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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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konnte durchaus über seine Zukunft entscheiden. In einem gefährlichen Spiel, das weder der Venezianischen Liga noch Irina Zovastina gefallen würde, würde er beide Seiten gegeneinander ausspielen. Auch die Amerikaner würden alles andere als begeistert sein. Diesen kühnen Schachzug hatte er lange geplant.
    Bescheidene Menschen sind selbst schuld daran, dass sie leer ausgehen, hatte Vincentis Vater oft gesagt.
    Er sah weiter durchs Fenster, hob den rechten Arm und schnalzte mit dem Handgelenk. Ein Knacken verriet ihm, dass seine Männer der Frau den Hals gebrochen hatten. Er hatte keine Skrupel, Menschen töten zu lassen, aber er wollte nicht dabei zusehen.
    Seine Männer wussten, was zu tun war.
    Unten stand ein Wagen bereit, um die Leiche zum Stadtrand zu bringen, wo der Sarg vom Vorabend wartete. Darin war genug Platz für noch eine Tote.

17
Dänemark
    Malone betrachtete den Mann, der gerade in einem Audi mit einem leuchtend bunten Leihwagen-Aufkleber angekommen war. Es handelte sich um einen etwa vierzigjährigen untersetzten, kleinen Mann mit dichtem, zerzaustem Haar und ausgebeulten Kleidern. Seine Arme und Schultern ließen vermuten, dass er an harte Arbeit gewöhnt war, und seine Züge mit der breiten Nase und den tief liegenden Augen muteten slawisch an. Der Mann trat auf die Veranda und sagte: »Ich bin nicht bewaffnet. Aber Sie können mich gerne abtasten.«
    Malone hielt weiter die Pistole auf ihn gerichtet. »Es ist angenehm, mit Profis zusammenzuarbeiten.«
    »Sie sind der Mann aus dem Museum.«
    »Und Sie sind der Mann, der mich dort liegen gelassen hat.«
    »Nicht ich. Aber ich war einverstanden.«
    »Sie sind ausgesprochen ehrlich für jemanden, auf den eine Pistole gerichtet ist.«
    »Ich habe keine Angst vor Pistolen.«
    Das glaubte Malone ihm sofort. »Ich sehe kein Geld.«
    »Und ich habe das Medaillon noch nicht hier entdeckt.«
    Malone trat zur Seite und ließ den Mann eintreten. »Haben Sie auch einen Namen?«
    Der Gast blieb im Eingang stehen und maß ihn mit einem harten Blick. »Viktor.«

    Cassiopeia beobachtete vom Wald aus, wie der Mann und Malone das Haus betraten. Es spielte keine Rolle, ob der Mann wirklich allein gekommen war oder nicht.
    Dieses Drama würde nun seinen Gang nehmen.
    Und sie hoffte um Malones willen, dass sie und Thorvaldsen die Lage richtig eingeschätzt hatten.

    Malone trat zur Seite, als Thorvaldsen und der Mann namens Viktor sich unterhielten. Er beobachtete alles mit der Wachsamkeit, die ihm nach einem Dutzend Jahren als Regierungs-Agent zur zweiten Natur geworden war. Auch er hatte oft mit wachem Verstand und leeren Händen einem unbekannten Gegner gegenübergestanden und inständig gehofft, dass alles glattgehen und er mit heiler Haut wieder aus der Sache herauskommen würde.
    »Sie haben diese Medaillons in ganz Europa zusammengestohlen«, sagte Thorvaldsen. »Warum? Die Dinger sind nicht besonders wertvoll.«
    »Das geht mich nichts an. Sie wollen fünfzigtausend Euro für das Medaillon. Das ist immerhin das Fünffache des eigentlichen Werts.«
    »Und Sie sind trotzdem bereit zu zahlen. Was darauf schließen lässt, dass Sie kein Sammler sind. Für wen arbeiten Sie?«
    »Für mich selbst.«
    Thorvaldsen kicherte leise. »Sie haben Sinn für Humor. Das gefällt mir. Sie haben einen osteuropäischen Akzent. Kommen Sie aus dem ehemaligen Jugoslawien? Vielleicht aus Kroatien?«
    Viktor schwieg, und Malone fiel auf, dass er es vermieden hatte, in dem Haus etwas anzufassen.
    »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie diese Frage nicht beantworten werden«, sagte Thorvaldsen. »Wie sollen wir weiter vorgehen?«
    »Ich würde das Medaillon gern untersuchen. Wenn ich es für echt halte, habe ich morgen das Geld bereit. Heute geht es nicht mehr, weil heute Sonntag ist.«
    »Das hängt davon ab, wo Sie Ihre Bank haben«, sagte Malone.
    »Meine Bank ist heute geschlossen.« Viktors ausdrucksloser Blick machte klar, dass er zu diesem Thema nun alles gesagt hatte.
    »Woher wissen Sie über das Griechische Feuer Besche id?«, fragte Thorvaldsen.
    »Sie sind wirklich sehr bewandert.«
    »Ich besitze schließlich ein Griechisch-Römisch es Museum.«
    Malone sträubten sich die Nackenhaare. Menschen wie Viktor, die schweigen konnten, gaben nur etwas preis, wenn sie davon ausgingen, dass ihre Zuhörer nicht mehr lange genug am Leben sein würden, um es weiterzusagen.
    »Ich weiß, dass Sie hinter Elefantenmedaillons her sind«, sagte Thorvaldsen, »und Sie haben mittlerweile

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