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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Vorkommen auf diese extremen Regionen beschränke. Doch in den letzten zwanzig Jahren wurden überall Archaea gefunden.«
    »Diese Bakterien, die Sie gefunden haben, zerstören den Virus?«, fragte Karyn.
    »Sie vernichten ihn. Und dabei rede ich von HIV-1, HIV-2, SIV und jedem hybriden Virustyp, den ich für meine Tests finden konnte, darunter auch diese neue Form aus Südostasien. Die Bakterien besitzen einen Proteinbelag, der die Proteinhülle des HI-Virus zerstört. Sie sind ebenso verheerend für das Virus, wie dieses es für die befallenen Zellen ist. Und sie wirken schnell. Die einzige Kunst besteht darin, das körpereigene Immunsystem daran zu hindern, die Archaea zu eliminieren, bevor diese das Virus zerstören können.« Er zeigte auf Karyn. »Bei Patienten wie Ihnen, die praktisch kein Immunsystem mehr besitzen, ist das kein Problem, denn es gibt nicht mehr genug weiße Blutkörperchen, die die eindringenden Bakterien abtöten. Doch im Anfangsstadium von HIV, wenn das Immunsystem noch relativ intakt ist, töten die weißen Blutkörperchen die Bakterien, bevor diese das Virus befallen können.«
    »Und Sie haben eine Möglichkeit gefunden, das zu verhindern?«
    Er nickte. »Die Bakterien überstehen den Verdauungsprozess. So hat der alte Heiler sie an Patienten verabreichen können, nur dass er dachte, es sei die Pflanze, die wirkt. Ich habe damals nicht nur die Pflanze gekaut, sondern auch das Wasser getrunken, so dass alle Viren, die mich vielleicht befallen hatten abgetötet wurden. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es besser ist, die Dosis zu injizieren. Dadurch lässt sich der Anteil der Archaea besser kontrollieren. Bei HIV-Infektionen im Anfangsstadium braucht man mehr Bakterien, da das Immunsystem noch gute Arbeit leistet. In späteren Stadien dagegen, wie zum Beispiel bei Ihnen, sind weniger Bakterien nötig.«
    »Deshalb wollten Sie bei Ihrem klinischen Versuch Patienten in verschiedenen Krankheitsstadien? Sie wollten herausfinden, wie stark die Dosis sein musste.«
    »Sie sind ein kluges Mädchen.«
    »Der Verfasser des Berichts, den Sie mir eben vorgelesen haben, hat sich also geirrt, als er sagte, es ginge Ihnen nicht um die Toxizität.«
    »Ich war besessen von der Frage der Toxizität. Ich musste wissen, wie viele Archaea benötigt wurden, um die verschiedenen Stadien der HIV-Infektion zu heilen. Das Großartige an diesen Bakterien ist, dass sie an sich harmlos sind. Unser Organismus kann ohne schädliche Nebenwirkungen Milliarden von ihnen aufnehmen.«
    »Sie haben diese Irakis also als Versuchskaninchen benutzt.«
    Er zuckte die Achseln. »Das musste ich, um herauszufinden, ob die Archaea wirkten. Die Versuchspersonen wussten ja nichts davon. Schließlich habe ich eine Schutzhülle entwickelt, die die Wirksamkeit der Bakterien verlängert und ihnen mehr Zeit verschafft, das Virus zu vernichten. Wirklich erstaunlich ist, dass die Schutzhülle irgendwann abgeworfen wird, und das Immunsystem die Archaea danach wie jeden anderen Eindringling im Blutkreislauf absorbiert. Der menschliche Organismus ist dann richtig gesäubert, und das Virus und die Archaea sind verschwunden. Man setzt ungern zu viele Bakterien ein, weil das das Immunsystem überreizt, aber im Großen und Ganzen sind die Archaea ein einfaches und absolut wirksames Heilmittel gegen eins der gefährlichsten Viren der Welt. Und bisher habe ich keine einzige schädliche Nebenwirkung entdeckt.«
    Er wusste, dass sie die schlimmen Nebenwirkungen der gängigen HIV-Medikamente aus eigener Erfahrung kannte: Hautausschläge, Geschwüre, Fieber, Abgeschlagenheit, Schwindel, niedriger Blutdruck, Kopfschmerzen, Erbrechen, Nervenschäden und Schlaflosigkeit.
    Wieder hielt er die Spritze hoch. »Das hier wird Sie heilen.«
    »Geben Sie es mir.« Es war ein verzweifeltes Flehen.
    »Ihnen ist klar, dass Zovastina das ebenfalls hätte tun können.« Er sah, dass seine Lüge die erwünschte Wirkung hatte. »Sie weiß Bescheid.«
    »Wusste ich es doch. Sie und diese Krankheitserreger. Seit Jahren ist sie wie besessen von ihnen.«
    »Zovastina und ich haben zusammengearbeitet. Und trotzdem hat sie Ihnen dieses Mittel nicht angeboten.«
    Karyn schüttelte den Kopf. »Nie. Sie kam einfach nur regelmäßig vorbei, um mir beim Sterben zuzusehen.«
    »Sie hatte die vollkommene Kontrolle, und Sie waren ihr völlig ausgeliefert. Soweit ich weiß, fand Ihre Trennung damals unter recht schwierigen Umständen statt. Zovastina fühlte sich betrogen.

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