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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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unter dem Vorbau der Basilika und überlegte, was sie tun sollte, als ihr auffiel, dass der Holzriegel, der die Türen verschlossen hatte, draußen liegen geblieben war.

    Als Viktors Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, stieg er eine Wendeltreppe zum Obergeschoss des Museums hinauf. Er hatte im Erdgeschoss genug erkennen können, um den Weg zwischen den spärlichen Ausstellungsgegenständen hindurch ins ebenfalls spärlich bestückte Obergeschoss zu finden, wo ihn drei überdimensionierte Vitrinen mit Glasdeckel erwarteten. Das Elefantenmedaillon lag immer noch auf seinem Platz im mittleren Kasten, wo er es nachmittags entdeckt hatte.
    Rafael war unten und legte die Pakete mit Griechischem Feuer so aus, dass das Feuer alles zerstören würde. Viktor hatte die zwei Pakete dabei, die fürs Obergeschoss vorgesehen waren. Mit einem Schlag seines Brecheisens zerschmetterte er den Glasdeckel und holte das Medaillon vorsichtig zwischen den Scherben heraus. Dann warf er eins der Dreiliterpakete in die Vitrine.
    Das andere legte er auf den Boden.
    Er steckte das Medaillon ein.
    Es war nicht auszuschließen, dass es eine Fälschung war, doch bei der flüchtigen Begutachtung durch die Scheibe der Vitrine am Nachmittag hatte es absolut echt gewirkt.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Zweiundzwanzig Uhr vierzig. Sie waren ihrem Zeitplan voraus. Ihm blieb noch mehr als genug Zeit bis zu dem Treffen mit der Chefministerin. Vielleicht würde Zovastina ihnen ja wirklich zur Belohnung ein paar Tage frei geben.
    Er stieg die Wendeltreppe wieder hinunter.
    Am Nachmittag hatten sie gesehen, dass in beiden Stockwerken Holzböden lagen. Wenn das Feuer erst einmal im Erdgeschoss wütete, würde es nur ein paar Minuten dauern, bis auch die Pakete oben in Flammen aufgingen.
    Im Dunkeln sah er Rafael über die Schildkröte gebeugt dastehen. Er hörte ein Klicken, und das Gerät fuhr langsam los. Der Roboter stoppte auf der anderen Seite des Raums und begann, die Außenwand mit dem stark riechenden Griechischen Feuer zu besprühen.
    »Alles ist fertig«, sagte Rafael.
    Die Schildkröte setzte ihre Arbeit fort, ohne sich darum zu kümmern, dass sie bald selbst in Flammen aufgehen würde. Sie war eben nur eine Maschine. Ohne Gefühle. Ohne jeglichen Skrupel. Genau so, dachte Viktor, wie Irina Zovastina ihn selbst gerne hätte.
    Rafael stemmte sich gegen die Flügeltür.
    Doch die ging nicht auf.
    Rafael warf sich gegen die Tür.
    Nichts geschah.
    Viktor trat näher und presste die Hand flach gegen das Holz. Die beiden Türflügel waren offensichtlich von außen verriegelt. Wut schoss in ihm hoch, und er warf sich wieder mit aller Macht gegen die Tür, tat sich dabei aber nur die Schulter weh. Die mächtigen Türflügel, die in schweren Eisenangeln hingen, gaben nicht nach.
    Sein Blick tastete die Dunkelheit ab.
    Als sie tagsüber das Gebäude ausgekundschaftet hatten, waren ihm die Gitter vor den Fenstern aufgefallen, doch er hatte sie nicht weiter beachtet, da er und Rafael das Gebäude ja durch die Tür betreten und auch wieder verlassen wollten. Nun erhielten die vergitterten Fenster eine neue Bedeutung.
    Er starrte zu Rafael hinüber. Obwohl er das Gesicht seines Partners nicht erkennen konnte, wusste er, was dieser dachte.
    Sie saßen in der Falle.

DRITTER TEIL

40
Samarkand
Dienstag, 21. April
01.40 Uhr
    Vincenti stieg vorsichtig die Fluggasttreppe seines Privatjets hinunter. Der Flug von Venedig zur Zentralasiatischen Föderation hatte fast sechs Stunden gedauert, doch er hatte die Reise schon viele Male gemacht und gelernt, den luxuriösen Jet und die Ruhe während des langen Flugs zu genießen. Peter O’Conner folgte ihm in die milde Nacht hinaus.
    »Ich liebe Venedig«, sagte Vincenti, »aber ich bin froh, wenn ich endlich dauerhaft hier lebe. Den vielen Regen werde ich nicht vermissen.«
    Auf dem Flugfeld wartete schon ein Wagen, auf den Vincenti direkt zuhielt, wobei er seine steifen Beine streckte, um seine erschlaffte Muskulatur zu bewegen. Ein Fahrer stieg aus und öffnete die hintere Tür. Vincenti stieg ein, während O’Conner sich auf den Beifahrersitz setzte. Eine Trennscheibe aus Plexiglas sorgte dafür, dass man hinten ungestört war.
    Auf dem Rücksitz wartete schon ein schwarzhaariger Herr mit olivbrauner Haut und einem amüsierten Blick, der selbst den widrigsten Situationen im Leben einiges an Komik abzugewinnen schien. Ein dunkler Stoppelbart überzog die kantige Kieferpartie und den Hals des Mannes, dessen

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