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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Untertitel hat oder in einer Sprache gesendet wird, die ich nicht verstehe. Und diese BBC-Nachrichten auf CNN-International kann ich nicht mehr ertragen. Sie bringen immer wieder die gleichen Geschichten.« Daniels schaltete den Fernseher aus und warf die Fernbedienung beiseite. Er trank einen Schluck und sagte: »Ich habe gehört, dass Sie mal wieder einen Karrierekiller-Abend hatten.«
    Sie bemerkte das Zwinkern in seinen Augen. »Das scheint mein Weg zum Erfolg zu sein.«
    Mit einer Handbewegung lud er sie ein, sich hinzusetzen. Davis blieb neben ihr stehen.
    »Ich habe noch eine schlechte Nachricht«, sagte Daniels. »Ihre Agentin in Venedig ist verschwunden. Wir haben seit zwölf Stunden nichts mehr von ihr gehört. Nachbarn haben am frühen Morgen einen Vorfall in dem Gebäude beobachtet, in dem sie postiert war. Vier Männer sind dort aufgetaucht und haben die Tür eingetreten. Natürlich hat offiziell niemand etwas gesehen. Typisch italienisch.« Er hob abwehrend die Arme. »Ziehen Sie mich da um Himmels willen nicht mit rein.« Der Präsident hielt inne, und sein Gesicht verdüsterte sich. »Das hört sich alles überhaupt nicht gut an.«
    Stephanie hatte Naomi Johns an das Weiße Haus ausgeliehen, wo man eine bestimmte Person beobachten lassen wollte, und zwar Enrico Vincenti, einen internationalen Geschäftsmann, der Verbindungen zu einer Organisation namens Venezianische Liga hatte. Sie kannte diese Gruppe. Es handelte sich um eins dieser zahllosen Kartelle, die es auf der ganzen Welt gab. Naomi, die seit vielen Jahren für Stephanie gearbeitet hatte, war die Agentin gewesen, die die Nachforschungen zu Larry Daley angestellt hatte. Sie hatte das Billet im vergangenen Jahr verlassen, war aber zurückgekommen, worüber Stephanie sich sehr gefreut hatte. Naomi war eine ziemlich gute Agentin, und ihre Aufgabe schien nicht besonders riskant zu sein. Sie sollte nur festhalten, mit wem Vincenti sich so traf. Stephanie hatte sie sogar ermuntert, sich im Anschluss an den Job noch ein paar freie Tage in Italien zu gönnen.
    Und jetzt war Naomi vielleicht tot.
    »Als ich sie Ihnen überließ, hieß es, es ginge nur darum, einige Informationen zu sammeln.«
    Als niemand ihr antwortete, ließ sie ihren Blick zwischen den beiden Männern hin und her wandern.
    Daniels zeigte mit dem Finger auf sie. »Wo ist das Medaillon?«
    Sie reichte es ihm.
    »Können Sie mir bitte etwas darüber berichten?«
    Sie fühlte sich schmutzig. Alles, was sie wollte, war duschen und schlafen, doch ihr war klar, dass es so nicht laufen würde. Sie hatte überhaupt keine Lust, sich aushorchen zu lassen, aber Daniels war der Präsident der Vereinigten Staaten, und er hatte ihr gerade aus der Patsche geholfen. Deshalb erzählte sie ihm von dem Gefallen, um den Cassiopeia und Thorvaldsen sie gebeten hatten. Der Präsident hörte ungewöhnlich aufmerksam zu und sagte dann: »Erzählen Sie es ihr, Edwin.«
    »Was wissen Sie über Chefministerin Zovastina?«
    »Genug, um sicher zu sein, dass sie nicht unsere Freundin ist.«
    Müde, wie sie war, rief sie sich ihr Wissen über Zovastinas Hintergrund ins Gedächtnis. Die Ministerin war in Kasachstan als Tochter eines Arbeiters geboren, der unter Stalin im Kampf gegen die Nazis gefallen war. Dann waren unmittelbar nach dem Krieg ihre Mutter und all ihre anderen nahen Verwandten bei einem Erdbeben ums Leben gekommen. Zovastina war in einem Waisenhaus aufgewachsen, bis eine entfernte Verwandte mütterlicherseits sie bei sich aufgenommen hatte. Später studierte sie am Institut von Leningrad Wirtschaftswissenschaften, trat mit Anfang zwanzig der Kommunistischen Partei bei und arbeitete sich zur Vorsitzenden des lokalen Arbeiterrats hoch. Dann ergatterte sie einen Platz im kasachischen Zentralkomitee. Zunächst unterstützte sie die Landreform und andere ökonomische Reformen, dann entwickelte sie sich zur Kritikerin Moskaus. Nach der Unabhängigkeit von Russland war sie eins von sechs Parteimitgliedern, die sich als Präsidentschaftskandidaten für Kasachstan aufstellen ließen. Als die beiden Favoriten jeweils keine Mehrheit errangen, schieden sie nach der nationalen Verfassung beide für die zweite Wahlrunde aus, und Zovastina gewann.
    »Ich habe vor langer Zeit gelernt«, sagte Daniels, »dass Beziehungen, in denen einer dem anderen ständig seine Freundschaft versichern muss, alles andere als gut sind. Diese Frau hält uns für einen Haufen von Idioten. Freunde wie sie brauchen wir

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