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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Sagen Sie mir, wohin.«
    »Rufen Sie morgen nochmals die Telefonnummer auf dem Medaillon an, dann vereinbaren wir etwas.«
    »Legen Sie die Münze jetzt einfach in den Behälter zurück«, sagte Malone.
    Viktor ging zum Tisch. »Sie beide spielen da ja ein trickreiches Spiel.«
    »Das ist kein Spiel«, sagte Thorvaldsen.
    »Fünfzigtausend Euro?«
    »Wie bereits gesagt, Sie haben mein Museum zerstört.«
    Malone sah den heimlichen Triumph in Viktors skeptischen Augen. Der Mann hatte sich in diese Situation begeben, ohne seinen Feind zu kennen, weil er sich für klüger hielt, und das war immer gefährlich.
    Malone hatte jedoch einen noch größeren Fehler begangen.
    Im Vertrauen darauf, dass seine beiden Freunde wussten, was sie taten, war er freiwillig mitgekommen.

18
Provinz Xinyang, China
15.00 Uhr
    Zovastina starrte aus dem Helikopter, als sie den Luftraum der Föderation verließen und in den westlichsten Bezirk Chinas flogen. Früher war dieses Gebiet eine von großen Truppeneinheiten bewachte, fest verschlossene Hintertür der Sowjetunion gewesen. Jetzt waren die Grenzen offen, Handel und Transport wurden nicht mehr behindert. China war einer der ersten Staaten gewesen, der die Föderation offiziell anerkannte, und Verträge zwischen den beiden Nationen sicherten den freien Handel und einen ungehinderten Verkehr.
    Die Provinz Xinyang umfasste sechzehn Prozent der chinesischen Staatsfläche. Sie bestand überwiegend aus Gebirgen und Wüsten, war aber reich an Bodenschätzen. In dieser Provinz ging es anders zu als im Rest des Landes. Sie war weniger kommunistisch, sondern stark islamisch geprägt. Von ihrer ganzen Ausrichtung her ließ sich diese Provinz, die früher Ost-Turkmenistan geheißen hatte, eher Zentralasien als dem Reich der Mitte zuordnen.
    Die Venezianische Liga hatte Zovastina dabei geholfen, freundschaftliche Beziehungen zu China zu entwickeln, was für Zovastina einer der Gründe dafür gewesen war, dieser Liga beizutreten. Das Wirtschaftsprogramm Aufschwung West war vor fünf Jahren gestartet worden, als Peking Milliarden in die Infrastruktur und Entwicklung Xinyangs pumpte. Mitglieder der Liga hatten damals viele Verträge für petrochemische Produkte und Bergbau abgeschlossen und zahlreiche Aufträge für Maschinenbau, Straßenbauarbeiten und sonstige Bauarbeiten bekommen. Die Liga hatte in der chinesischen Hauptstadt viele Freunde, da Geld in der kommunistischen Welt eine ebenso große Rolle spielte wie an jedem anderen Ort, und Zovastina hatte diese Verbindungen zu ihrem politischen Vorteil optimal ausgereizt.
    In dem High-Speed-Hubschrauber dauerte der Flug von Samarkand kaum länger als eine Stunde. Zovastina, die diese Reise schon oft gemacht hatte, sah wie immer auf das raue Terrain unter sich und stellte sich die Karawanen vor, die hier einmal auf der berühmten Seidenstraße nach Osten und Westen gezogen waren. Jade, Korallen, Leinen, Glas, Gold, Eisen, Tee – und sogar Zwerge, hübsche junge Frauen und Pferde, die so feurig waren, dass man ihnen nachsagte, sie würden Blut schwitzen –, all das war damals gehandelt worden. Alexander der Große war nicht so weit nach Osten vorgedrungen, aber Marco Polo hatte diesen Boden zweifellos betreten.
    Da erblickte sie Kaschgar vor sich.
    Die Stadt lag am Rand der Taklimakan-Wüste, hundertundzwanzig Kilometer östlich der Grenze der Föderation im Schatten des schneebedeckten Pamirgebirges, das zu den höchsten und unwirtlichsten Gebirgen der Erde gehörte. Die westlichste Metropole Chinas war vor zweitausend Jahren eine schmucke Oase gewesen. Doch während hier früher ein geschäftiges Markttreiben und überfüllte Bazare zu sehen waren, wurde das Bild der Stadt jetzt von Staub, Geschrei und den Fistelstimmen der Muezzins geprägt, die die Gläubigen in den viertausend Moscheen zum Gebet riefen. Zwischen den Hotels, Lagerhäusern, Geschäften und Gräbern lebten dreihundertfünfzigtausend Menschen. Die Stadtmauern waren seit langem verschwunden, und eine Autobahn, die ein weiteres Resultat des Wirtschaftsprogramms Aufschwung West war, umschloss nun die Stadt. Auf ihr fuhren grüne Taxis in alle Richtungen.
    Der Helikopter landete im hügeligen Norden der Stadt. Im Osten lag die Wüste nicht weit entfernt. Taklimakan bedeutete wörtlich: »Geh hinein, und du kommst nicht mehr heraus.« Das war eine angemessene Beschreibung für einen Landstrich, in dem manchmal ein so heißer Wind wehte, dass ganze Karawanen darin innerhalb von Minuten

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