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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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gewesen sein.«
    »Ely war außergewöhnlich. Intelligent. Lebendig. Komisch. Du hättest ihn sehen sollen, als er diese verloren gegangenen Texte entdeckte. Man hätte meinen können, er hätte einen unbekannten Kontinent entdeckt.«
    »Wie lange wart ihr befreundet?«
    »Drei Jahre, mal mehr, mal weniger eng.«
    Sie ließ ihren Blick wieder in die Ferne schweifen, wie beim Museumsbrand. Malone war klar, dass sie einander in diesem Punkt ähnlich waren. Sie beide konnten ihre Gefühle verstecken, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Er hatte immer noch nicht voll und ganz realisiert, dass Gary nicht sein leiblicher Sohn war, sondern einer Affäre entstammte, die seine Ex-Frau vor vielen Jahren gehabt hatte. Sein Blick schoss zu einem Nachttisch, auf dem ein Foto des Jungen stand. Er war zu dem Schluss gekommen, dass die Gene keine Rolle spielten. Der Junge war trotzdem sein Sohn, und er und seine Ex-Frau hatten Frieden geschlossen. Nun schien Cassiopeia im Kampf mit ihrem Dämon zu lie gen. Doch offene Fragen schien sie in Ordnung zu finden. »Was hast du vor?«
    Ihr Hals versteifte sich. »Mein Leben zu leben.«
    »Geht es hier um Ely oder um dich?«
    »Warum spielt das für dich eine Rolle?«
    Zum Teil hatte sie recht. Es sollte keine Rolle spielen. Dies hier war ihr Kampf, nicht der seine. Aber er fühlte sich zu dieser Frau hingezogen, auch wenn sie offensichtlich einen anderen mochte. Daher drängte er seine Gefühle zurück und fragte: »Was hat die Untersuchung von Viktors Fingerabdrücken ergeben? Beim Essen habt ihr kein Wort darüber verloren.«
    »Er arbeitet für Chefministerin Irina Zovastina. Und zwar als der Führer ihrer Leibwache.«
    »Hattet ihr vor, mir das irgendwann auch mal zu sagen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Irgendwann. Wenn du es wissen wolltest.«
    Er unterdrückte seinen Ärger, als er merkte, dass sie ihn nur aufzog. »Meinst du, dass die Zentralasiatische Föderation unmittelbar involviert ist?«
    »Bisher ist das Elefantenmedaillon im Museum von Samarkand nicht angerührt worden.«
    Sie hatte recht. Daran hatte er noch gar nicht gedacht.
    »Ely hat seit Jahrhunderten den ersten Hinweis auf das verschwundene Grab Alexanders des Großen gefunden. Ich weiß, dass er Zovastina darüber informiert hat, weil er mir erzählte, wie sie reagiert hat. Sie ist regelrecht besessen vom antiken Griechenland und Alexander dem Großen. Wegen ihres Interesses an der hellenistischen Zeit geht es dem Museum in Samarkand finanziell ziemlich gut. Als Ely Ptolemaios’ Rätsel über Alexanders Grab entdeckte, war Zovastina total fasziniert.« Cassiopeia zögerte. »Und nicht einmal eine Woche, nachdem er ihr davon erzählt hatte, war Ely tot.«
    »Du glaubst, dass er ermordet wurde?«
    »Sein Haus ist völlig abgebrannt. Es ist fast nichts davon übrig geblieben und von Ely auch nicht.«
    Die Puzzleteile fügten sich langsam zu einem Bild zusammen. Das Griechische Feuer. »Und was war mit den Manuskripten, die er entdeckt hat?«
    »Wir haben einige Gelehrte gebeten, Nachforschungen anzustellen. Im Museum wusste niemand etwas.«
    »Und jetzt brennen noch mehr Gebäude ab, und noch mehr Medaillons werden gestohlen.«
    »So sieht es aus.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«
    »Ich habe noch nicht entschieden, ob ich deine Hilfe in Anspruch nehmen will.«
    »Du brauchst sie.«
    Sie maß ihn mit einem prüfenden Blick. »Was weißt du an historischen Fakten über Alexanders Grab?«
    »Ungefähr ein Jahr nach seinem Tod wurde er zunächst von Ptolemaios im südägyptischen Memphis beigesetzt. Dann ließ Ptolemaios’ Sohn die Leiche nach Norden nach Alexandria bringen.«
    »Das stimmt. Diese Umbettung fand irgendwann zwischen 283 v. Chr., als Ptolemaios I. starb, und 274 v. Chr. statt. In einem neuen Stadtviertel wurde ein Mausoleum an der Kreuzung zweier Hauptstraßen errichtet, die am Königspalast vorbeiführten. Später wurde diese Stätte dann Soma genannt, was das griechische Wort für Körper ist. Es war das bedeutendste Grab in der bedeutendsten Stadt der damaligen Zeit.«
    »Ptolemaios war klug«, sagte Malone. »Er wartete, bis alle Abkömmlinge Alexanders tot waren, und rief sich dann selbst zum Pharao aus. Auch seine Nachfahren waren klug. Sie machten aus Ägypten eine Art griechisches Königreich, und während die anderen Diadochen ihre Herrschaftsgebiete zugrunde richteten oder verloren, behielten die Ptolemäer ihr Königreich dreihundert Jahre lang. Das Soma hat ihnen einen enormen politischen

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