Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
nicht.«
    »Trotzdem müssen Sie ihr Honig ums Maul schmieren.«
    Daniels nahm noch einen Schluck von seinem Drink. »Leider.«
    »Wir dürfen diese Zentralasiatische Föderation nicht unterschätzen«, stellte Davis klar. »Sie ist ein Land voll tapferer Leute, deren Geschichte weit zurückreicht. Achtundzwanzig Millionen Männer und Frauen können zum Militär eingezogen werden. Von diesen sind zweiundzwanzig Millionen diensttauglich. Jedes Jahr stehen etwa anderthalb Millionen Wehrpflichtige zur Verfügung. Das ist eine ganz schön schlagkräftige Armee. Derzeit bringt die Föderation jährlich eins Komma zwei Milliarden Dollar für ihren Verteidigungsetat auf, aber das reicht bei weitem nicht an unsere Ausgaben heran, die doppelt so hoch liegen.
    Unser größtes Problem ist, dass die Leute Zovastina mögen«, fuhr Daniels fort. »Der Le bensstandard ist deutlich gestiegen. Bevor sie an die Macht kam, lebten vierundsechzig Prozent der Bevölkerung der Föderation in Armut, und heute sind es weniger als fünfzehn Prozent. Das schaffen wir auch nicht besser. Sie investiert in alles Mögliche. In Wasserkraftwerke, Baumwolle, Gold, und sie macht überall Gewinn. Die geoökonomische Lage der Föderation ist ausgezeichnet. Sie liegt mitten zwischen Russland, China und Indien. Außerdem ist die Lady klug. Und sie sitzt auf einem der größten Erdöl- und Erdgasvorkommen der Welt, das sich einmal vollständig unter der Kontrolle der Russen befand. Die sind immer noch sauer wegen der Unabhängigkeit, weswegen Zovastina einen Deal mit ihnen gemacht hat. Sie verkauft ihnen Öl und Gas unter Marktwert und hält sich Moskau damit von der Pelle.«
    Stephanie war beeindruckt von Daniels’ Wissen über das Gebiet der Föderation.
    »Außerdem«, fuhr der Präsident fort, »hat sie vor ein paar Jahren mit Russland einen langfristigen Pachtvertrag für das Gelände des Kosmodroms Baikonur abgeschlossen. Der russische Weltraumbahnhof liegt mitten im ehemaligen Kasachstan. Es handelt sich um ein Gebiet von sechstausend Quadratmeilen, das Russland nun bis zum Jahr zweitausendfünfzig exklusiv nutzen kann. Im Gegenzug haben die Russen Zovastina natürlich einige Schulden erlassen. Danach hat sie die Chinesen für sich gewonnen, indem sie einen jahrhundertealten Grenzstreit mit ihnen beilegte. Nicht schlecht für eine Wirtschaftswissenschaftlerin, die im Waisenhaus aufgewachsen ist.«
    »Haben wir Probleme mit Zovastina?«, fragte sie. Als wieder keiner der beiden Männer ihre Frage beantwortete, wechselte sie das Thema. »Und was hat Enrico Vincenti damit zu tun?«
    »Zovastina und Vincenti haben durch die Venezianische Liga miteinander zu tun«, sagte Daniels. »Beide sind Mitglieder dieser Liga. Zusammen mit mehr als vierhundert anderen Menschen. Da wird viel Geld, Zeit und Ehrgeiz investiert, doch der Liga geht es nicht darum, die Welt zu verändern, sondern ihre Mitglieder wollen einfach nur ihre Ruhe haben. Sie hassen Regierungen, restriktive Gesetze, Zölle, Steuern, mich und alles, was für Ordnung sorgt. Und sie mischen in vielen Ländern mit …«
    Daniels, der Stephanies Gedanken zu lesen schien, schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht hier. Nicht wie letztes Mal. Wir haben das überprüft und nichts gefunden. Das Hauptinteresse der Liga gilt der Zentralasiatischen Föderation.«
    »Alle ehemals eigenständigen Nationen der Föderation hatten in der Zeit der sowjetischen Herrschaft und der nachfolgenden Unabhängigkeit Schuldenberge angehäuft«, sagte Davis. »Zovastina ist es gelungen, diese Verpflichtungen mit den jeweiligen Geldgebern neu zu verhandeln, und ein großer Teil der Staatsschulden wurde erlassen. Trotzdem wäre ein Kapitalzufluss hilfreich, denn nichts behindert den Fortschritt stärker als eine Dauerverschuldung.« Er hielt inne. »Weltweit sind bei verschiedenen Banken acht Komma sechs Milliarden Dollar angelegt, die sich Mitgliedern der Venezianischen Liga zuordnen lassen.«
    »Der Einsatz in einem riesigen Pokerspiel«, kommentierte Daniels.
    Stephanie, die wusste, dass Präsidenten normalerweise nicht wegen vager Vermutungen Alarm schlugen, begriff die Wichtigkeit des Gehörten. »Und bald werden die Karten aufgedeckt?«
    Daniels nickte. »Bisher haben Gesellschaften der Zentralasiatischen Föderation weltweit beinahe achtzig Firmen erworben oder übernommen. Diese sind zum Beispiel in den Bereichen Pharmazie, Informationstechnologie, Automobilbau und Telekommunikation tätig. Sie haben sogar den weltweit

Weitere Kostenlose Bücher