt.
»Meine Partnerin ist nicht allzu oft hier gewesen«, antwortete er. »Sie findet keinen besonderen Gefallen daran, auf Baustellen zu leben.«
»Machen Sie ihr deswegen keine Vorwürfe! Mir gefällt es auch nicht allzu gut, aber ich habe keine andere Wahl. Ach«, fuhr sie nachdenklich fort, »im Grunde stört es mich nicht sonderlich. Hauptsache, ich sehe jeden Tag kleine Fortschritte, und die Arbeit kommt voran. Das macht Spaß. Allerdings sehne ich mich manchmal doch nach einem fertigen, möblierten Haus.« Sie grinste. »Doch wenn ich meinen Lebensunterhalt damit bestreite, Häuser zu renovieren, werde ich in den Genuss wahrscheinlich nicht oft kommen.«
Rob lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Wie sieht es denn bei Ihnen aus? Haben Sie einen Partner oder etwas dergleichen? Sie sind nicht die Einzige, die neugierig sein kann.«
Anna lachte verlegen. Sie wünschte wirklich, sie hätte dieses Gespräch nicht begonnen. »Hm, keinen Partner. Eine Art Freund. Er lebt in London.«
Rob zog eine Augenbraue hoch. »Und Sie glauben, es würde ihm auf dem Land vielleicht nicht gefallen?«
»Ich weiß es nicht genau.« Nun, das war die Wahrheit. »Seine Mutter wohnt in Amberford.«
»Sie haben seine Mutter schon kennengelernt? Dann muss es etwas Ernstes sein.« Er sprach in einem unbefangenen Tonfall, schien jedoch nicht im Mindestens glücklich über ihre Antwort zu sein.
»Ja, ich habe sie kennengelernt, aber nicht durch Max! Es war im Grunde zum Schreien komisch. Chloe und ich waren der Tombolapreis. Wir haben Mrs. Gordons Gewächshaus geputzt. Es war unaussprechlich verdreckt, und während wir dort waren, ist Max angekommen! Ich habe mich vor ihm versteckt.«
»Warum?« Er nahm noch einen Löffel Suppe und sah Anna fragend an.
»Ich war voller Staubweben und absolut schmutzig, und außerdem ...« Sie hielt inne und verzog das Gesicht, »außerdem war Mrs. Gordon so dünkelhaft, und als ich Max abends im Restaurant erzählt habe, dass wir dort waren ...« Sie brach ab. Rob war nicht der Mann, dem sie erzählen wollte, dass Max die Geschichte mit den Spinnen überhaupt nicht komisch gefunden hatte. »Ach, egal.«
»Möchten Sie noch etwas Brot?« Er war offenkundig ebenso darauf bedacht wie sie, das Thema zu wechseln.
Anna nahm noch etwas von dem braunen Brot, das er in ziemlich dicke Scheiben geschnitten hatte. »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie auch das Brot selbst backen«, sagte sie, dankbar dafür, sich wieder auf sichererem Terrain zu befinden.
»Ich kann Brot backen, doch dies hier kommt aus einer Bäckerei aus dem Ort. Es ist sehr gut.«
Als sie mit ihrer Mahlzeit fertig waren, sammelte Anna die Schalen und Teller ein und trug sie zum Spülbecken hinüber.
»Machen Sie sich keine Mühe; ich habe eine Spülmaschine. Eine Frage der Prioritäten«, fügte er hinzu, als er ihren erstaunten Gesichtsausdruck sah.
»Ich wäre schon dankbar für eine richtige Küchenspüle«, erwiderte sie. »Nun, das Mittagessen war köstlich, doch ich denke, ich sollte jetzt gehen.«
»In Ordnung. Ich gebe nur noch schnell den Hunden etwas zu fressen, dann werde ich sie zurückbringen«, sagte er und erhob sich von seinem Stuhl.
Sie blickte auf ihre Armbanduhr. »So früh? Ich gebe Caroline ihr Futter erst später.«
»Ich werde sie jetzt gleich füttern, dann brauche ich bei meiner Heimkehr nicht mehr daran zu denken.«
Anna lachte. »Die Hunde würden es Sie wohl kaum vergessen lassen.« Sie folgte ihm in die kleine Spülküche, die anscheinend das Hundezimmer darstellte. »Oder vielleicht doch?«
Er füllte Trockenfutter in die Fressnäpfe. »Nein, aber wenn meine Nachbarin hier war und ihnen ihr Futter gegeben hat, schummeln sie und tun so, als hätten sie noch nichts zu fressen bekommen.«
Endlich waren sie fertig und verfrachteten Caroline, die sich offenkundig bestens mit Robs Rudel verstanden hatte, in den Volvo.
»Es war ein wunderschöner Tag«, bemerkte Anna. »Ich habe immer ein schrecklich schlechtes Gewissen, wenn ich die Arbeit an meinem Haus vernachlässige, doch ich hatte so viel Spaß.« Erst als sie den Gedanken aussprach, wurde ihr bewusst, dass sie die Wahrheit sagte. »Es war so entspannend.«
»Glauben Sie, Sie könnten Chloe den Weg zu dem Acker zeigen?«, fragte er. »Sie dürfen ihn benutzen, wenn kein Vieh dort steht.«
»Keine Chance! Ich habe überhaupt keine Orientierung. Das ist der Grund, warum ich gern
Weitere Kostenlose Bücher