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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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nickte.
    »Und Sie nehmen der Chefministerin übel, wie sie Ihren Schützling behandelt.«
    »Sie ist wirklich gemein zu ihr.«
    Es freute ihn, dass seine Informationen stimmten. »Man hat mir gesagt, dass Karyn leidet. Ihre Krankheit wird schlimmer.«
    »Und die Ministerin lässt ihr keine Ruhe.«
    Er bedeutete den beiden Männern, die Frau loszulassen. Dann trat er näher an sie heran und sagte: »Ich bin hier, um Karyns Leiden zu mildern. Aber ich brauche Ihre Hilfe.«
    Sie sah ihn misstrauisch an. »Wo sind die Wächter?«
    »Die sind tot. Warten Sie hier, während ich nach Ms. Walde schaue.« Er zeigte den Gang hinunter: »Da entlang?«
    Die Pflegerin nickte.

    Vincenti schaltete eine der Nachttischlampen an und sah auf das jämmerliche Bündel Mensch hinab, das unter einer blassrosa Steppdecke auf dem Bauch lag.
    Karyn Walde hing am Tropf und atmete mit Hilfe der Sauerstoffflaschen eines Atemgeräts. Vincenti holte eine Spritze zur subkutanen Injektion hervor, steckte die Nadel in einen der intravenösen Zugänge und ließ sie los.
    Die Frau schlug die Augen auf.
    »Sie müssen aufwachen«, sagte er. Sie blinzelte und versuchte, richtig zu sich zu kommen. Dann stemmte sie sich mühsam vom Kissen hoch. »Wer sind Sie?«
    »Ich weiß, dass die in letzter Zeit ziemlich rar waren, aber ich bin ein Freund.«
    »Kenne ich Sie?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, woher. Aber ich kenne Sie. Sagen Sie mir, wie war es, Irina Zovastina zu lieben?«
    Das war eine ungewöhnliche Frage für einen Fremden, der hier mitten in der Nacht ankam, doch sie zuckte nur mit den Schultern. »Warum sollte Sie das interessieren?«
    »Ich hatte viele Jahre lang mit ihr zu tun. Aber ich habe nie auch nur das geringste Quäntchen an Zuneigung verspürt, weder von ihrer noch von meiner Seite. Wie konnten Sie diese Frau lieben?«
    »Das ist eine Frage, die ich mir selbst schon oft gestellt habe.«
    Er sah sich im Zimmer um. Es war elegant und teuer eingerichtet wie der Rest des Hauses. »Sie leben gut hier.«
    »Das ist ein schwacher Trost.«
    »Trotzdem, als Sie krank wurden und erfuhren, dass Sie HIV-positiv sind, sind Sie zu Zovastina zurückgekehrt. Und das nach mehreren Jahren der Entfremdung.«
    »Sie wissen viel über mich.«
    »Um zurückzukehren, müssen Sie etwas für sie empfunden haben.«
    Sie legte sich aufs Kissen zurück. »In mancher Hinsicht ist sie wirklich lächerlich.«
    Er hörte ihr aufmerksam zu.
    »Sie sieht sich als eine Art Achill und mich als ihren Patroklos. Oder schlimmer noch, sie hält sich für Alexander und mich für Hephaistion . Ich habe diese Geschichten oft gehört. Kennen Sie die Ilias?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ach ill fühlte sich für Patroklos’ Tod verantwortlich. Er hatte seinem Geliebten gestattet, als Achill verkleidet Männer in die Schlacht zu führen. Und Alexander der Große hatte enorme Schuldgefühle wegen Hephaistions Tod.«
    »Sie kennen sich in der Literatur und der Geschichtsschreibung gut aus.«
    »Ich kenne mich überhaupt nicht aus. Ich habe einfach nur Irinas Geschwätz gelauscht.«
    »In welchem Sinne ist sie lächerlich?«
    »Sie möchte mich retten, kann sich aber nicht überwinden, das zuzugeben. Sie kommt, sieht mich an, tadelt mich oder greift mich sogar an, versucht aber weiterhin, mich zu retten. Ich kannte ihre Schwäche für mich, und ich bin an den Ort zurückgekehrt, an dem ich versorgt werden würde.«
    »Und doch hassen Sie sie ganz offensichtlich.«
    »Wer immer Sie sind, glauben Sie mir, dass man in meiner Lage keine Wahl hat.«
    »Sie reden sehr offen mit einem Fremden.«
    »Ich habe nichts mehr zu verbergen oder zu befürchten. Mein Leben ist fast vorbei.«
    »Sie haben aufgegeben?«
    »Als wenn ich die Wahl hätte.«
    Er wollte mehr in Erfahrung bringen. »Zovastina ist in Venedig. Heute Nacht. Sie sucht dort etwas. Wissen Sie darüber Bescheid?«
    »Das überrascht mich nicht. Sie ist die Heldin auf großer Abenteuerfahrt, und ich bin die schwache Geliebte. Man darf der Heldin keine Fragen stellen und sie nicht herausfordern, man nimmt einfach, was man bekommt.«
    »Sie mussten sich wohl eine Menge Unsinn anhören.«
    Sie zuckte die Achseln. »Sie hält sich für meine Retterin, und ich lasse sie in dem Glauben. Warum auch nicht? Sie zu quälen ist das einzige Vergnügen, das mir geblieben ist. So viel zu den Optionen, die das Leben einem bietet, und diesem ganzen Scheiß hier.«
    »Aber manchmal ist das Schicksal auch launisch.«
    Er sah, dass

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