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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Anstrengung weh, und der Atem brannte in seiner Lunge. Er schleppte sich noch ein Stück den Felsen hinauf; auf seiner Stirn standen Schweißperlen.
    Der dünne, drahtige Lyndsey schien den Anstieg völlig mühelos zu bewältigen.
    Vincenti schnaufte dankbar auf, als sie das letzte Felsband erreicht hatten. »Im Westen liegt die Föderation. Im Osten China. Wir stehen an einer Kreuzung.«
    Lyndsey bewunderte die Aussicht, die sich ihm bot. Die Machmittagssonne beleuchtete in der Ferne eine Kette steiler Hänge und Bergkegel. Eine Pferdeherde galoppierte durch das Tal hinter dem Haus.
    Vincenti genoss es, sein Geheimnis endlich mit jemandem zu teilen. Als er Karyn Walde von seinem Fund erzählt hatte, war der Hunger nach Anerkennung in ihm geweckt worden. Er hatte etwas Außergewöhnliches entdeckt und es geschafft, sich die exklusive Kontrolle darüber zu sichern, was angesichts der Tatsache, dass die ganze Region einmal unter sowjetischer Herrschaft gestanden hatte, keine kleine Leistung war. Aber durch die Föderation hatten die Verhältnisse sich geändert, und mit Hilfe der Venezianischen Liga war es ihm gelungen, diese Veränderungen zu seinem persönlichen Vorteil zu nutzen.
    »Da entlang«, sagte er und zeigte auf eine Spalte im Fels. »Dort hindurch.«
    Drei Jahrzehnte früher war er mühelos durch den schmalen Spalt hindurchgeschlüpft, aber damals war er auch siebzig Kilo leichter gewesen. Inzwischen war die Passage schwieriger für ihn geworden.
    Der Felsriss bildete einen kurzen Zugang in eine von allen Seiten umschlossene graue Kammer unter einem unregelmäßigen Gewölbe scharfer Felsen. Vom Eingang fiel gedämpftes Licht herein. Er trat zu einem Schaltkasten und schaltete eine Glühlampe an, die von der Decke herabhing. Zwei natürliche Becken von je etwa drei Meter Durchmesser öffneten sich im Felsboden. Ein Becken schimmerte rötlichbraun, das andere meergrün, und beide waren von verkabelten Leuchten erhellt, die im Wasser aufgehängt waren.
    »Überall in diesem Gebirge gibt es heiße Quellen«, sagte Vincenti. »Seit Urzeiten glauben die Einheimischen, dass diese wertvolle Heilkräfte besitzen. Und in diesem Fall hatten sie recht.«
    »Warum haben Sie die Quellen beleuchtet?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich musste das Wasser studieren und wie Sie sehen können, ist dieser Farbkontrast außerdem wirklich beeindruckend.«
    »Hier leben die Archaea?«
    Vincenti zeigte auf das grüne Becken. »Das ist ihre Heimat.«
    Lyndsey bückte sich und strich mit der Hand über das Wasser. Wellen kräuselten sich auf der transparenten Oberfläche. Die Pflanzen, die bei Vincentis erstem Besuch dort gewachsen waren, existierten nicht mehr. Sie waren offensichtlich schon vor langer Zeit abgestorben. Aber sie waren auch unwichtig.
    »Knapp über siebenunddreißig Grad«, bemerkte er bezüglich des Wassers. »Aber durch unsere Manipulationen können die Archaea jetzt bei Raumtemperatur überleben.«
    Eine von Lyndseys Aufgaben hatte darin bestanden, einen Aktionsplan dafür vorzubereiten, wie die Firma handeln sollte, wenn Zovastina losschlug und voraussichtlich große Mengen des Gegenmittels gebraucht würden, und so fragte Vincenti: »Sind wir startklar?«
    »Die kleinen Mengen zu züchten, die wir für die Zoonosen brauchten, war einfach. Doch mit der Massenproduktion wird es schwieriger sein.«
    Das hatte er sich gedacht, und deshalb hatte er die Anleihe bei Arthur Benoit gemacht. Man musste die Infrastruktur aufbauen, Leute einstellen, ein Verteilernetz schaffen und die Forschung intensivieren. Dafür waren große Mengen Kapital erforderlich.
    »Unsere Fabriken in Frankreich und Spanien lassen sich einigermaßen gut zu Produktionsstätten umbauen«, sagte Lyndsey. »Langfristig würde ich allerdings eine separate Anlage empfehlen, da wir Millionen von Litern brauchen. Glücklicherweise vervielfältigen die Bakterien sich rasch.«
    Es war Zeit zu klären, ob Lyndsey wirklich mit von der Partie sein wollte. »Haben Sie je davon geträumt, in die Geschichte einzugehen?«
    Lyndsey lachte. »Wer träumt nicht davon?«
    »Ich meine, wirklich in die Geschichte einzugehen als jemand, der einen gewaltigen wissenschaftlichen Beitrag geleistet hat. Wie wäre es, wenn ich Ihnen diese Ehre zuteil werden ließe? Sind Sie interessiert?«
    »Wie schon gesagt, wer wäre das nicht?«
    »Stellen Sie sich vor, wie Schulkinder in einigen Jahrzehnten das Thema HIV und Aids in einer Enzyklopädie nachschlagen, und dort steht Ihr

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