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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Vertrag verlangte den freien Austausch von wissenschaftlichen Informationen, unterband neue Gebietsansprüche und verbot militärische Aktivitäten sowie auch den Abbau von Bodenschätzen, wenn nicht alle Unterzeichnerstaaten zustimmten. Es ging um vierzehn Millionen Quadratkilometer, etwa die Größe der Vereinigten Staaten und Mexikos zusammengenommen, die zu achtzig Prozent unter einer kilometerdicken Eisschicht lagen – siebzig Prozent des Süßwassers der Erde –, was die daraus entstandene Eishochebene zu einer der höchsten der Erde machte. Durchschnittlich lag sie zweitausendvierhundert Meter über dem Meeresspiegel.
    Nur an den Rändern existierte Leben, da der Kontinent pro Jahr weniger als fünf Zentimeter Regen empfing. Es war dort trocken wie in einer Wüste. Die weiße Oberfläche absorbierte weder Licht noch Wärme, sondern warf alle Strahlung zurück, so dass die Durchschnittstemperatur unter minus fünfzig Grad Celsius lag.
    Die politische Situation war ihm von seinen zwei vorangegangenen Besuchen vertraut, die er in seiner Agentenzeit beim Magellan Billet gemacht hatte. Derzeit wurden acht Territorien, die durch am Südpol zusammenlaufende Längengrade definiert waren, von sieben Nationen – Argentinien, Großbritannien, Norwegen, Chile, Australien, Frankreich und Neuseeland – beansprucht. Sie flogen zu dem von Norwegen beanspruchten Gebiet namens Königin-Maud-Land, das von 44°38’ Ost bis zu 20° West reichte. Im Westen war ein beträchtlicher Teil dieses Gebietes – von 20° Ost bis 10° West – 1938 von Deutschland als Neuschwabenland beansprucht worden. Der Krieg hatte diesem Anspruch zwar ein Ende bereitet, doch die Region blieb eine der am wenigsten bekannten des Kontinents. Ihr Ziel war die Forschungsstation Halvorsen, die von Australien im norwegischen Teil betrieben wurde und die an der Nordküste lag, gegenüber der Südspitze Afrikas.
    Man hatte ihnen Schaumstoff-Ohrstöpsel gegeben – und, wie er merkte, hatten alle sie verwendet –, doch der Lärm war immer noch beträchtlich. Der durchdringende Geruch von Flugbenzin lag in der Luft, jedoch wusste er von früheren Flügen, dass er den Geruch bald nicht mehr wahrnehmen würde. Sie saßen vorn, in der Nähe des Cockpits, zu dem eine fünfsprossige Leiter hinaufführte. Für den langen Flug waren ihnen zwei Mannschaften gestellt worden. Malone hatte einmal bei einer Landung im Antarktisschnee selbst im Cockpit gesessen. Das war wirklich ein Erlebnis gewesen. Jetzt war er also wieder hier.
    Ulrich Henn hatte auf dem Flug von Frankreich kein Wort gesagt und saß jetzt gleichmütig auf seinem Platz neben Werner Lindauer. Malone wusste, dass dieser Mann Ärger bedeutete, konnte aber nicht entscheiden, ob er selbst oder einer der anderen im Mittelpunkt von Henns Interesse stand. Egal. Henn besaß die Information, die sie brauchten, wenn sie gelandet waren, und abgemacht war abgemacht.
    Christl tätschelte seinen Arm und sagte lautlos: Danke.
    Er bedankte sich mit einem Nicken.
    Die Turboprops der Hercules liefen auf Hochtouren, und das Flugzeug beschleunigte. Sie rollten immer schneller über die Startbahn, bis sie abhoben und über dem offenen Ozean nach oben stiegen.
    Es war beinahe Mitternacht.
    Und sie wussten nicht, was sie erwartete.

77
Fort Lee, Virginia
    Stephanie verfolgte, wie Colonel Gross das elektronische Schloss öffnete und die Stahltür der Kühlkammer aufmachte. Kalte Luft strömte in einem eisigen Nebel nach draußen. Gross wartete ein paar Sekunden, bis die Luft klar geworden war, und winkte sie dann hinein.
    »Nach Ihnen.«
    Stephanie trat als Erste ein. Davis folgte ihr. Die Kammer maß etwa drei auf drei Meter. Zwei der Wände waren aus nacktem Metall, die dritte war vom Boden bis zur Decke mit einem Regal vollgestellt, auf dem Bücher standen. Fünf Reihen. Eine über der anderen. Sie schätzte die Zahl der Bücher auf etwa zweihundert.
    »Sie stehen seit 1971 hier«, sagte Gross. »Wo sie vorher aufbewahrt wurden, weiß ich nicht. Aber es muss kalt gewesen sein, denn wie Sie sehen, sind sie in bestem Zustand.«
    »Woher stammen sie?«, fragte Davis.
    Gross zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Aber die Steine draußen wurden alle während der Operation Highjump 1947 und der Operation Windmill 1948 geborgen. Man kann also gefahrlos annehmen, dass die Bücher ebenfalls von dort kommen.«
    Sie trat zu dem Regal und betrachtete die Bände. Sie waren klein, vielleicht fünfzehn auf zwanzig Zentimeter, hatten

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