Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
geschah.
    »Noch etwas«, sagte Michener. »Im Dom hat Cassiopeia einen Mann namens Ely Lund erwähnt. Die Amerikaner wollen wissen, ob er noch lebt.«
    Wieder dieser Lund. Erst hatte diese Frau nach ihm gefragt und jetzt Washington.
    »Er war am Leben. Aber ich weiß nicht, ob er das jetzt immer noch ist.«

    Malone schüttelte den Kopf. »Sie haben einen Mann vor Ort? Wozu brauchen Sie uns dann?«
    »Wir dürfen den Mann nicht kompromittieren«, antwortete Davis.
    »Wusstest du das?«, fragte Malone Stephanie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Erst seit kurzem.«
    »Michener war der perfekte Vermittler«, sagte Davis. »Wir waren nicht sicher, wie die Dinge sich hier entwickeln würden, aber da Zovastina Viktor befahl, sich Michener zu schnappen, lief alles wie am Schnürchen. Wir brauchen Viktors Hilfe für Cassiopeia.«
    »Wer ist Viktor?«
    »Er ist nicht von Geburt an einer der unseren«, antwortete Davis. »Die CIA hat ihn vor Jahren adoptiert. Er ist ein Spion.«
    »Wurde er auf die freundliche oder unfreundliche Art adoptiert?« Malone wusste, dass viele Spione zum Dienst gezwungen wurden.
    Davis zögerte. »Auf die unfreundliche Art.«
    »Das ist ein Problem.«
    »Letztes Jahr haben wir den Kontakt erneuert, und Viktor war uns sehr hilfreich.«
    »Er ist so undurchschaubar, dass man ihm unmöglich trauen kann. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich schon von solchen Spionen gelinkt worden bin. Die sind doch wie Huren.«
    »Wie schon gesagt, bisher hat er sich als hilfreich erwiesen.«
    Das beeindruckte Malone nicht im Geringsten. »Offensichtlich spielen Sie dieses Spiel noch nicht lange.«
    »Lange genug, um zu wissen, dass man Risiken eingehen muss.«
    »Risikobereitschaft und Dummheit liegen nahe beieinander.«
    »Cotton«, sagte Stephanie. »Man hat mir gesagt, dass Viktor uns auf Vincenti aufmerksam gemacht hat.«
    »Und deshalb musste Naomi sterben. Das ist ein Grund mehr, ihm zu misstrauen.«
    Er legte den zerknitterten Papierball auf den Fotokopierapparat und nahm Stephanie das Messer aus der Hand. Dann glich er das Elefantenmedaillon mit einem der Kerzenenden ab. Die Münze war von den Jahrhunderten in Mitleidenschaft gezogen worden, doch der Durchmesser der Kerze stimmte schon fast. Mit einigen wenigen Schnitten war das überschüssige Wachs entfernt.
    Er reichte Stephanie die Kerze und schlug das Papier vorsichtig auf. Erstaunt stellte er fest, dass seine Handflächen feucht waren. Vorsichtig nahm er das Goldröllchen hochkant zwischen Daumen und Zeigefinger, dann zupfte er das Ende der Rolle los und wand den Streifen um die Kerze in Stephanies Hand.
    Langsam wickelte er die zerknitterte Folie auf.
    Als die ursprüngliche Spirale wiederhergestellt wurde, erhielten die zuvor unverbundenen Buchstaben eine neue Ordnung. Malone erinnerte sich an etwas, das er einmal über eine Skytale gelesen hatte. Was folgt, wird dem Vorangehenden hinzugefügt.
    Die Botschaft wurde erkennbar.
    Es waren sechs griechische Buchstaben.
    ΚΛΙΜΑΞ.
    »Auch heute noch eine gute Möglichkeit, einen verschlüsselten Text zu verfassen. Diese Botschaft hier wurde zweitausenddreihundert Jahre nach ihrer Abfassung überbracht.«
    Das Gold schmiegte sich eng an die Kerze, und Malone begriff, dass Ptolemaios’ Warnung: Aber sei behutsam, denn du hast nur einen Versuch, ein guter Rat gewesen war. Wenn man die Folie jetzt wieder abwickelte, würde sie in Stücke zerbrechen.
    »Dann lasst uns doch mal diesen Computer suchen«, sagte er.

62
    Es gefiel Vincenti, dass er die Kontrolle über die Situation hatte. »Sie sind eine kluge Frau. Und Sie wollen eindeutig leben. Aber wie viel wissen Sie eigentlich über das Leben?«
    Er wartete Karyn Waldes Antwort nicht ab.
    »Die Wissenschaft hat uns immer gelehrt, dass es grundsätzlich nur zwei Lebensformen gibt – Bakterien und andere Lebewesen. Der Unterschied? Bei den Bakterien liegt die DNA frei in der Zelle, bei den anderen Lebewesen ist die DNA in einen Zellkern eingeschlossen. In den Siebzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts fand dann ein Mikrobiologe namens Carl Woese eine dritte Art von Lebewesen. Er nannte sie Archaea. Es handelt sich dabei um eine Mischung zwischen Bakterien und anderen Lebewesen. Nach der Entdeckung der Archaea hatte man erst den Eindruck, dass sie nur unter extremen Umweltbedingungen existieren konnten. Man fand sie im Toten Meer, in heißen Quellen, in der Tiefsee, in der Antarktis oder in sauerstoffarmen Sümpfen und war der Meinung, dass sich ihr

Weitere Kostenlose Bücher