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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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dir?«
    »O ja.«
    Er reichte Cassiopeia das Handy. Sie nahm es und entfernte sich ein paar Schritte.

    Cassiopeia hielt das Handy mit zitternder Hand ans Ohr. »Hör gut zu«, sagte Thorvaldsen. »Es gibt da einige Dinge, die du wissen musst.«

    »Hier herrscht das totale Chaos«, sagte Malone zu Stephanie.
    »Und es wird jeden Moment schlimmer.«
    Er beobachtete Cassiopeia, die, das Handy ans Ohr gepresst, mit dem Rücken zu ihnen stand.
    »Sie ist fix und fertig«, stellte er fest.
    »Ich glaube, wir waren alle schon einmal an diesem Punkt.«
    Er lächelte, weil sie völlig recht hatte.
    Cassiopeia beendete das Gespräch, kam zurück und reichte Malone das Handy.
    »Hast du jetzt deinen Marschbefehl?«, fragte er.
    »Etwas in der Art.«
    Er sah Michener an. »Sie sehen ja, womit ich mich gerade herumschlagen muss. Ich hoffe, Sie können mir dafür etwas sagen, was uns weiterhilft.«
    »Zovastina und Viktor sind im Chorraum des Markusdoms.«
    »Das passt mir gut in den Kram.«
    »Aber Stephanie, ich muss unter vier Augen mit Ihnen sprechen«, sagte Michener. »Es geht um eine Information von Edwin, die ich an Sie weitergeben soll.«
    »Ich würde lieber mit Malone und Cassiopeia mitgehen.«
    »Edwin hat gesagt, es sei sehr wichtig.«
    »Sprich mit ihm«, sagte Malone. »Wir erledigen das da drinnen schon.«

    Zovastina näherte sich dem Altartisch und bückte sich.
    Einer der Priester hatte eine Stablampe auf dem Boden liegen lassen. Sie bedeutete Viktor mit einem Wink, sich neben sie zu knien. »Schick die beiden Männer in die Kirche. Sag Ihnen, dass sie einfach herumgehen sollen, vor allem auch oben. Ich will sicher sein, dass uns niemand beobachtet.«
    Viktor schickte die Wächter los und kehrte dann zu Zovastina zurück. Sie nahm die Stablampe in die Hand und leuchtete mit angehaltenem Atem ins Innere des Steinsarkophags. Diesen Augenblick hatte sie sich ausgemalt, seit Ely Lund ihr zum ersten Mal von seiner Vermutung erzählt hatte. War dies hier der falsche König? Und hatte Ptolemaios wirklich einen Hinweis hinterlassen, der zu Alexanders letzter Ruhestät te führte? Zu diesem Ort im fernen Gebirge, wo die Skythen Alexander über das Leben belehrt hatten. Über das Leben in Form des Heiltranks. Sie rief sich in Erinnerung, was Alexanders Hofgeschichtsschreiber in einem der von Ely entdeckten Manuskripte geschrieben hatte. Der Mann hatte solche Knoten am Hals gehabt, dass er kaum noch schlucken konnte, so als hätte er Kieselsteine im Hals, und beim Ausatmen war ihm jedes Mal Sekret aus dem Mund geflossen. Sein ganzer Körper war von Geschwüren bedeckt gewesen, seine Muskeln waren vollkommen kraftlos. Und doch hatte der Heiltrank ihn in einem einzigen Tag kuriert. Die Wissenschaftler in ihrem Biolabor hielten die Symptome für Anzeichen einer Viruserkrankung. Konnte es sein, dass die Natur, die so viele Krankheitserreger geschaffen hatte, auch ein Mittel hervorgebracht hatte, das diese alle wirksam bekämpfen konnte?
    Doch in dem Steinsarg lagen keine mumifizierten sterblichen Überreste.
    Stattdessen erblickte Zovastina eine schmale quadratische Holzkiste von einem halben auf einen halben Meter, die mit zwei verzierten Bronzegriffen versehen war. Das war ein harter Schlag für sie. Doch sie verbarg ihre Enttäuschung sofort und befahl: »Hol sie raus.«
    Viktor griff unter den hängenden Sarkophagdeckel, holte die reich verzierte Kiste heraus und legte sie auf den Marmorboden.
    Was hatte sie erwartet? Die Mumie wäre mindestens zweitausend Jahre alt gewesen. Gewiss, die ägyptischen Einbalsamierer hatten sich auf ihr Handwerk verstanden, und es gab intakt erhaltene Mumien dieses Alters. Doch diese hatten ungestört in ihren Gräbern gelegen und waren nicht um die halbe Weltgeschichte kutschiert worden – und zwischendurch jahrhundertelang verschwunden. Ely Lund war überzeugt gewesen, dass Ptolemaios’ Rätsel echt war. Er war ebenfalls überzeugt gewesen, dass die Venezianer 828 Alexandria nicht mit dem Heiligen Markus, sondern mit den sterblichen Überresten eines anderen Menschen verlassen hatten, vielleicht sogar mit jenem Leichnam, der sechshundert Jahre lang als Alexander der Große verehrt im Soma geruht hatte.
    »Mach die Kiste auf.«
    Viktor entfernte die Klammern und hob den Deckel ab. Die Kiste war mit verblasstem rotem Samt ausgeschlagen. Ein Stück des altersbrüchigen Stoffs lag zusammengebauscht auf dem Inhalt der Kiste. Sie nahm ihn behutsam heraus und erblickte Zähne, ein

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