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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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geworden. Sie waren fünf Jahre zusammen gewesen und hatten dann weitere fünf Jahre getrennt gelebt, bis Karyn letztes Jahr vollkommen unerwartet ziemlich krank nach Samarkand zurückgekehrt war.
    »Ich wollte nur sehen, wie es dir geht.«
    »Nein, Irina, du wolltest wissen, wann ich sterbe.«
    Sie wollte ihr sagen, dass das das Letzte war, was sie wünschte, doch der Gedanke an Micheles und Karyns Betrug hielt sie davon ab. Stattdessen fragte sie: »War es das wert?«
    Zovastina wusste, dass der jahrelange ungeschützte Sex, den Karyn mit Männern und Frauen hatte, schließlich seinen Preis gefordert hatte. Einer von Karyns zahllosen Sexpartnern hatte sie mit HIV infiziert, woraufhin Karyn dann letztes Jahr ihren Stolz überwunden hatte und einsam, verängstigt und mittellos zum einzigen Ort zurückgekehrt war, von dem sie sich eine Verbesserung ihrer Lage versprach.
    »Kommst du darum immer wieder her?«, fragte Karyn. »Um dich daran zu weiden, dass ich offensichtlich einen Fehler gemacht habe?«
    »Du hast wirklich einen Fehler gemacht.«
    »Deine Bitterkeit wird dich noch zerfressen.«
    »Und das von einem Menschen, der im wahrsten Sinne des Wortes von Bitterkeit zerfressen ist.«
    »Vorsicht, Irina. Du hast keine Ahnung, wann ich mich infiziert habe. Vielleicht bekommst du auch noch etwas von meinem Elend ab.«
    »Ich habe mich testen lassen.«
    »Und welcher Arzt war dumm genug, das zu machen?« Karyn wurde von einem Hustenanfall unterbrochen. »Ist er noch am Leben? Kann er noch sagen, was er festgestellt hat?«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. War es das wert?«
    Ein Lächeln verzog das in sich gekehrte Gesicht. »Du kannst mir nichts mehr befehlen.«
    »Du bist zurückgekommen. Du wolltest Hilfe. Und ich helfe dir.«
    »Ich bin eine Gefangene.«
    »Du kannst gehen, wann immer du willst.« Sie hielt inne. »Warum kannst du mir nicht die Wahrheit sagen?«
    »Und was ist die Wahrheit, Irina? Dass du eine Lesbe bist. Dein Mann muss Bescheid gewusst haben. Es kann gar nicht anders sein. Aber du sprichst nie über ihn.«
    »Er ist tot.«
    »Dieser Autounfall passte dir gut in den Kram. Wie oft hast du damit bei deinem Volk um Mitgefühl geheischt?«
    Irina fand es gleichermaßen faszinierend und abstoßend, dass diese Frau so viel über sie wusste. Ihre Intimität hatte auch auf dem vertraulichen Wissen gegründet, das sie miteinander geteilt hatten. An diesem Ort hatte sie früher einmal ganz sie selbst sein können. »Er wusste, worauf er sich einließ, als er mich heiratete. Aber er war ehrgeizig, genau wie du. Er wollte das ganze Drum und Dran. Und das ist bei mir nicht zu haben.«
    »Wie schwierig es sein muss, eine solche Lüge zu leben.«
    »Aber genau das tust du.«
    Karyn schüttelte den Kopf. »Nein, Irina. Ich weiß genau, was ich bin.« Die Worte schienen ihre letzte Kraft zu kosten, und sie hielt inne und holte ein paar Mal tief Luft, bevor sie sagte: »Warum bringst du mich nicht einfach um?«
    Etwas von Karyns altem Ich klang aus ihrem bitteren Tonfall heraus. Es kam für Zovastina überhaupt nicht in Frage, diese Frau zu töten. Sie zu retten … das war ihr Ziel. Das Schicksal hatte Achill die Chance verwehrt, seinen Patroklos zu retten. Und bei Hephaistions Tod hatte pure In kompetenz Alexander dem Großen den Liebsten geraubt. Aber ihr würde das nicht passieren.
    »Bist du wirklich ernsthaft der Meinung, dass irgendjemand das hier verdient?« Karyn riss ihr Nachthemd auf. Kleine Perlenknöpfe sprangen ab und fielen aufs Bett. »Schau dir meine Brüste an, Irina.«
    Der Anblick tat weh. Seit Karyns Rückkehr hatte Irina sich mit Aids beschäftigt, und sie wusste, dass die Krankheit sich auf unterschiedliche Arten manifestierte. Manche Menschen litten innerlich. Sie wurden blind und bekamen Kolitis, einen lebensbedrohlichen Durchfall, Hirnhautentzündung, Tuberkulose und Lungenentzündung, was bei weitem am schlimmsten war. Andere waren sichtlich äußerlich betroffen, und ihre Haut, die direkt auf den Knochen zu liegen schien, war vom Karposi-Sarkom oder von Herpes verunstaltet. Wie die meisten Betroffenen traten bei Karyn sowohl die innerlichen als auch die äußerlichen Symptome der Krankheit auf.
    »Erinnerst du dich daran, wie schön ich war? An meine wunderbare Haut? Du hast meinen Körper angebetet.«
    Sie erinnerte sich nur zu gut daran. »Deck dich wieder zu.«
    »Erträgst du den Anblick nicht?«
    Irina schwieg.
    »Man scheißt, bis einem der Arsch wehtut, Irina. Man kann

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